Hinweise auf die Praxis der Erwachsenentaufe


In nichtbiblischen Schriften des Urchristentums und der apostolischen V�ter, die ja von der Bibel klar unterschieden sind und in verschiedenen Aussagen von ihr auch abweichen, ist das Bekenntnis der Erwachsenentaufe durch Untertauchen enthalten.

Justin der M�rtyrer (�165), der bedeutenste Apologet des 2. Jh., gibt uns die Taufpraxis des 2. Jh. wieder. Die Taufe von Erwachsenen gilt als das Selbstverst�ndlichste:

�Alle, die sich von der Wahrheit unserer Lehren und Aussagen �berzeugen lassen, die glauben und versprechen, dass sie ihr Leben darnach einzurichten verm�gen, werden angeleitet, zu beten und unter Fasten Verzeihung ihrer fr�heren Vergebungen von Gott zu erflehen. Auch wir beten und fasten mit ihnen. Dann werden sie von uns an einen Ort gef�hrt, wo Wasser ist, und werden neu geboren in einer Art Wiedergeburt, die wir auch selbst an uns erfahren haben. Im Namen Gottes des Vaters und des Herrn aller Dinge und im Namen unseres Heilandes Jesus Christus und des Heiligen Geistes nehmen sie dann im Wasser ein Bad. Christus sagt ja: 'wenn ihr nicht wiedergeboren werdet, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen' (Johannes 3,3). Dass es nun aber f�r die einmal Geborenen unm�glich ist, in den Leib ihrer Mutter zur�ckzukehren, leuchtet allen ein. Durch den Propheten Isaias ist gesagt worden, auf welche Weise jene, die ges�ndigt haben und Busse tun, von ihren S�nden loskommen werden. Die Worte lauten: 'Waschet, reiniget euch, schaffet die Bosheiten aus eurem Herzen fort; lernet Gutes tun, seid Anwalt der Waisen und Helfer der Witwen zu ihrem Recht:  dann kommt und l�sst uns rechten, spricht der Herr! Und w�ren eure S�nden rot wie Purpur, ich werde sie weiss machen wie Wolle; w�ren sie wie Scharlach, ich werde sie weiss machen wie Schnee. Wenn ihr aber nicht auf mich h�rt, soll das Schwert euch verzehren. Der Mund des Herrn hat gesprochen '(Jesaja 1,16-20).�36

Cyrill von Jerusalem (�386): In 18 Katechesen geht er auf die Tautbewerber ein. In den ersten f�nf Reden spricht Cyrill von S�nde, Glauben und Busse. Er �berliefert uns eine umfassende Taufpraxis vom 4. Jh. in Jerusalem.

�Ihr tratet zuerst in die Vorhalle des Baptisteriums ein. Nachdem ihr euch dann gegen Westen aufgestellt hattet, begannet ihr zu h�ren. Es wurde euch befohlen, die Hand auszustrecken, und ihr widersagtet dem Satan, als w�re er anwesend: 'Ich sage mich los von dir, Satan!...�37

�Was hat nun jeder von euch stehend gesprochen? 'Ich sage mich los von dir, Satan', von dir, dem schlimmen, grausamsten Tyrannen. Nicht mehr � sagtest du � f�rchte ich deine Macht. Denn Christus hat, indem er gleich mir Fleisch und Blut angenommen hat, um dadurch den Tod im Tode abzutun, jene Macht zerst�rt, damit ich nicht st�ndig der Knechtschaft unterworfen bin. Ich sage mich los von dir, der schlauen und gar verschmitzten Schlange. Ich sage mich los von dir, dem hinterlistigen Feind, der unter dem Vorwand der Freundschaft nur S�nden angestiftet und unsere Stammeltern zum Abfall verf�hrt hat. Ich sage mich los von dir, Satan, dem Urheber und Diener aller Bosheit ...�38

�'Und von allen deinen Werken'. Zu den Werken des Satans geh�rt jede S�nde. Von ihr muss man sich lossagen, wie einer, der sich von einem Tyrannen losgesagt hat, auch dessen Waffen vollst�ndig wegwirft. Jede Art von S�nde wird zu den Werken des Teufels gerechnet. Wahrlich, du sollst wissen, dass vor allem, was du in jener weihevollen Stunde sagst, eingeschrieben ist in den B�chern Gottes. Wenn du nun etwas tust, was jenen Erkl�rungen widerspricht, wirst du als wortbr�chig verurteilt werden. Du sagst dich also los von den Werken des Satans, von allen vernunftwidrigen Handlungen und Gedanken. Weiter erkl�rst du: 'und von allen seinen Gepr�nge'. Zu diesem Pomp des Teufels geh�ren B�hnenleidenschaft, Pferderennen, Treibjagden und alle derartigen Eitelkeiten, wovon der Heilige befreit zu werden bittet, indem er zu Gott spricht: ' Wende ab, meine Augen, dass sie nichts Eitles schauen!' (Ps 118,37). Verlange nicht gierig nach den Leidenschaften der B�hne, wo frech und ohne allen Anstand schl�pfrige Schauspiele der Mimen aufgef�hrt werden und rasende T�nze weibischer M�nner. Verlange nicht gierig nach den Leidenschaften derer, die, um ihren elenden Bauch zu befriedigen, auch der Jagd sich dem Kampf mit wilden Tieren aussetzten. Sie m�chten ihren Bauch f�ttern, werden aber tats�chlich selbst im Kampf zur Nahrung im Bauch wilder Tiere � um es richtig zu sagen � f�r ihren Gott, den Bauch. Meide auch die Pferderennen, das rasende Schauspiel, wo Seelen st�rzen. All das geh�rt zum Gepr�nge des Teufels. Auch das, was in G�tzentempeln und auf festlichen M�rkten aufgeh�ngt ist... �39

�Hierauf sagst du: 'und deinem Dienste'. Teufelsdienst ist aber das Beten in den G�tzentempeln und, was zur Ehre der leblosen G�tterbilder geschieht, das Anz�nden der Lampen oder das R�uchern an Quellen oder Fl�ssen. Denn manche sind von Tr�umen oder D�monen get�uscht und meinten, Heilung in ihren k�rperlichen Leiden zu finden. Gib dich damit nicht ab! (Abergl�ubische) Beobachtung des Vogelfluges, Wahrsagerei, Zauberdeuterei, Amulette, beschriebene T�felchen, Zauber- oder andere b�sen K�nste und was es dergleichen gibt, geh�ren zum Teufelsdienst. Meide sie! W�rdest du, nachdem du dich vom Satan losgesagt und f�r Christus verpflichtet hast, in diese S�nden fallen, dann bek�mest du noch mehr die Bitterkeit des Tyrannes zu erfahren, den du jetzt sehr erbitterst, zumal wenn er dich einst als Freund geehrt und dich vor seiner bitteren Knechtschaft bewahrt hat. Christi w�rdest du beraubt werden und den Satan bek�mest du zu f�hlen... �40

�Wenn du dich nun vom Satan lossagst und den ganzen Bund mit ihm, die alten Vertr�ge mit der H�lle vollst�ndig aufl�sest, dann �ffnet sich dir das Paradies Gottes, das er gegen Osten geplanzt hatte, woraus aber unser Stammvater seiner S�nde wegen vertrieben worden ist... Dann wurde dir befohlen, zu sagen: 'Ich glaube an den Vater und an den Sohn und an den heiligen Geist und eine Taufe der Busse.' Stelle dich durch diese Worte (des Glaubens) sicher und sei wachsam! Denn unser, Widersacher, der Teufel, geht wie ein L�we umher und sucht, wen er verschlingen k�nne' (I Petrus 5,8). Zuvor hatte wahrlich der Tod noch die Macht und verschlang. Im heiligen Bad der Wiedergeburt aber, trocknete Gott jede Tr�ne in jedem Angesicht' (Offenbarung 21,4). Denn da du den alten Menschen ausgezogen hast, trauerst du nicht mehr; vielmehr bist du in festlicher Stimmung, da du das Gewand des Heiles, Jesus Christus, angezogen hast.�41

Den Christen bleibt die Kindeftaufe immer eine widerg�ttliche, magische Praxis, hergeleitet aus nichtbiblischen �berzeugungen und Traditionen.



 

36 Heilmann-Kraft, a.a.O., S. 248

37 Ebd., S. 248

38 Ebd., S. 249

39 Ebd., S. 250

40 Ebd., S. 250-251

41 Ebd., S. 251