Unsere Kinder im Griff des Zeitgeistes

Was können Eltern tun? 

Eine Informationssammlung von Dr. Lothar Gassmann

Anschrift: Am Waldsaum 39, D-75175 Pforzheim, Tel. /Fax 07231-66529

 


 0. Einleitung

Was kommt heute auf unsere Kinder und Jugendlichen zu? Welchen Einflüssen sind sie ausgesetzt? Wie erklärt es sich, wenn sie – scheinbar von heute auf morgen – plötzlich ganz andere Wege gehen, als wir es uns wünschen würden? Gibt es heute eine systematische Verführung unserer Kinder durch die Medienwelt hin zu Ungehorsam, Gewalt, Unzucht und Okkultismus?

Im Folgenden können nur einige wenige Beispiele und Zitate aus den Medien und der Literatur wiedergegeben werden, verbunden mit neueren Forschungsergebnissen und einer Wertung aus christlicher Sicht. Es ist mein Wunsch, dass uns diese Zusammenstellung zur Orientierung als Eltern hilft, unsere Kinder und Jugendlichen zu verstehen und ihnen zu einem glücklichen Leben zu helfen.

Als Quellen dienten mir insbesondere folgende Veröffentlichungen (in Klammern die Zitier-Nummer; alle Zitate nachfolgend im Kleindruck):

1. Der Griff nach den Kleinen

Hierzu einige Beispiele:

Die Monster AG  

Mit zum Teil knuddelig, zum Teil furchteinflössenden Monstern wird mit dem Disney-Trickfilm "Monster AG" schon bei den Kleinsten Kasse gemacht. Hier der Inhalt (7):

Sobald es dunkel wird in der Menschenwelt, steht in Monstropolis pro Tür ein Monster in den Startlöchern, um in die Kinderzimmer hineinzustürmen und die Kleinen zu erschrecken. Ein Monster-O-Meter misst die Höhe der Schreie, denn Angstschreie sind die Energiequelle der Stadt. In ihr finden sich Kreaturen unterschiedlicher Ekelstufe, z. B. mit einem oder zahlreichen Augen, aussehend wie Drachen, Schlangen, glitschige Reptilien u. ä. , Kreaturen, die direkt der Hölle entstiegen sein könnten.

Hier sollen bereits die Kleinsten an das Unheimliche, Grauenerregende gewöhnt werden.

Lady Lockenlicht

Etwas sanfter geht es bei bereits klassischen Figuren wie den "Glücksbärchis", "Regina Regenbogen" oder "Lady Lockenlicht" zu, doch handelt es sich auch hierbei um eine Heranführung an die Welt des Okkultismus. Hier die Handlung von Lady Lockenlicht (1):

Die schöne Prinzessin Lady Lockenlicht wohnt gemeinsam mit ihren Freunden Prinzessin Goldlöckchen, Prinzessin Seidenwelle und Prinz Herzeloh in einem märchenhaften Königreich. Wie auf dem Planeten Eternia, so leben ebenso im Königreich Lockenlicht alle friedlich zusammen. Dazu gehören auch die kleinen magischen Waldtierchen mit ihren seidig glänzenden Löckchen. In dieser märchenhaften Welt spielen überhaupt die Haare eine zentrale Rolle. Alle Puppen haben langes und volles Haar, das stets aufs neue frisiert werden will. Doch den guten, blonden Lockenlichtern steht die schwarzhaarige, eifersüchtige Gräfin Rabenstolz entgegen. Bei dieser typischen Auseinandersetzung "Gut gegen Böse" spielen die magischen Waldtierchen mit ihren glänzenden Löckchen eine herausragende Rolle:

"Zu jeder Puppe gehören drei Glückssträhnchen. Das ist wichtig, denn die magischen Glücksbringer haben für das Königreich Lockenlicht eine besondere Bewandtnis: Sie helfen Lady Lockenlicht und ihren Freunden immer wieder aufs neue, die schöne, aber eifersüchtige Gräfin Rabenstolz und ihre frechen Kämmbolde zu überlisten. "

Überall tauchen in diesem amerikanischen Spielzeug-System diese Glückssträhnchen auf – sie zieren sogar die Zinnen des Schlosses Lockenlicht! Doch damit nicht genug. Die kleinen magischen Glücksbringer, die jeder Packung in ausreichender Anzahl beiliegen, lassen sich sowohl in Puppen- als auch Kinderhaar befestigen. Informationstext im Mattel-Verkaufskatalog 1988 für die Spielzeughändler:

"Denn die magischen Glücksbringer lassen sich beliebig im Puppen- und Kinderhaar befestigen und zaubern eine innige Beziehung zwischen Puppe und Kind!"

Hier wird also Magie nicht nur dargestellt, sondern es soll auch unmittelbar eine Verbindung zwischen den Kindern und der magischen Welt hergestellt werden!

Bibi Blocksberg  

Galt früher Hexerei als Böse, so wird sie nun als "gut" hingestellt bzw. es wird so getan, als sei zumindest die "weiße" Magie (im Unterschied zur "schwarzen") gut. So in der Partnerserie zu Benjamin Blümchen, den klugen Elefanten: Bibi Blockberg, die "sympathische kleine Hexe" (1).

Jedes Abenteuer beginnt mit demselben Titelsong, der folgenden Text beinhaltet: "Bibi Blocksberg, die kleine Hexe, kann so manches, wovon Ihr träumt, und sie wird Euch immer helfen, denn sie ist Euer bester Freund. Bibi Blocksberg, du kleine Hexe, komm und zeig uns, was du kannst. Wir mögen deine Streiche, wie du hext, wie du lachst, wie du tanzt. Komm zu uns, Bibi Blocksberg, sei unser Freund, wir sind gespannt, was du heute wieder machst. " In der Folge 18 aus dem Jahre 1984 durfte sie zum ersten Mal mit der Mutter in der Walpurgisnacht zum grossen Hexentreffen "mitfliegen". Auf dieser von der Oberhexe Walpurgia geleiteten Zusammenkunft hält Mutter Blocksberg eine feurige Rede gegen das "alte" Hexenbild: "Ich bin eine ganz normale Frau und kann zufällig auch hexen, und ich setze meine Hexenkünste gerne zum Spass ein und nicht auf Kosten anderer, und wenn ich dabei auch noch Gutes tun kann, ist das eine sehr angenehme Nebenerscheinung... . Ich bin gerne eine Hexe und gerne eine normale Frau, und in erster Linie bin ich – Barbara Blocksberg. "

Harry Potter

Eine weitere Steigerung in der Verharmlosung vom Magie, Hexerei und Zauberei stellt Harry Potter dar. Harry Potter ist ein Zauberer, der wie seine ermordeten Eltern über magische Begabungen verfügt. Hier der Hintergrund der Geschichte in aller Kürze (5):

James und Lily Potter, Harry Eltern, sind vom mächtigsten aller Schwarzmagier, dem bösen Lord Voldemort, ermordet worden. Dieser Herr der Schwarzen Kunst versuchte, auch Harry zu töten. Doch aus irgendeinem unbekannten Grund überlebte Harry. Seine einzige Wunde ist eine blitzförmige Narbe an der Stirn. Weil er die einzige Person ist, die je einen Angriff Voldemorts überlebt hat, ist Harry berühmt (zumindest unter Hexen und Zauberern). Voldemort ist jedoch von der Bildfläche verschwunden, durch seinen eigenen tödlichen Fluch schwer verletzt. Dieser sollte Harry treffen, fiel aber unerklärlicherweise auf ihn zurück. In seinem 10. Lebensjahr erhält Harry auf geheimnisvolle Weise eine Einladung, in Hogwarts,

»der besten Schule für Hexerei und Zauberei auf der ganzen Welt«,

Zauberlehrling zu werden.

In den einzelnen Folgen der Potter-Romane und -Filme werden nun die Erlebnisse Harrys an dieser Zauberschule und seine Kämpfe mit Voldemort beschrieben. Dabei gibt es zahlreiche grauenerregende Szenen, so dass man sich wundern muss, dass die Potter-Filme in Deutschland ab 6 Jahren freigegeben worden sind. Der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Reinhard Franzke schreibt hierzu (in: 4 u. 6):

Die Welt des Harry Potter ist die Welt des Horrors, des Schreckens, des Grauens und der Angst. In dieser Welt gibt es u. a. folgende Erlebnisse und "Vergnügungen": Schnecken werden erbrochen. Froschgehirne werden verspritzt. Ekel erregender Gestank. Innereien mit Maden. Katzen, die am Schwanz aufgenagelt sind. Eingeweide, die aussen sind. Das Zerstampfen von Blutegeln. Augen gross wie Teller. Nasen gross wie Melonen. Hexen mit vielen Armen, die aus dem Kopf wachsen. Zaubertränke mit Schlamm, Rattenschwänzen, Haaren, Spinnen, getrocknete Kakerlaken usw . Die Welt des Harry Potter ist die Welt der Geisteskrankheit und des Wahnsinns. Die Erlebnisse des Harry Potter gleichen den Schilderungen von Psychiatriepatienten, die von Psychiatern als blosse "Halluzinationen" abgetan werden. Aus schamanischer (und biblischer) Sicht gibt es diese Welt der Horrorwesen tatsächlich. Schamanische Reisen in die Unterwelt sind fast immer Begegnungen mit Horrorwesen. Wie die Schamanen und viele Psychiatriepatienten hört Harry Potter Stimmen von unsichtbaren Wesen, die ihn ängstigen und nachdrücklich zum Töten auffordern. Genau dies hört man immer wieder von Amokläufern, Triebtätern und Geisteskranken.

In Band 4 "Der Feuerkelch" wird das Ritual des Blut- und Menschenopfers in einer so unheimlichen und grauenvollen Weise beschrieben, dass ich dies hier nicht wiedergeben möchte. Wer glaubt, dass Harry Potter nichts mit Satanismus zu tun hat, wird sich bei objektiver Prüfung hoffentlich eines Besseren belehren lassen. Das Blut- und Menschenopfer endet damit, dass Lord Voldemort, eine Art blutsaugender Vampir, in einem Zauberkessel aus Menschenblut und anderen "Zutaten" zu neuem Leben ersteht. Dass dies bei Kindern Unruhe, Alpträume und Angstzustände auslösen kann, wird z. B. deutlich, wenn wir die folgende Beschreibung dieses Vorgangs hören (5):

"Nachdem die Funken erloschen sind, quillt weisser Dampf in dicken Schwaden aus dem Innern des Kessels. Aus dem Rauch schält sich »der Umriss eines Mannes, gross und dürr wie ein Skelett... [Sein Gesicht war] weisser als ein Schädel, mit weiten, scharlachrot lodernden Augen und einer Nase, die so platt war wie die einer Schlange, mit Schlitzen als Nüstern. « Lord Voldemort ist also wieder erstanden – und zwar mächtiger als je zuvor, so wie es Harrys Wahrsagelehrerin, Madam Trelawney ... vorausgesagt hatte. "

Stilleübungen und Fantasiereisen

Nach diesem Ausflug in die Welt des Films und der Literatur kommen wir nun zu einem viel näher liegenden Gebiet: zu Meditationsmitteln und -praktiken in Schulen und Kindergärten, etwa Mandalas, Stilleübungen und Fantasiereisen. Handelt es sich hierbei um harmlose Übungen – oder geschieht auch hier eine Kontaktaufnahme mit der Welt des Okkultismus? Bevor ich darauf antworte, betrachten wie zunächst, worum es eigentlich geht (4):

"Stilleübungen" und "Fantasiereisen" beginnen meist mit Variationen des folgenden "Settings":

Der Raum wird abgedunkelt, eine Kerze entzündet, meditative Musik eingespielt. Die Kinder sollen

Immer werden die Kinder aufgefordert, innere Bilder oder Filmszenen zu entwickeln. Immer sollen sie sich irgendetwas vorstellen ("Stell Dir vor"), sie sollen visualisieren oder imaginieren. Visualisierungen und Imaginationen sind der Kern aller "Sülleübungen" und "Fantasiereisen".

Meist sollen sich die Kinder vorstellen woanders zu sein oder etwas anderes zu sein, als sie sind, beispielsweise eine Blume, ein Tier, eine Wolke. Die suggestiven Texte sprechen dabei in der Regel alle Sinne bzw. Sinneskanäle an. Dazu gehören die Augen, das Ohr, die Nase, die Haut.

In der "Fantasie" (Vorstellung) sollen die Kinder

Wozu geschieht das ganze? Nun, manche Lehrerinnen und Lehrer möchten einfach erreichen, dass Ruhe in der Klasse einkehrt. Sie gebrauchen diese Übungen einfach als Hilfe zum Stillwerden. An esoterische Zusammenhänge denken sie dabei nicht. Das Problem ist nur, dass solche Methoden eine Eigendynamik entwickeln können. Sie können der Kontrolle des Lehrers entgleiten. Bei sensiblen Kindern kann es geschehen, dass sie in die Traumwelt abgleiten und sich gar nicht oder sehr schwer aus dem Trancezustand zurückholen lassen. In den letzten Jahren wurden mehrere solcher Fälle bekannt. Der Erziehungswissenschaftler Franzke meint daher (4):

"Stilleübungen" und "Fantasiereisen" sollen zunächst das Bewusstsein der Kinder transformieren und "Türen" öffnen! Die Kinder sollen "transzendentale" oder "geistlich-religiöse Erfahrungen" machen, "tiefe Bewusstseinsebenen" erreichen, ihr Bewusstsein erweitern. Sie sollen Türen zu "inneren Welten" oder zum "Unterbewusstsein" öffnen ... Zu diesem Zweck sollen die Kinder "Stille üben", ihr Bewusstsein leermachen: Sie sollen nichts wahrnehmen, nichts hören, nichts sehen, nichts sagen oder flüstern. Sie sollen alles vergessen, alles loslassen, sie sollen "zur Mitte" kommen, das Bewusstsein auf einen Punkt konzentrieren (Kerzenflamme, Atemrhythmus, einzelne Körperteile), auf "heilige" Wörter wie z. B. die Silbe "OM", oder auf Farben, Töne, Klänge, einzelne Chakren (im Bauchbereich), das Dritte Auge oder "etwas Schönes". Entspannungs-, Wahrnehmungs-, Körper- und Atemübungen sollen tranceartige Bewusstseinszustände induzieren, unterstützt durch gedämpftes Licht, Kerzenschein, meditative Musik und verbale Suggestionen. Dies wird von einigen Autoren sogar offen zugegeben ... Fazit: Es besteht der Verdacht, dass Stilleübungen und Fantasiereisen in Wirklichkeit Techniken der Bewusstseinstransformation und Trance-Induktion sind, die tatsächlich Türen öffnen: Türen zu unsichtbaren Welten und Mächten • aber niemals zu inneren Welten, zum Unterbewusstsein oder zu tieferen Bewusstseinsebenen.

Mandalas

Mandalas sind Kreisbilder mit einem konzentrischen Aufbau. Sie sollen zur Konzentration beitragen. Zugleich aber sind sie aus verschiedenen Religionen als Meditationshilfen bekannt, um zur "Mitte" zu finden. Sie können gewissermaßen einen "Tunnel" bilden, um in eine andere, jenseitige Welt einzudringen. So heisst es z. B. in einem Buch über "Meditation für Kinder" (D. Rozman, Freiburg1996):

Jetzt setz dich aufrecht in Meditationshaltung hin und konzentriere dich mit Herz und Geist auf das Zentrum des Mandalas. Richte wirklich alle deine Aufmerksamkeit auf jenes Zentrum. Du fühlst dich als wurdest du da hereingezogen [... ] Stell dir vor, dass du einen langen Tunnel entlang in das Zentrum hineinwanderst. Du gehst direkt in das Zentrum hinein, durch dieses Zentrum hindurch und kommst auf der anderen Seite in das reine Licht hinaus [... ] (Rozman. S. 166)

Franzke kommentiert hierzu (4):

Auf der "anderen Seite" sollen die Kinder immer (blitz-) schnell an einen anderen Ort reisen: Mit dem fliegenden Teppich, einem Zauberpferd, einer Zauberkugel, einem Hubschrauber, einem Luft- oder Raumschiff ... . Diese Reisen führen entweder nach oben. auf einen Berg, ins Universum, zu anderen Planeten, oder nach unten, z. B. auf den Meeresgrund oder in das Innere der Erde. Stets sollen die Kinder exakt den gleichen Weg zurückzukehren, den sie gekommen sind ... Meist heisst es bei der Rückkehr, die Kinder sollen hierher, in den Raum, in die Gruppe zurückkommen. Lediglich die Amerikanerin Rozman hat den Mut zu sagen, dass die Kinder "in ihren Körper" zurückkehren sollen.

Das heisst im Klartext: Beim meditativen Ausmalen eines Mandalas kann es – wie bei jeder esoterischen Übung  - zur "Exkursion der Seele" (Austritt der Seele aus dem Körper) kommen, verbunden mit einer Kontaktaufnahme zu unsichtbaren, übersinnlichen Welten. Das muss zwar nicht in jedem Fall und bei jedem Schüler geschehen, aber wiederum sind sensible, sensitive Kinder hier besonders gefährdet.

Franzke gibt folgende Ratschläge an die Eltern (4):

Sprechen Sie mit Ihren Kindern, schützen Sie Ihre Kinder vor okkulten Praktiken und gesundheitlichen Schäden. Lassen Sie sich nicht erzählen, Ihre Kinder müssten wahrnehmen oder atmen lernen. Verspannungen oder Blockaden auflösen. Therapien von Körper, Geist und Seele gehören nicht in die Schule. Lassen Sie Ihr Kind nicht in Trance oder Hypnose versetzen. Halten Sie Ihr Kind fern von Stille-, Entspannungs-, Körper-, Atem-, Wahrnehmungs- und Massageübungen. Sagen Sie Ihrem Kind, es soll den Klassenraum verlassen, wenn es heisst:

Warum soll dies vermieden werden? Welche Auswirkungen können solche Praktiken haben? Hierzu Franzke (4):

Es ist zu vermuten, dass Tausende von Kindern aufgrund von "Stilleübungen" und "Fantasiereisen" schwere körperliche (z. B. Tinnitus) und seelische Schäden (Ängste, Alpträume, Verwirrtheit, Unruhe, Unfrieden, Selbstmordgedanken) davon getragen haben. Schlimmer noch ist die Einsicht, dass okkulte Schäden und Belastungen weder durch Ärzte, noch durch Psychotherapien oder andere okkulte Praktiken (wie z. B. Tai Chi, Qi Gong, Autogenes Training, Meditation, Yoga) behoben werden können. Okkulte Schäden und Belastungen können einzig und allein durch kompetente, mit dem Heiligen Geist erfüllte Seelsorger behoben werden, die es in Deutschland allerdings kaum gibt. Vorbeugung ist also besser als Heilung: Auch deshalb müssen unsere Schulen und Kindergärten okkultfreie Zonen sein und bleiben.

2. Der Griff nach den Größeren

Die Einflüsse auf die Größeren, die Jugendlichen, sind massiver und härter. Im Folgenden wiederum einige Beispiele

Ghostbusters

Ghostbusters sind "Geisterjäger". In diesen Comics und Filmen werden Geister zwar als negativ, aber letztendlich harmlos dargestellt. Mit dem "Okkulten" wird gespielt. Hier die Handlung (1):

In New York möchte der schwarze Engel seine Tempel für die Weltherrschaft errichten. Seine Dämonentruppe schlägt vorzugsweise in Privatwohnungen zu, zum Beispiel im Kühlschrank. In einem TV-Werbespot verspricht daraufhin ein Trio von Parapsychologen, jede Wohnung garantiert spuk- und gespensterfrei zu machen. Mit einem Gespensterlexikon, schnoddrigen Sprüchen und einer Art Dämonenstaubsauger rücken sie den Ausserirdischen zu Leibe, bis sie dem Gott der Finsternis selbst gegenüberstehen. Aber auch diesen putzen sie weg – dank patriotischen Mutes und ultramoderner Laserkanonen!

Starwars

Diese Weltraum-Saga bewegt sich auf höherem Niveau, doch ist sie auch wesentlich verführerischer. Denn hier steht die "Kraft" im Mittelpunkt, die angeblich zum Sieg des Guten eingesetzt wird und doch aus der Welt des New Age und des Okkulten stammt. Die Handlung (1):

Luke Skywalker möchte gerne ein Jedi-Ritter werden mit allen guten Eigenschaften, die ein Jedi-Ritter haben sollte ... Er stösst allerdings sehr schnell an eine höchst menschliche Grenze, nämlich die, dass niemand alles kann, was er können möchte ... Ein Zwerg spielt in dem modernen Weltraummärchen eine zentrale Rolle. Er heisst Yoda und besitzt parapsychologische Kenntnisse und magische Fähigkeiten. Er benutzt dieses geheime Wissen, um mit der sogenannten "Macht" in Verbindung zu treten, die eine böse und eine gute Seite hat. Im Starwars-Märchen wird diese Macht als ein Energiefeld beschrieben, das von allen lebenden Wesen geschaffen wird und das gesamte Universum zusammenhält. Nach dem Tode verlässt die Seele den Körper und bildet ein mächtiges Energiefeld am Himmel. Die Jedi-Ritter sind darauf getrimmt, diese Energie anzuzapfen. Wer das vollkommen beherrscht, darf sich "wahrer Jedi-Ritter" nennen und ist Ritter und Zauberer zugleich. Dieses Geheimnis erfährt der junge, unfertige Jedi-Ritter Luke Skywalker vom zwergenhaften Jedi-Meister Yoda, der ihn auch in der Technik unterweist, diese Macht aufzuspüren. Yoda zu dem jungen Jedi-Ritter: "Die Kraft fliesst einem Jedi von der Macht zu. Furcht, Aggressivität ist die dunkle Seite der Macht. Die dunkle Seite wird Dich verzehren, sie ist verführerisch, sehr verführerisch. Erkenne die gute Seite: Ruhe, Frieden, passiv. Von allen Fragen befreie Deinen Geist... . Die Macht ist mein Verbündeter und ist ein mächtiger Verbündeter. Du aber erschaffst sie, bringst sie zur Entfaltung. Ihre Energie umgibt uns, verbindet uns mit allem. Erleuchtete Wesen sind wir; Du musst sie fühlen, die Macht in Dir. " "Alles, was du brauchst, hast Du, es ist das Göttliche in Dir. "

Computerspiele    

Hier findet sich seit einigen Jahren ein stark expandierender Markt mit verblüffender Computersimulation. Sehr verbreitet sind Egoshooter, d. h. "Spiele", bei denen der Spieler per Maus und Tastatur Gewehre oder andere Waffen bedient und damit seine Gegner beseitigt. Auch hier sind besonders Kinder und Jugendliche gefährdet, die zwischen Phantasie und Realität nicht trennen können oder sich damit Aggressionen geradezu antrainieren. Im Folgenden einige Beispiele und Zitate aus einer beliebigen Computerspiel-Zeitschrift (Gamestar 4/2003):

Sacred

Bei diesem Spiel hat der Spieler "sechs Helden" zur Auswahl, derer er sich bedienen kann (3):

Und wie sieht die Handlung aus? (3)

"Die Story dreht sich um einen garstigen Super-Dämonen, den ein Magier beschworen hat. Dummerweise verlor der die Kontrolle über seine Schöpfung, die jetzt Amok läuft – und wir müssen die Bestie zurück in die Hölle befördern ... In Kategorien wie Stärke, Beweglichkeit oder Zauberkraft verteilen Sie nach Levelaufstiegen die neuen Fertigkeitenpunkte. Je nach Spielfigur stehen dadurch andere Sprüche und Kampftechniken zur Verfügung. Nur die Wald-Elfin beschwört etwa wilde Tiere, während ausschliesslich der Gladiator über einen Ellenbogenschlag verfügt, der alle Gegner hinter ihm zurückwirft ... Ein Hingucker sind jetzt schon einige der Gegner. Abgesehen von normal grossen Zombies oder Skelettkriegern, wilden Bären oder Räubern kriegen wir es auch mit einigen riesigen Drachen zu tun, die Feuer spuckend über uns herfallen. Ausserdem gibt's vor allem in grösseren Siedlungen zahlreiche Nebenfiguren. Die erteilen Aufträge oder verkaufen Ausrüstung. Beim Schmied lassen Sie Ihre Waffen mit magischen Eigenschaften aufrüsten – das kann man im Spielverlauf sogar selbst lernen. Meister bringen zudem Special Moves oder Zaubersprüche bei. "

Devastation

Devastation heisst "Verwüstung". Und entsprechend läuft auch die Handlung ab (3):

"Er kann nicht sterben – und das ist auch besser so. Denn Rebellenchef Flynn muss eine trostlose Endzeitwelt retten ... Er will die Welt des Jahres 2075 vor der Versklavung durch Mega-Konzerne bewahren. Glücklicherweise verfügen Sie in seiner Rolle über mehr als nur ein Leben – sogar ohne Quicksave-Taste. Denn dank der Erfindung einer High-Tech-Firma können Freund wie Feind in einigen Missionen dem Sensenmann ein Schnippchen schlagen und in Respawn-Generatoren auferstehen. Um etwa in einer riesigen Endzeit-Stadt zu gewinnen, müssen Sie die Geräte zerstören und dann die gegnerischen Soldaten endgültig ins Jenseits befördern ...  Der Gegnerschar – hauptsächlich Soldaten in dicken Rüstungen – gehen Sie mit knapp 40 Schiessprügeln an den Stahlkragen. Im Waffenarsenal finden sich allein ein halbes Dutzend Scharfschützengewehre -mal mit schneller Schussfolge, mal mit besonders starkem Visier oder mit einem durchschlagskräftigen Laser-Modus. "

Angesichts solcher Computerspiele und ihrer Auswirkungen ist ein verbesserter Schutz der Jugend angesagt:

Das neue Jugendschutzgesetz (3)

Ab dem 1. April 2003 gilt das neue Jugendschutzgesetz und bringt mehr staatliche Regulierung. Erstmals erhalten damit Computerspiele verbindliche Altersfreigaben. Auslöser war, was in Erfurt am 26. April 2002 geschah: Ein 19-jähriger Schüler erschoss im Gutenberg-Gymnasium 16 Menschen und tötete sich anschliessend selbst. Die Medien berichteten, der Täter habe intensiv Counterstrike (ein brutales Egoshooter-"Spiel") gespielt und damit das Töten trainiert. Bereits am 8. Mai 2002 präsentierte die Bundesregierung den Entwurf für das neue Jugendschutzgesetz (JuSchG). Mit dem Internet sowie den realistischeren Grafiken in Computerspielen habe sich die Gefährdungsart geändert: Heute bedrohen in PC-Spielen vor allem Gewalt und moralisch bedenkliche Identifikationsfiguren Kinder und Jugendliche. Alle Titel erhalten künftig verbindliche Altersfreigaben. Nicht geprüfte Spiele dürfen Händler nur noch an Personen ab 18 Jahren abgeben. Händlern, die dagegen verstossen, drohen Geldstrafen von bis zu 50. 000 Euro. Die Altersfreigaben orientieren sich am Modell der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK). Diese setzt folgende -– keineswegs unumstrittene – Kriterien (3):

8. Ohne Altersbeschränkung: Harmlose Sport- und Rennspiele (z. B. Sim City 4, Lego Drome Racers)

9. Ab 6 Jahren: In diesen Spielen steht man oft mit Gegnern im Wettbewerb. Die grafische Darstellung ist abstrakt-symbolisch und comicartig. Realität und Fantasie lassen sich gut unterscheiden (z. B. Civilization 3, aber auch Harry Potter und die Kammer des Schreckens)

10. Ab 12 Jahren: Hier spielen kampfbetonte Grundmuster eine größere Rolle, aber Spielwelt und Realität sind noch klar unterscheidbar (z. B. Gothic 2, Praetorians, War Craft 3)

11. Ab 16 Jahren: Das Spielkonzept setzt auf bewaffnete Action und fiktive oder historische kriegerische Konflikte mit realistischer Gewaltdarstellung (z. B. Mafia 2, Unreal 2, Blitzkrieg)

12. Ab 18 Jahren: Diese Spiele, so die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), verfügen über ein "einseitig gewaltträchtiges Gesamtkonzept" und zeigen die Folgen von Gewalt gegen menschlich gestaltete Gegner (also z. B. nicht Roboter oder Außerirdische) "effektvoll". Sie gelten als jugendgefährdend (z. B. Iron Storm, GTA 3, Deus Ex).

lke Monnsen-Engberding leitet seit 1991 die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften. Sie sagt(3):

"Bei Computerspielen werden wir beispielsweise auch weiterhin als jugendgefährdend einstufen, wenn auf Menschen oder menschähnliche Figuren geschossen wird und die Tötungsfolgen entsprechend visualisiert und akustisch untermalt werden. "

So weit, so gut. Dennoch muss man sich fragen, ob diese Kriterien ausreichen, etwa wenn man sieht, dass "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" mit seinen unheimlichen und brutalen Szenen weiterhin ab 6 (!) Jahren freigegeben ist. Frau Monnsen-Engberding gibt außerdem selber Lücken des Gesetzes zu, etwa wenn sie sagt, dass über Online-Versandhändler weiterhin praktisch alles erhältlich ist: "Waren mit Freigaben darunter (unter 18 Jahren) dürfen die Händler auch weiterhin ohne Nachweis verschicken. " Die Folge: "Also könnte ein 12-jähriger einen Film mit Freigabe ab 16 Jahren bestellen. " "Und da müssen dann natürlich die Eltern schauen, was das Kind da bestellt. " Ein frommer Wunsch!

Fernsehen

Noch schwieriger als bei Computerspielen ist die Kontrolle beim Fernsehen. Ein extremer Fernsehkonsum nimmt bereits bei kleinen Kindern überhand. Viele Kinder haben bereits ihren eigenen Fernseher oder können sich über Internet Filme anschauen. Viele Eltern haben nicht die Zeit, die Sendungen zu kontrollieren, die ihre Sprößlinge sehen. Hier einige Hinweise, welche Auswirkungen dies haben kann (1):

Bis zu seinem 15. Lebensjahr sieht ein junger Bundesbürger rund 16000 Stunden fern. Diese Zahl steigt dramatisch an, da durch Videokonsum und Computernutzung noch mehr Zeit vor dem Fernseher verbracht wird. Zu den Fernsehzeiten kommen noch unzählige Stunden im Kino und "Lese-Zeiten" von Comics. Noch nie sind Kinder und Jugendliche einer solchen künstlichen Bilderflut ausgesetzt gewesen wie heute!

Bereits im April 1988 veröffentlichte das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" eine Titelgeschichte über die Situation an deutschen Schulen. Der Report lieferte eine Beschreibung des Schulalltages, die nicht düsterer hätte ausfallen können. Danach haben Pädagogen und Psychologen es immer häufiger mit Schülern zu tun, denen es an einfachen Grundfertigkeiten mangelt: Gedächtnis, Ausdauer, Einfühlungsvermögen, logisches Denken, Konzentration seien erschreckend schwach ausgeprägt. Die hannoversche Schulrektorin Karin Nowack beschreibt den Zustand so: Sie habe zunehmend mit "psychisch gestörten Kindern" zu tun, die "überhaupt kein Urteil mehr haben über ihre Handlungen. Die haben sich nicht im Griff, das sind alles entmutigte, zerfallene kleine Persönlichkeiten. " Für deutsche Lehrer ist der Montag der schlimmste Schultag, weil viele Schüler vom TV- und Videokonsum des Wochenendes wie benommen in den ersten Stunden dahindämmern. Dieser Dämmerzustand kommt nicht von ungefähr. Das Bilderschauen "verdonnert" den Zuschauer zu einer hochgradigen Passivität, die leichte tranceartige Zustände verursachen kann.

Es ist seit langem bekannt, dass Bilder bei entsprechender Präsentation eine hypnotische Wirkung auf den Menschen ausüben können. Wie lässt sich dies erklären? (7)

Wie wirkt das farbige, bewegte Bild? Es entsteht nicht in meiner Vorstellung, sondern wird mir aufgeprägt. Dabei lässt es keinen Raum mehr für andere Vorstellungen. Bilder entfalten ihre Wirkung nicht zuerst im verstandesmässigen Bereich. Ohne dass der natürliche Filter des Verstandes aussieben kann, fallen die Bilder direkt ins Unterbewusstsein. Es bleibt keine Zeit mehr zur intellektuellen Verarbeitung. Ein Buch kann man zur Seite legen, langsam oder schnell lesen, später weiterlesen oder das Gelesene einfach wiederholen. Beim Fernsehen laufen die Bilder ständig weiter. Es sind dauernd neue Informationen und Eindrücke vorhanden. Wie Studien, beispielsweise der deutschen Medienforscherin Hertha Sturm, gezeigt haben, werden verstandesbezogene Inhalte von Fernsehsendungen rasch vergessen. Die gefühlsmässigen Eindrücke bleiben jedoch über längere Zeit erhalten und üben eine mehr oder weniger starke Wirkung auf den Zuschauer aus (Bibel und Gemeinde).

Was nun die Inhalte im Fernsehen angeht, so ergibt sich eine traurige Regel: Das Negative lässt sich besser darstellen als das Positive. Das weist z. B. Jerry Mander nach, der 15 Jahre als Werbemanager beim amerikanischen Fernsehen gearbeitet hat und ein in-Kenner des Mediums Fernsehen ist. Er stellt fest (7):

Auch die Nebenwirkungen des Fernsehkonsums sind nicht zu unterschätzen (7):

Sucht

Bereits im Jahre 1971 führte die Gesellschaft für Rationelle Psychologie. München, eine Untersuchung über die Wirkung des Fernsehens durch, deren Ergebnisse noch heute von Interesse sind. 184 Familien und Alleinstehende hatten sich freiwillig dazu bereit erklärt, ein Jahr lang auf das Fernsehen zu verzichten. Bereits nach einem Monat gaben 10 % der Versuchspersonen auf, nach drei Monaten liessen 58% den Kasten wieder anschliessen und im fünften Monat hielt es auch der Letzte nicht mehr ohne Fernsehen aus. Andere jüngere Untersuchungen bestätigen das Ergebnis. Es gibt heute mehr fernsehsüchtige ansehen als wir denken.

Passivität

Dass hoher Fernsehkonsum zur Passivität führt, besonders auch bei Kindern, ist keine Frage. Es ist erstaunlich, dass zu den beliebtesten Sendungen Talk-Shows, Quiz- und Musiksendungen gehören. Dort werden Dinge gezeigt, die man selbst ausführen kann. Anstatt sich z. B. passiv eine Quizsendung anzuschauen, könnte man im Familienkreis mit Kindern und Verwandten ein Quizspiel veranstalten.

Das Familienleben leidet.

Eine Hausfrau sagte: »Wenn wir beide zu Hause Krach haben, ist es das Beste, die Glotze anzuschalten. Dann kommen wir auf andere Gedanken und müssen nicht darüber reden. « Auf diese Weise werden Konflikte und Spannungen nicht mehr miteinander ausgetragen und bereinigt, sondern einfach verdrängt. In vielen Familien, in denen das Fernsehen den ersten Platz einnimmt, haben sich Eltern und Kinder nichts mehr zu sagen. Viele Ehen sterben langsam vor sich hin.

Das Leben als Christ leidet.

Wird uns durch das Fernsehen nicht viel wertvolle Zeit, die wir so oft zum Bibellesen und Beten nicht haben, gestohlen? Auch werden die ethischen Werte verschoben. Wenn z. B. dauernd gezeigt wird, wie man in einer Partnerschaft, ohne miteinander verheiratet zu sein, zusammenlebt, wird natürlich bei Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen, die Einstellung zur Ehe verändert. Die Gefahr liegt in der Gewohnheit, denn nach einem gewissen Zeitraum wird unsere Anschauung grundlegend umgestaltet. Wir verlieren schliesslich die Fähigkeit, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht (Bibel und Gemeinde).

Steckt dahinter eine Strategie? Nun ich denke, es ist die Strategie der ...

68er-Kulturrevolution

Der Leiter der Aktion "Kinder in Gefahr", Mathias von Gersdorff, schreibt hierzu (2):

Die Strategie der 68er in den Medien ist, bei jeder möglichen Gelegenheit das Christentum zu verhöhnen, während sie gleichzeitig Lebensformen attraktiv darstellen, die den christlichen Lebensprinzipien entgegengesetzt sind. (Es) wird den Kindern und Jugendlichen gezeigt, wie sie leben sollen: mit ausschweifender Sexualität, brutaler Gewalt, betäubender Musik. Für manche reicht das nicht aus. Viele werden früher oder später merken, dass sie ein leeres Leben führen, sinnlos und ohne Perspektiven. Diesen Jugendlichen bieten die Medien Okkultismus und Satanismus in unterschiedlichen Intensitäten. Für einige reichen Gläserrücken und Pendeln aus. Andere gehen bis zum Äussersten und wollen Schwarze Messen, Vergewaltigungen und grausame Rituale.

 

In mehreren Publikationen hat von Gersdorff besonders auf die verheerende Wirkung hingewiesen, welche Jugendzeitschriften wie etwa BRAVO und GIRL auf Kinder und Jugendliche ausüben. Okkulte und satanistische Rockgruppen, ungehemmte Sexualität, okkulte Praktiken – solche "Werte" werden der jungen Generation von verantwortungslosen "Miterziehern" in solchen Blättern und entsprechenden Sendungen vermittelt. Die Autoren Ulrich und Wolfram Eicke meinen:

"Gruppendruck ist einer der stärksten Sozialisationsfaktoren. Aber auch die Medien prägen das Rollen verhalten und füllen die Lücke, die durch den Ausfall der traditionellen Werte entstanden ist. So sind Jugendliche zwar dem Kräftefeld von Eltern und anderen Autoritäten entwachsen, ohne jedoch zu freier Selbstbestimmung zu gelangen. In dieser Lebensphase üben die Medien einen doppelten Einfluss aus. Zum einen erreichen sie den Jugendlichen unmittelbar, zum anderen übernimmt er von der Gruppe ihre subkulturelle Symbolik. Das heisst, er muss sich den Vorlieben der Gruppe anpassen, den letzten Hit der Musikgruppe kennen, die gerade ,in' ist, den neuen Film gesehen haben, bei Comics und Jugendzeitschriften Bescheid wissen und die Besonderheiten von Prestige-Markenartikeln herunterbeten können. Nur wer immer auf dem neusten Stand ist, geniesst Ansehen und gehört zum inneren Kreis der Gruppe. "

(Aus: Ulrich und Wolfram Eicke, Medienkinder, vom richtigen Umgang mit der Vielfalt. München 1994, S. 150)

Weil viele Familien ihre integrierende Kraft verloren haben, feiert die Kollektivierung durch die modernen Medien so große Erfolge. Nicht mehr das Elternhaus fungiert vielerorts als norm- und wertvermittelnde Autorität, auch nicht die Schule, sondern BRAVO, Talkshows, Soapoperas und die Rock- und Popstars in ihren Videoclips. Die Folgen sind erschütternd (2):

Die Kollektivierung der Jugendlichen durch die Medien erzeugt eine Generation, die leer und ohne Werte und Prinzipien ist. Diese Jugendlichen haben viele Jahre damit verbracht, fremde Einflüsse in sich aufzunehmen, anstatt ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und eine selbständige Persönlichkeit zu bilden. Sie sind wie Abziehbilder der TV- und Popstars und trachten nur danach, ihnen ähnlich zu werden.

 

Unübersehbarer und unüberhörbarer Ausdruck dieser Geisteshaltung bei vielen Jugendlichen ist die Love Parade, die – etwa in Berlin – Hunderttausende Jugendliche anzieht:

Sex, Drugs and Techno 8. Juli 2000 – Die Liebe zieht durch Berlin

"One World, One Love Parade. " Berlin ravet wieder. Mehr als eine Million junge und jung gebliebene Raver tanzten zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor, rissen sich die Kleider vom Leib und konzentrierten sich auf eines: "Spass, Spass, Spass. " ... Grösser, lauter, schriller scheint das inoffizielle Motto der zwölften Love Parade zu sein. Doch das Spektakel der Superlative hat auch Schattenseiten. Der Drogenmissbrauch bei der Love Parade habe in diesem Jahr deutlich zugenommen, heisst es beim Drogennotdienst. "Während ich sonst den Eindruck hatte, dass die Leute hauptsächlich auf Alkohol aus waren, sind dieses Jahr offensichtlich viel mehr mit Speed und Ecstasy unterwegs. Die ersten kamen uns schon morgens mit geweiteten Augen entgegen", sagt Sozialarbeiterin Katharina Vollmar.

(Bettina Grachtrup und Till Mundzeck, Spiegel Online 27/2000)

Die Folgen: Selbstmord, Aggression, Sucht, Krankheit

Eine mögliche Folge solchen Verhaltens, nämlich eine erhöhte Selbstmordgefährdung, kommt in folgendem Presseartikel zum Ausdruck:

Junge Touristen auf Ibiza -Manche Party endet mit dem Tod

Ibiza – Die Sonne ging gerade über Ibiza auf, für Paul ging sie Sekunden später schon wieder unter. Der Engländer, gerade Anfang 20, kletterte über die Balkonbrüstung seines Hotelzimmers im sechsten Stock im Badeort San Antonio, breitete die Arme aus und stürzte sich in den Tod. Nachbarn hörten noch einen gellenden Schrei: "Er dachte wohl, er könne fliegen", sagt ein Polizist später. "Er wollte den Himmel erreichen – Gott  allein weiss, ob er dort angekommen ist. " Mindestens sechs Jugendliche, so wird berichtet, stürzten sich in diesem Sommer innerhalb eines Monats von ihrem Hotelbalkon aus in die Tiefe. Fünf Briten und ein Deutscher. Alle sechs sind tot. Und alle sechs waren im Sommer auf die spanische Insel Ibiza gereist, um hier das Paradies der Techno-Musik zu finden. Ibiza gilt als eines der Weltzentren dieser elektronischen Stakkato-Rhythmen ... 24 Stunden Non-Stop-Orgie, aus denen auch leicht 48 oder 72 Stunden ohne Schlaf werden können. Aufputschmittel, Drogen, vor allem Ecstasy-Pillen, werden im Dutzend eingeworfen. Etliche Jugendliche überleben diesen Sauf-Drogen-Tanz-Marathon nicht.

(Kölner Stadtanzeiger vom 6. September 1999)

Inzwischen regt sich auch bei Medizinern Widerstand gegen diese Entwicklung:

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland hat sich besorgt über den unkontrollierten Medienkonsum von Heranwachsenden geäussert. In 99 Prozent der Familien sei Fernsehen bereits zum "heimlichen Miterzieher" geworden, sagte Facharzt Bernhard Stier zum Auftakt des Kongresses für Jugendmedizin am Freitag in Weimar. Gezielte Schulungen in Medienpädagogik seien deshalb unerlässlich... . "Wir erleben die Medienflut und unsere Kinder sind Nichtschwimmer", sagte Stier. Schon drei- bis fünfjährige Kinder verbrächten im Durchschnitt fast 80 Minuten täglich vor dem Bildschirm. Ein Drittel der Neun- bis Zehnjährigen hätten sogar einen eigenen Fernseher. Nach der Familie sei das Fernsehen der Faktor, der die Entwicklung der Jugend am meisten beeinflusse... . Immer häufiger komme es zu Überreizung, Konzentrationsschwäche, Verhaltensstörungen, Hyperaktivität und Aggressivität. Sprach- und Wahrnehmungsstörungen nähmen dramatisch zu ... Die Medien beeinflussten besonders den Umgang von Heranwachsenden mit Sexualität, sagte der Münchner Kinder- und Frauenarzt Nikolaus Weissenrieder. Mit jährlich 12. 000 bis 18. 000 Teenagerschwangerschaften und etwa 5. 000 Abtreibungen in der Altersgruppe zwischen 14 und 17 Jahren belege Deutschland eine Spitzenposition. Die Sexualerziehung müsse sich an der Kommunikations- und Handlungsfähigkeiten junger Menschen orientieren.

(Frankfurter Rundschau vom 13. März 1999)

Weitere Studien belegen: Zu viel Fernsehen fördert die Aggressivität!

Hoher Fernsehkonsum macht Kinder neuen Studien zufolge aggressiv und stumpft sie emotional ab. Weniger Fernsehen, Videos und Video-Spiele seien ein gutes Mittel gegen Aggressivität, berichteten der Psychologe Thomas Robinson und Kollegen von der Stanford Universität am Dienstag. Ihre Studie von zwei vergleichbaren Schulen von San Jose (Kalifornien) zeige einen klaren Zusammenhang zwischen der vor dem TV-Gerät verbrachten Zeit und dem Grad der Aggressivität, hiess es in der Veröffentlichung in der vom US-Ärzteverband AMA herausgegebenen Fachzeitschrift "Archives of Pediatric & Adolescent Medicine". Auch eine Freiburger Studie mit 200 Schülern wies negative Folgen vielen Fernsehens für den Gefühlshaushalt der Kinder nach. Vielseher führten weniger Gespräche, spielten seltener ein Musikinstrument und seien weniger kreativ, teilte die Berliner Sektion des Berufsverbandes für Kinderheilkunde und Jugendmedizin mit. "Wir beobachten eine zunehmende Sprachlosigkeit in Familien", sagte Verbandssprecher Ulrich Fegeier. Laut Studie sind die elf- bis 15jährigen Vielseher auch körperlich nicht so wendig.

(Die Tagespost vom 18. Januar 2001)

Eine weitere Studie belegt: Zu viel Fernsehen macht Kinder auch körperlich krank.

Kinder sitzen länger vor der "Glotze" als in der Schule: 1200 gegen 1000 Stunden. Die Folgen sind mangelnde soziale Kontakte, schlechte Zensuren, und eine angegriffene Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Freiburg. Vielseher zeigen schlechtere Leistungen im Deutschunterricht. Die Schule wird von ihnen als anstrengender und belastender empfunden. Eine Gefahr liegt auch in der verzerrten Wirklichkeit im Fernsehen. Während Wenigseher, die am Tag höchstens eine Stunde am Gerät sitzen, gefühlsmässig stark auf Gewaltdarstellungen reagieren, nimmt diese Reaktion bei Vielsehern ab. Die Wissenschaftler sehen die Gefahr, dass so Jugendliche gegen Gewalt abstumpfen. Auch entstehe durch solche Sendungen ein Angst- oder Aggressionspotential. Ein Leben mit spärlichen sozialen Kontakten führe zu Langeweile, die wiederum mit dem Fernsehen bekämpft werde. Dies könne in die Abhängigkeit von diesem Medium führen... . Das qualitative Niveau der Sendungen nehme ständig ab. Dies beeinflusse die Bildung und damit die beruflichen Aussichten der Schüler bis hin zur Arbeitslosigkeit.

(Idea-Spektrum vom 19. April 2001)

Inzwischen sind infolge übermäßigen Internet-Konsums ganz neue Krankheiten am Entstehen: Cyber-Krankheiten.

Neue Krankheiten erfordern neue Therapien. Für die meisten Psychologen und Psychotherapeuten ist die Internet-Sucht aber noch absolutes Neuland ... Dr. Kimberley Young vom "Center for On-Line Addiction" in Pittsburgh, USA, hat in einer jetzt veröffentlichten Studie Erfahrungsberichte von Therapeuten erfasst und ausgewertet. 35 Therapeuten mit im Durchschnitt 9 Patienten mit Internet-Sucht pro Jahr haben an dieser Studie teilgenommen ... Als Sucht-Kriterien definierten die Therapeuten: Extreme Internet-Nutzung gepaart mit signifikanten sozialen, psychologischen oder/und beruflichen Unzulänglichkeiten. Betroffene sind vom Internet wie "besessen", geraten in Angstzustände. wenn sie "off-line" sind und lügen über bzw. verstecken das wahre Ausmass ihrer Internet-Nutzung. Die Konsequenzen der Sucht sind für die Betroffenen oft verheerend: soziale Isolation, zunehmende Depression, Scheidung, Scheitern in Ausbildung oder Beruf, Jobverlust, finanzielle Schwierigkeiten usw. Einige Therapeuten berichteten von Patienten mit Drogen- und Alkoholmissbrauch als Folge der ursprünglichen Internet-Sucht.
(Psychohelp; zit. nach2)

Forscher stellten außerdem fest,

"dass mit zunehmendem Alter auch die Bereitschaft zum Alkoholkonsum oder anderen Suchtmitteln steigt. Mehr als ein Fünftel der 16- bis 17-jährigen trinkt mindestens ein- bis zweimal in der Woche Alkohol. Nahezu ein Drittel in dieser Altersgruppe hat mindestens fünfmal Haschisch konsumiert. " (Die Welt vom 8. April 1999)

Insgesamt gilt: Die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen nimmt zu. Wundert uns dies noch? Lässt uns dies kalt? Wäre es nicht  Zeit, zu handeln? Hier einige Fakten:

Die Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen hat 1998 erneut zugenommen. Nach der vom Bundesinnenministerium veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) stieg bei Körperverletzungsdelikten die Zahl der tatverdächtigen Kinder im vergangenen Jahr um 14,1 Prozent auf 14 024, die Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren um 5,4 Prozent auf 47 494 Fälle. Insgesamt stieg die Zahl der tatverdächtigen Kinder um 5,9 Prozent auf 152 774, die der Jugendlichen um 3,4 Prozent auf 302413. Bei den Ladendiebstählen von Kindern wurde ebenfalls ein Anstieg verzeichnet. So wurden 1998 mit 86 204 Kindern 6. 8 Prozent mehr tatverdächtige Kinder registriert als 1997. Bei den Jugendlichen spielten Rauschgiftdelikte erneut eine grosse Rolle: 29 222 Jugendliche wurden als tatverdächtig erfasst. 27. 9 Prozent mehr als 1997. (Die Welt vom 26. Mai 1999)

Das Streben nach Glück

Hinter dem Verhalten vieler Jugendlicher heute steht letztendlich die Sehnsucht nach Glück, nach innerer Erfüllung. Kann diese Sehnsucht aber auf diese Weise gestillt werden? Ich denke nicht und stimme Matthias von Gersdorff zu, der schreibt (2):

Diese Weltanschauung suggeriert einen Lebenssinn, der genauso einfach wie falsch ist, und zwar: "Das Leben ist zum Geniessen da, und das in vollen Zügen. " Laut den Medien gehört hierzu in erster Linie Sex und zweitens Geld. Mit dem Geld muss man sich schicke Klamotten kaufen und das Haar stylen, um adäquat in die Disko mit dem Traumboy/girl zu ziehen. Die Schule ist in dieser Welt lästig, aber immerhin kann man ihr auch gute Seiten abgewinnen. Man kann dort flirten, einen Traumboy/ein Traumgirl finden, dort die schicken Klamotten vorzeigen usw. Für die Familie – im traditionellen Sinne verstanden – gibt es hier keinen Platz. In der bekannten 2000er Ausgabe der Shellstudie über die Jugend behaupten die Jugendlichen, dass für sie die Eltern wichtig sind, aber in einer Art Beraterfunktion. Man kann die Eltern um Ratschläge bitten, die man möglicherweise befolgt, denn immerhin haben sie ja Erfahrung im Leben gesammelt. Im Leben geht man dann aber den eigenen Weg. Man lebt in der Familie, ungefähr wie man in einer Wohngemeinschaft lebt, d. h. man respektiert sich, hat Verständnis für manche Macken der anderen und akzeptiert durchaus gewisse Regeln, denn ansonsten könnte man ja nicht zusammenleben. Eltern im Sinne von Respektpersonen, die man liebt, die man achtet, weil sie einem das Leben geschenkt haben, das gibt es für modern eingestellte Jugendliche nicht.

In der von den Medien vermittelten Weltanschauung gibt es Werte und Tugenden wie Disziplin, Ordnung, Zucht, Gehorsam, Opfergeist, Hingabe, Idealismus nicht. Diese Dinge sind nicht mehr "geil" und vermitteln kein Glück, zumindest nicht das individualistische Glück, welches die Medien vorgaukeln.

Für die meisten Jugendlichen ist eine Idee von Glück, bei dem das Leiden inbegriffen ist, absolut undenkbar. Die oben erwähnten Tugenden wie Disziplin, Zucht, Ordnung usw. stammen noch aus einer Zeit, in der man dem Leiden eben nicht aus dem Weg ging... . Doch die Kraft des Christentums, seine Ausstrahlung auf die gesamte Gesellschaft, brachte es mit sich, dass alle Menschen, auch die Nichtchristen und sogar die Atheisten, ein Leben akzeptierten, in dem man das Leiden annahm und die Meisterung des Leidens, wie auch immer sie geschah – beim Christen anders als beim Atheisten – das Leben lebenswert machte. Solche Gedanken sind für moderne Menschen unerträglich, und so haben wir die unglaubliche Situation, dass jährlich Millionen ungeborene Kinder getötet werden, um die Spassgesellschaft aufrechtzuerhalten. In manchen Ländern gibt es schon Euthanasie, in anderen die pränatale Selektion. Um Leiden zu verhindern, muss ein ungeheures Tötungssystem aufgerichtet werden. Die Ablehnung des Leidens wird so zur Ablehnung des Rechtes auf Leben für Millionen.

Stellungnahme zum Okkultismus

Was sich hinter dem Okkultismus verbirgt, möchte ich zunächst am Beispiel Harry Potter aufzeigen. In einem Leserbrief brachte ich den nur scheinbaren Unterschied zwischen schwarzer und weißer Magie folgendermaßen zum Ausdruck:

Immer wieder wird behauptet, Harry Potter würde für das Gute kämpfen und sich der "weissen Magie" bedienen. Wieder einmal mehr wird zwischen "schwarzer" und "weisser" Magie unterschieden: Die "schwarze" Magie (z. B. des Lord Voldemort) sei böse; hier würden finstere Mächte zu bösen Zwecken (z. B. Verfluchung, Schadenszauber) angerufen. Die "weisse" Magie dagegen sei gut; hier würden angeblich gute Mächte zu guten Zwecken in Anspruch genommen.

Besteht hier wirklich ein Unterschied? Nein, denn auch bei der sogenannten "weissen" Magie wird Gott nicht wirklich als personales Gegenüber ernstgenommen und geehrt. Vielmehr wird das, was man für "Gott" hält bzw. was als "gute Macht" an Gottes Stelle tritt, zur Befriedigung der eigenen Macht-, Wissens- und Erfolgsgelüste missbraucht. Während der Christ im Vaterunser betet: "Vater unser im Himmel ... dein Wille geschehe", spricht der Magier: "Mein Wille geschehe" – und die hierbei angerufene "höhere Macht" soll ihm willfährig sein.

Dieser Pseudogott der Magier und Zauberer, der Spiritisten und Schamanen und vieler anderer ist eine Erscheinung aus der Welt des satanischen "Lichtengels" (2. Korinther 11,14), ein Dämon, der uns durch falsche Zeichen und Wunder zu blenden und von der wahren Quelle des Lebens – vom lebendigen, persönlichen Gott – fernzuhalten versucht. Mit dem Gott der Bibel hat Magie jeder Art nichts zu tun, sondern sie steht gegen Gott (vgl. 5, Mose 18,9 ff. ) und ist ein Versuch der Selbsterlösung ohne Jesus Christus, der scheitern muss.

Aberglaube, Okkultismus, Esoterik nehmen heute überhand und halten bereits viele Kinder und Jugendliche in ihrem Bann. Was aber ist Aberglaube (6)?

Aberglaube im weitesten Sinn ist jede Art von Glauben, die nicht Gott als Glaubensinhalt hat. Glauben heisst: Gott zum Herrn haben. Aberglauben heisst: Herr über Gott sein wollen. Wo christlicher Glaube ist, wo alles Vertrauen und alle Hoffnung allein auf Jesus Christus gesetzt wird, da ist für Aberglaube kein Platz. Aberglaube ist ein Symptom für versteckten oder offensichtlichen Mangel an Gottesglauben. Aberglaube ist somit letztlich Unglaube, da es auf dem Gebiet des Glaubens kein Sowohl-als-Auch, keine Lauheit (Offb 3,15 f. ) gibt. Luther sagt sinngemäss: Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott. Hängen wir unsere Herzen an Götzen und an vergängliche Dinge dieser Welt – oder glauben wir an Jesus Christus allein?

Das ist also Aberglaube im weitesten Sinn: auf das sein Vertrauen setzen, was uns von Gott abhält. Das können okkulte Praktiken, aber auch Ideologien, ausser- und pseudochristliche Weltanschauungen, Götzen-, Menschenverehrung und Ichsucht sein.

Im engeren Sinn bezieht sich Aberglaube auf gewisse abergläubische Praktiken, auf das Feld des Okkultismus, und darum soll es hier in erster Linie gehen. Es sei nur einiges genannt:

Was treibt Menschen zu solchen abergläubischen Praktiken?

Man kann sagen: Aller Aberglaube kommt aus einer falschen Lebensgier und -angst. Man will mehr wissen und dadurch mehr erreichen, als man mit Hilfe der natürlichen Sinne kann. Und weil man Gott nicht auf Wunsch "ausquetschen" kann, geht man eben zum Kartenleger, Astrologen, Hellseher oder Wunderheiler (vgl. Sauls Befragung der Totenbeschwörerin von Endor; 1. Sam 28). Dadurch, dass man Einblick in die Zukunft, Geisterwelt und vermeintliche eigene Bestimmung erhält, meint man, glücklicher zu werden. In Wirklichkeit tritt aber das Gegenteil ein. Wer ist z. B. glücklich, wenn er bei einer Wahrsagerin von seinem baldigen Tod erfährt – oder von einem nahenden Unglück – oder von seinen eigenen Schwächen? Das kann ja auch vorkommen und ist Saul (1. Sam 28) geschehen. Voraussagen müssen durchaus nicht immer Schönes und Positives enthalten. Wenn ein Wahrsager nur Positives "voraussagt", kann man sicher sein, dass er betrügt. Wenn er aber Negatives voraussagt, dann kann das mitunter schreckliche Folgen haben. Es sind Fälle bekannt, in denen Menschen "offenbart" wurde, sie würden zu der und der Zeit sterben. Und tatsächlich wurden sie krank und starben, aber sehr wahrscheinlich aus Angst, die sich vor dem näherrückenden Todestermin immer mehr verstärkt hatte. Durch die Wahrsagerei war eine negative Programmierung des ganzen Wesens eingetreten. Es gibt allerdings auch echte Voraussagen, und damit sind wir zu der Frage gelangt:

Was ist dran am Aberglauben, und was sagt die Bibel dazu?

Die Bibel bezieht zu sämtlichen abergläubischen Praktiken eindeutig Stellung.

-  Grundlegend ist das erste Gebot (2. Mose 20,3 u. 5. Mose 5,7):

"Du sollst keine anderen Götter neben mir haben. "

Sterne, Maskottchen, Geister sind aber andere Götter für den Abergläubischen. Und was noch schlimmer ist: In der Gier, die Zukunft zu wissen, will der Mensch selbst sein wie Gott (vgl. 1. Mose 3. 5).

-  Dann das zweite Gebot (nach reformierter Zählung) (2. Mose 20,4 ff. u. 5. Mose 5,8 ff. ):

"Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden ist, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!"

Das Bilderverbot bezieht sich darauf, dass man nichts Gegenständliches verehren soll. Gott steht in seiner Majestät über den geschöpflichen Wesen und Dingen, und die geschöpflichen Wesen und Dinge selbst sind der Verehrung nicht würdig. Jede Verehrung eines Geschöpfes statt des Schöpfers, und sei es ein von Menschen geschaffenes (!) Gottesbild, ist Götzendienst und damit Aberglaube (Röm 1,22-25).

-  5. Mose 18,9 ff. :

"... der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt oder Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Bannungen oder Geisterbeschwörungen oder Zeichendeuterei vornimmt oder die Toten befragt ... wer das tut, der ist dem Herrn ein Gräuel ... ".

Hier werden solche Praktiken klar verurteilt.

-  An anderen Stellen wird Aberglaube als Rückfall in das Heidentum bezeichnet und der Betreffende mit der Ausrottung aus Gottes Volk bedroht; vgl. insbesondere 2. Mose 22,17; 3. Mose 20,6; Jes 8,19; Jer 2,13; Gal 4,8 ff. ; 5,19 ff. ;0ffb21,8.

Die Bibel sagt also eindeutig: Lass dich nicht auf abergläubische Praktiken ein! Lass die Finger davon, du könntest sie sonst verbrennen! Wenn du schon damit zu tun gehabt hast, tue Busse! Die Bibel kennt den Satan als lebendige, persönliche Macht (Offb 20,2 u. ö. ). Der Satan herrscht über ein Heer von Dämonen, bösen Geistern, gefallenen Engeln, über ein gottwidriges Reich (Lk 10,17 f. ; Mt 12,22 ff. ; Eph 6,11 ff. u. ö. ). Er wirkt als Ankläger des Menschen vor Gott (Hi 1,6 ff. u. ö. ), als Versucher (Mt 4,1 ff. par. ) und deshalb als der Böse in der Welt. Er ist keine absolute Gegenmacht zu Gott, sondern Gott gibt ihm einen festgelegten Handlungsspielraum, um auf Menschen Einfluss zu nehmen (vgl. Hi 1f. ). Unsere Schwäche ist seine grosse Stunde (Mt 4,2; 6,13). Wenn wir uns ihm öffnen, schlägt er zu. Das heisst: wenn wir uns auf Praktiken einlassen, die an Gott vorbei und ohne Gott zu Glück und Erkenntnis führen sollen, gewinnt Satan mit seinem Dämonenheer in unserem Leben Macht. Darin liegt die grosse Gefahr des Aberglaubens: Wer aus der Geborgenheit in Gott heraustritt, gerät in den Einflussbereich aller anderen Mächte, auch des Satans. Wer den Schutzkreis Gottes verlässt, tritt in den Einflusskreis Satans. Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.

Arno Pagel, der ehemalige EC-Weltbundpräsident, berichtet von einem Mann, der in seine Seelsorge kam wegen Schlaflosigkeit und Selbstmordgedanken. Dieser Mann erzählte:

"Ich habe immer Magenkrämpfe gehabt und bin von einem Arzt zum anderen gelaufen ... Dann hörte ich von einen Wundertäter, der durch Besprechen alle Krankheiten heilen sollte. Er hat seine Hände auf mich gelegt und dabei Zauberformeln gemurmelt, auch der Gottesname war dabei. "

– "Und ist Ihnen geholfen worden?" –

"Das Magenleiden verschwand. Ich war äusserlich geheilt, aber innerlich bin ich krank geworden. Seitdem die Schlaflosigkeit, Unruhe und furchtbare Angst. "

Daran wird deutlich: Auch böse Mächte können äusserlich helfen und Wunder tun, sogar unter Missbrauch des Gottesnamens. Aber der Tribut, den sie fordern, ist das Opfer der "Seele", d. h. des Menschen in der Ewigkeit (vgl. Mt 24,24; 2. Kor 11,14; 2. Thess 2,9; Offb 13,13 f. ). So kennt die Bibel auch das Problem der Besessenheit (Mt 8,28 ff. par; 10,8; 12,22 ff. ; u. ö. ). Die Beschreibungen sind so plastisch und konkret, dass man Besessenheit schwerlich als antike Umschreibung psycho-somatischer Störungen abtun kann, wie es heute oft geschieht. Sicherlich sind heute viele Krankheiten medizinisch erklärbar, das schliesst aber (gewiss in nur wenigen Fällen) dämonische Besessenheit nicht aus. Von allen Formen okkulter Bindung kann nur Einer befreien: Jesus Christus, der am Kreuz stellvertretend für uns gestorben ist, um uns von Sünde, Tod und Teufel zu erlösen.

Wie können Eltern auf okkulte Praktiken an Schulen reagieren?

Ich gebe im folgenden einen Brief eines besorgten Vaters an die Kunstlehrerin wieder:

Sehr geehrte Frau XY, wie mir mein Sohn Christian berichtete, nimmt er gern an Ihrem Unterricht teil, wofür ich Ihnen danke. Wie er jedoch auch berichtete, geben Sie den Kindern m Ihrem Unterricht zur Aufgabe, Mandalas zu malen oder auszumalen. Auf den Hinweis meines Sohnes, dass uns als Ebern dies nicht recht ist, haben Sie Christian eine -6- für Arbeitsverweigerung angedroht. Dies bedrückt ihn sehr, weil er sonst recht annehmbare Noten bei Ihnen erhalten hat. Es wäre sicher von uns als Eltern nicht gut, dies ungeprüft so zu glauben, wie es in der Formulierung unseres Jungen an uns herangetragen wurde. Ich bitte Sie deshalb freundlich, uns mitzuteilen, wie der Vorgang sich aus Ihrer Sicht verhält. Sowohl ich als auch meine Frau sind nicht von Ihnen oder der Schule als Institution darüber aufgeklärt worden, was Sie im Unterricht für Arbeitsvorlagen nutzen wollen. Dies kann auch an uns liegen, weil wir nicht anwesend waren. Dennoch ist uns unsere Nachfrage heute sehr wichtig. Was sind Mandalas? Warum sollen die Kinder diese malen? Die Literatur weist u. a. auf Tibet, auf Hexenkult sowie auf den Buddhismus hin. Wir betreiben keinen Hexenkult, sind auch keine Buddhisten. Ich bitte Sie deshalb bis zur Klärung unserer Fragen darauf zu verzichten, Druck auf Christian auszuüben, -sollte dies so gewesen sein. Wir sind evangelische Christen und wollen keine anderen religiösen Handlungen weder Scientology, noch Buddha, oder Voodoo, weder Hexenkult noch die Rituale der indianischen Schamanen. Siehe Grundgesetz Artikel 4, Absatz l und 2. Siehe auch Niedersächsisches Schulgesetz § 2, unter l. , erster Abschnitt. Bitte entnehmen Sie diesem Schreiben nicht den Eindruck, dass wir Ihnen in irgendeiner Form einen Vorwurf machen möchten. Uns geht es darum, als Eltern teilzunehmen an dem was unsere Kinder in der Schule erleben. Wir brauchen in diesem Fall Ihre Unterstützung und bitten Sie um Ihre formlose schriftliche Rückantwort. Danke für Ihre Mühe!

Wie können wir unseren Kindern eine gesunde Alternative bieten?

Hierzu schreibt eine Mutter von inzwischen erwachsenen Kindern (1):

Wir haben die wenigen Jahre der Vorschulzeit genutzt, um ihnen möglichst viele biblische Geschichten zu erzählen. Wird nicht damit ein Fundament gelegt für den sicheren Halt, den junge Menschen brauchen, um im Leben zu bestehen? Sagt nicht auch Gottes Wort in Sprüche 22,6: "Gewöhnt man einen Knaben an den Weg, den er gehen soll, so lässt er nicht davon, wenn er alt wird. "?

Noch ein wichtiger Punkt ist der Umgang mit der Schuld. Auch ein Kind kennt schon Schuld, Sünde und Angst. Hier können wir durch unser Vorbild – indem wir selbst ausleben, was wir sagen – das Kind dazu hinführen, sich zu entschuldigen, selbst zu Jesus zu kommen, um bei ihm Vergebung und Frieden zu erfahren.

Indem wir uns unseren Kindern zuwenden, kann dieses Vertrauensverhältnis wachsen und gedeihen. Dies kann auf so verschiedene Weisen geschehen, wie es eben verschiedene Menschen gibt: die einen entdecken auf gemeinsamen Spaziergängen das Wunder der Schöpfung, die Pflanzen- und Tierwelt; andere basteln gerne oder sind begeistert von Singen, Sport, Malen oder Kochen. Wir haben unseren Kindern viel vorgelesen; auch manch schönes Erlebnis hatten wir beim gemeinsamen Sport. Unsere Kinder waren auch begeistert, wenn sie an der Nähmaschine Puppenkleider nähen durften! Eines können wir festhalten: Je grösser die Kinder werden, desto wichtiger wird das Gespräch mit ihnen. Ein Mädchen sagte einmal: "Mir wäre es lieber, meine Eltern hätten weniger Geld, dafür mehr Zeit. "

Jedoch soll man sich mit den Kindern nicht dauernd beschäftigen. Dies wäre das andere Extrem. Es ist gut, wenn sie Freiraum zum Spielen haben. Durch häufiges Fernsehen wird die natürliche Kreativität und Phantasie zum Spielen an der Entfaltung gehindert. Die Kinder brauchen auch nicht unbedingt viel und teures Spielzeug. Mit einfachen Bausteinen können verschiedenste Kombinationen vorgenommen werden. Es ist erstaunlich, was Kinder mit ein paar Klötzen oder Tüchern alles machen können!

Ein weiterer Punkt sollte angesprochen werden: Es ist auch wichtig, dass unsere Kinder helfen lernen. Wenn sie dazu angeleitet werden, Arbeiten selbständig zu erledigen und auch Verantwortung zu übernehmen, können sie innere Freude und Befriedigung erfahren. Ja, sie können sich nützlich machen, und ihr Selbstvertrauen wird gestärkt. Sie sollen auch lernen zu geben und nicht nur zu nehmen. Es sollte ihr Wunsch sein, anderen Freude zu bereiten. Kaum etwas kann so bereichern wie der Wunsch, anderen Freude zu machen.

Nun kann sich der Vorwurf einstellen, dies führe zu Weltfremdheit. Allerdings wollen wir uns auch nicht den Massstäben einer immer gottloseren Welt angleichen, sondern uns nach den ewigen Normen der Bibel richten. Abgesehen davon, dass die Entfaltung des inneren Menschen durch Gottesfurcht gewährleistet und das Ziel einer selbständigen und ausgereiften Persönlichkeit erreicht wird. Das hohe Ziel, Verantwortung übernehmen zu können, ist hierin enthalten. Nur wer es gelernt hat, vor Gott zu knien, kann vor Menschen stehen.