Evangelischer Br�derverein

Klick auf den Kompass öffnet den IndexEntstehung:

Fritz Berger (1868-1950) aus der Schweiz stammte aus einem gottlosen Elternhaus und war in seiner Jugand dem Rauchen, Trinken und Spielen verfallen. Am 11.2.1899 erlebte er im Wirtshaus eine radikale Bekehrung, bei der er sich vornahm: "Von nun an will ich der Bibel glauben, will tun, was sie befiehlt, und lassen, was sie zu lassen hei�t." Er trat dem Blauen Kreuz bei. 1907 wurde er Agent des Blauen Kreuzes f�r den Kanton Bern. Aufgrund von Lehrunterschieden trat er 1909 dort aus und gr�ndete den "Verein des freien Blauen Kreuzes". 1914 ging daraus der "Evangelische Br�derverein" hervor.

Lehre:

Der Evangelischer Br�derverein lehrt nicht � wie ihm f�lschlich unterstellt wird � die "S�ndlosigkeit" oder "Vollkommenheit" der Gl�ubigen, sondern die M�glichkeit, der S�nde zu widerstehen, insofern der Gl�ubige in Verbindung mit Christus ist:

"W�hrend der unerl�ste Mensch unvermeidlich s�ndigen mu�, kann der erl�ste Mensch durch den Glauben an den Sieg Jesu Christi der Versuchung widerstehen. Bleibt er aber nicht mit Christus in Verbindung, kann er wieder in die S�nde zur�ckfallen. Der Mensch wird nur aus der Gnade und durch die Gabe Gottes errettet und nicht aus Verdienst seiner Werke" (Selbstdarstellung des Evangelischer Br�derverein).

Fritz Berger dr�ckte diese Erkenntnis so aus:

"Wenn der Heiland in einem Menschen geboren wird, dann verschwindet alles Unreine; alle Finsternis weicht, wenn das Licht erscheint. Man ist g�ttlicher Natur teilhaftig geworden, und nun wohnt der Herr Jesus in einem feinen und guten Herzen" (Von der �berschw�nglichen Gnade Gottes in meinem Leben, 4. Aufl. 1951, S. 220).

Der Evangelischer Br�derverein sucht "keine �kumenische Zusammenarbeit und keine Mitarbeit in der evangelischen Allianz und bei charismatischen Bewegungen". Abgelehnt wird auch "die moderne, dialektische Theologie und die zersetzende Bibelkritik". Von "weltlichen Einfl�ssen" im Medienbereich und in der Musik und Mode h�lt man sich so weit wie m�glich fern (aus der Selbstdarstellung).

Beurteilung:

Fritz Berger und der Evangelischer Br�derverein r�hmen das Erl�sungswerk Jesu Christi und die Macht Seiner Gnade. Auch wird gro�er Wert auf die Heiligung als Verwirklichung des "Christus in uns" gelegt. Demgegen�ber tritt die Sicht f�r das von Natur aus s�ndige Wesen des Menschen und den Kampf zwischen Fleisch und Geist im menschlichen Herzen stark zur�ck. Die Wiedergeburt aus Gott wird nicht so sehr als geschenkte Frucht der Rechtfertigung gesehen, sondern vielmehr als Verwirklichung der neuen "g�ttlichen Natur" im Menschen. Damit aber n�hert sich die Lehre des Evangelischer Br�derverein � bei aller Ernsthaftigkeit eines tiefen und echten Glaubenslebens � doch der Mystik und dem Perfektionismus an � im Gegensatz zu biblischen Aussagen wie etwa in R�m 3, R�m 7f. und 1. Joh 1f. Kurt Hutten schreibt zu Recht:

"Es gibt eine �vollendete` Erl�sung, die Gott in seiner Gnade dem Menschen bereitet hat. Aber es gibt keinen �vollendeten` Christen, der das Heiligkeitsziel ganz erreicht h�tte. Im Glauben ist ihm alles geschenkt; aber solange er in seinem Erdenleben ist, ist er immer unterwegs � ein Ringender und Strebender, der stets von der vergebenden Gnade Gottes lebt" (Seher � Gr�bler � Enthusiasten, 15. Aufl. 1997, S. 297).

Spaltungen:

1960 kam es zu einer Abspaltung wegen der Tauf- und Charismenfrage, 1967 wegen der zu "gesetzlichen Enge", die dem Evangelischer Br�derverein von seinen Kritikern vorgeworfen wurde. Aus der zweiten Abspaltung bildeten sich die >Freien Missionsgemeinden. Diese lehnen � im Unterschied zum Evangelischer Br�derverein � die Zusammenarbeit mit der >Evangelischen Allianz nicht ab.

Lothar Gassmann


Index

Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):

1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch

Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de