Eine Einladung zur Besinnung und Umkehr
Pia Desideria
Fig.1
Dr. Lothar Gassmann, Am Waldsaum 39, D-75175 Pforzheim
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Lothar Gassmann, PIETISMUS � WOHIN? Neubesinnung in der Krise der Kirche,
Wuppertal 2004, 190 Seiten, ISBN-Nr. 3-87857-325-1, 12,80 Euro (beim Verfasser erh�ltlich)
Eine Einleitung1
Der Pietismus befindet sich in einer Krise. Als eine Bewegung der Bibel hat er sich der Bibelkritik ge�ffnet. Als eine Bewegung der Heiligung hat er sich dem unheiligen Zeitgeist ge�ffnet. Als eine Bewegung der geistlichen und kirchlichen Erneuerung hat er sich in den Glaubensabfall der Kirche hineinziehen lassen. Wird er, werden seine Vertreter noch die Kraft finden, das Ruder herumzurei�en und sich diesem Abw�rtskurs zu entziehen? Wird es eine Neubesinnung zu Christus allein, zur Heiligen Schrift allein, zu Gnade und Glaube allein geben?
Der Pietismus und seine Anf�nge
"Pietismus" kommt von dem lateinischen Wort "pius". Dieses bedeutet �fromm und rechtschaffen�. Damit verwandt ist das lateinische Hauptwort "pietas", �Fr�mmigkeit�.
Der Pietismus entstand als Erneuerungsbewegung im 17. Jahrhundert angesichts einer aus der Reformation hervorgegangenen theologischen Richtung, die man als �Orthodoxie�, d.h. �Rechtgl�ubigkeit�, bezeichnet hatte. Letzterer warf man vor, nur noch trockene Dogmatik zu lehren, welche nicht mit Leben gef�llt war. Der Grundsatz des Pietismus lautete dagegen: Der Glaube muss vom Kopf ins Herz dringen, er muss gelebt werden.
Vor allem in W�rttemberg, aber etwa auch im Siegerland, im s�chsischen Erzgebirge und am Niederrhein bei Wuppertal besa� der Pietismus eine gro�e Tradition und ist auch heute noch zahlreich vorhanden. Der Pietismus hat die sogenannten �Stunden� und Gemeinschaften hervorgebracht mit ihren unterschiedlichsten Auspr�gungen. Da gibt es z.B. die Altpietistischen Gemeinschaften, den W�rttembergischen Br�derbund, die Liebenzeller Gemeinschaften, die Pregizer Gemeinschaften, die Hahnschen Gemeinschaften, die S�ddeutsche Vereinigung, die Chrischona-Gemeinschaften, den AB-Verein, die Evangelische Gesellschaft f�r Deutschland, die Siegerl�nder Gemeinschaften und viele andere. Alle diese gehen letztendlich auf den Pietismus zur�ck. Im 19. Jahrhundert entstand unter dem Eindruck der �Gro�en Erweckung� (Wesley, Finney, Moody u.a.) der Neupietismus � in gewissem Gegensatz zum Altpietismus, welcher sich auf die urspr�nglichen pietistischen V�ter st�tzt.
Der Leipziger Rhethorikprofessor Joachim Feller formulierte im Jahre 1689 folgende Definition: �Was ist ein Pietist? Der Gottes Wort studiert und nach demselben auch ein heiliges Leben f�hrt.� Der Begriff �Pietist� wurde ab 1674 vereinzelt f�r Anh�nger des Frankfurter Seniors Philipp Jakob Spener gebraucht. Der Begriff findet sich erstmals in einem Brief Speners aus dem Jahre 1680. Die Sache, um die es geht, ist jedoch �lter.
Im 17. Jahrhundert herrschte immer noch die reformierte und die lutherische Orthodoxie vor, eine Rechtgl�ubigkeit, die sich zum Teil auf den Kopf beschr�nkte. Der Pietismus lief eine Zeitlang parallel zu einer Str�mung, die man die �Aufkl�rung� nennt. Aufkl�rung und Pietismus waren � insbesondere im Blick auf die neuzeitliche Wende weg vom Autorit�ts- und Kirchenglauben und hin zum Individualismus und Subjektivismus, zur inneren Religion des Herzens � wie ungleiche Zwillinge, die sich im Grunde nicht mochten und in ihren Nachfolgebewegungen bis heute bek�mpfen.
Gemeinsam mit der Aufkl�rung betonte der Pietismus die Bedeutung des Subjekts, der individuellen Erfahrung des Menschen. Gemeinsam mit der Orthodoxie jedoch hielt er grunds�tzlich an der Offenbarung Gottes in der Bibel fest, was f�r die Aufkl�rung aufgrund ihrer Bibelkritik (weithin) undenkbar war. Je mehr sich allerdings Pietisten dem �inneren Wort�, der subjektiven �Erleuchtung� und �hnlichem �ffneten, desto mehr r�ckten sie von der Bibel ab und n�herten sich der Verstandes- und Gef�hlsreligion der Aufkl�rung an (ein Vorgang, den wir auch heute beobachten). Der Pietismus wandte sich also einerseits � zu Recht � gegen die orthodoxe Erstarrung im Buchstaben, zugleich aber auch gegen die aufkl�rerische Verw�sserung des Buchstabens. Beides sind Mi�st�nde, die es in einer vom lebendigen Gott durch sein Wort geschenkten Lebenserneuerung her zu bek�mpfen und zu �berwinden galt (und gilt).
Im Unterschied zur Aufkl�rung finden wir im Pietismus eine lebendige, verinnerlichte Religiosit�t, eine Herzensfr�mmigkeit. Man spricht hier auch von der Pektoraltheologie. Das lateinische Wort �pectum�, das Herz, steht f�r eine Theologie des Herzens, also der Innerlichkeit.
Weiter ist die Selbstbeobachtung f�r den Pietismus charakteristisch. So wurden von August Hermann Francke und anderen Pietisten Tageb�cher gef�hrt, Biographien �ber die eigenen Erfahrungen mit Gott.
Die �Praxis pietatis�, die "Fr�mmigkeitspraxis" trat an die Stelle einer blo�en Kopftheologie (zumindest wurde diese den Gegnern unterstellt). Besonders betont wurden Wiedergeburt und Heiligung, st�rker als in der Theologie der Reformatoren. Eine wichtige Bibelstelle in diesem Zusammenhang ist Johannes 3,3, wo Jesus spricht: �Ihr m�sst von Neuem (oder auch: von oben her) geboren werden (griech: anothen genesthai)."
Die Scheidung von der Welt war ein weiterer Lehrschwerpunkt. Diese nahm oft asketische und weltverneinende Formen an. Eine Konventikel-Tendenz f�hrte zum Teil zum Separatismus (Absonderung von der Kirche). �berwiegend jedoch wollte man "Kirchlein in der Kirche" (�ecclesiola in ecclesia�) sein, wie Spener formulierte.
Einige der bedeutendsten V�ter der Fr�hzeit des Pietismus waren: Philipp Jakob Spener, August Hermann Francke, Gottfried Arnold, Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, Johann Albrecht Bengel, Friedrich Christoph Oetinger, Philipp Matth�us Hahn und Johann Michael Hahn. Weitere wichtige pr�gende Pers�nlichkeiten des Pietismus waren z.B.: Johann Jakob Rambach, Philipp Friedrich Hiller, Gerhard Tersteegen, Johann Friedrich Oberlin, Johann Heinrich Jung-Stilling, Aloys Henh�fer, Ludwig Hofacker, Christian Gottlob Pregizer und Johann Christoph Blumhardt.
Neben etlichen Gemeinsamkeiten gab es zum Teil auch tiefgreifende Unterschiede und Gegens�tze zwischen diesen V�tern.2 Der Pietismus war und ist keineswegs eine einheitliche Gr��e!
Der Pietismus, der urspr�nglich als Reform- und Erneuerungsbewegung auf den Plan trat, rief von Anfang an bis heute zahlreiche Gegenschriften, Stellungnahmen, Verordnungen und Verbote hervor. Widerstand erfuhr er von verschiedenen Seiten: von der Orthodoxie ebenso wie von der Aufkl�rung, von Kirchenleitungen ebenso wie von Regierungen. Zu den fr�hen Gegnern des Pietismus z�hlen z.B. der Danziger Professor Daniel Schel(g)wi(n)g mit seiner Schrift �Die sektiererische Pietisterei� (1696/97) und der Dresdner Superintendent Valentin Ernst L�scher mit seinem �Vollst�ndigen Timotheus Verinus� (1718/21).
Als Beispiel, welche Kritikpunkte man dem fr�hen Pietismus entgegenhielt, gebe ich (in eigener, verst�ndlicherer Formulierung) einige Ausz�ge aus der �Verordnung gegen den Pietismus� des Konsistoriums von Braunschweig-L�neburg aus dem Jahre 17033 wieder (mit eigenen Anmerkungen in Klammern). Der aufmerksame Leser wird selber feststellen, dass etliche dieser Vorw�rfe zwar auf Vertreter eines �radikalen� oder mystischen Pietismus zutreffen, aber z.B. nicht auf die n�chterne und gem��igte Richtung in der Linie eines Spener oder Francke. Folgende Punkte wurden den Pietisten vorgehalten:
Allgemein wurde den Pietisten vorgehalten, sie setzten die Bekenntnisschriften der Reformatoren herab und verurteilten undifferenziert alle Philosophie. Zusammenfassend sei vermerkt: Diese Vorw�rfe treffen sicherlich zum Teil zu, allerdings wurde in ungerechtfertigter Weise immer wieder verallgemeinert. Sp�ter hat man dann vers�hnlichere T�ne angestimmt, etwa in W�rttemberg in Form des Pietisten-Reskripts von 1743, welches pietistische Versammlungen unter Aufsicht der Kirchenleitung duldete � �hnlich wie das neue Pietisten-Reskript aus dem Jahre 1993.
Der Pietismus und die Kirche heute
Heute geht es verst�rkt um die Frage der Innerkirchlichkeit des Pietismus, insbesondere der im �Gnadauer Verband f�r Evangelisation und Gemeinschaftspflege� zusammengeschlossenen Gemeinschaften und Werke. Der 1888 durch eine erste gro�e Pfingstkonferenz von Gemeinschaftsvertretern in Gnadau bei Magdeburg initiierte und schlie�lich 1897 konstituierte �Gnadauer Verband� ist bis heute der Dachverband der meisten pietistischen Werke und Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum mit zur Zeit zusammen �ber 300.000 Mitgliedern. Konkret stellt sich die Frage: Sollen heutzutage Pietisten auf Gedeih und Verderb in der Volks- oder Landeskirche bleiben, w�hrend diese sich immer st�rker vom Wort Gottes entfernt?
Viele Pietisten berufen sich auf ein Zitat, das einem der Hauptinitiatoren des ersten Gnadauer Kongresses im Jahre 1888, Professor Theodor Christlieb, zugeschrieben wird: �Wir Gnadauer wollen sein in der Kirche, wenn m�glich mit der Kirche, aber nicht unter der Kirche.� Dieser Satz stellt ein durchaus lobenswertes Motto dar, solange es m�glich ist, in der Kirche zu bleiben. Aber ist das heute f�r einen wiedergeborenen Christen, der seinem HERRN konsequent nachfolgen m�chte, noch m�glich?
Im Jahre 1993 geschah etwas Spektakul�res, das es in der Zeit der �ber 100-j�hrigen Geschichte der Gnadauer Gemeinschaftsbewegung noch nie zuvor gegeben hatte. Im Juni 1993 trat der Vorsitzende eines pietistischen Landesverbandes gemeinsam mit seiner Frau aus der Evangelischen Landeskirche aus, n�mlich der Bauunternehmer Willi Quast aus Siegen, der Pr�ses des Siegerl�nder Gemeinschaftsverbandes. Quast begr�ndete seinen Austritt, der viel Wirbel hervorrief, mit einer Stellungnahme, die ich anschlie�end im Wortlaut wiedergebe:
"Ein Austritt aus einer Kirche, in der man fast 70 Jahre gewesen ist und in der man auch durch klare Verk�ndigung des Gotteswortes manchen Segen empfangen durfte, ist in unserem Leben ein tiefer Einschnitt. Aber die Entscheidung zum Austritt ist zur Reife gekommen, da wir vieles, was in der Kirche schon l�nger und allm�hlich immer st�rker zum Ausdruck kommt, mit unserem Schriftverst�ndnis nicht mehr in Einklang bringen k�nnen. Wenn wir weiter in der Kirche geblieben w�ren, h�tten wir uns schuldig an unserem Herrn gemacht.� ...
Und dann nennt Willi Quast folgende Austrittsgr�nde:
Ein weiterer Anla� zu unserem Schritt ist auch die Verwendung unserer nicht geringen Kirchensteuer zu von uns nicht gewollten Zwecken.
Die Bezeugung der Botschaft des Evangeliums mit der zentralen Mitte in der Person Jesu Christi, dem Sohn Gottes, und die in der Schrift uns deutlich gekennzeichnete Gemeinde Jesu als dem Leib Christi ist mir zur Aufgabe geworden, die ich in aller menschlichen Schwachheit weiter erf�llen m�chte.
Wir gr��en mit dem Gotteswort:
'Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen St�cken. Denn wo du solches tust, wirst du dich selbst retten und die dich h�ren (1. Timotheus 4,16)."4
Die Erwiderung des Pr�ses des Gnadauer Gesamtverbandes, Pfarrer Christoph Morgner, lie� nicht lange auf sich warten. In einem Brief vom 22. Juni 1993 schrieb er an Willi Quast:
�Lieber Willi, ...
�Wer glaubt, flieht nicht.` Mit Weglaufen ver�ndern wir nichts. Wo wir auch hingehen � �hnliche Probleme sind schon da, nur zeitverz�gert und in kleinerem Ma�stab. Das zeigen uns doch die Freikirchen zur Gen�ge.
Die Geschichte des Reiches Gottes sagt uns: Gott hat in einer desolaten Kirche, f�r die wer wei� wie oft kein Pfifferling mehr gegeben worden ist, immer wieder Erneuerungs- und Erweckungsbewegungen geschenkt. Wenn wir nicht damit rechnen und daran glauben � wie wollen wir dann �ber Hes 37 predigen?"5
Hesekiel 37 handelt von der Erweckung von Totengebeinen. So weit diese erste Reaktion des Gnadauer Gesamtpr�ses.
Der Pr�sesbericht Christoph Morgners von 1996 stellt drei Modelle vor, die in der Zwischenzeit in Gnadau propagiert und toleriert werden:
In Baden etwa gibt es laut � 10 Abs. 2 der landeskirchlichen Grundordnung eine Regelung, die es erm�glicht, neben den (parochialen) Ortsgemeinden auch Personalgemeinden zu gr�nden:
�Diese Form kirchlicher Arbeit kann dort erwogen werden, wo Stadtmissionen f�r ihre missionarische Arbeit auch pfarramtliche Rechte ben�tigen (z.B. f�r die Taufe bisher konfessionsloser Menschen). Eine solche Form der Zusammenarbeit zwischen Stadtmission und Gemeinschaften einerseits und der Landeskirche andererseits setzt voraus, da� Einvernehmen �ber das Berufungsverfahren des Stadtmissionars bzw. Predigers und �ber das Visitationsrecht der Landeskirche gefunden wird.�6
Die Kirche kann also in Personalfragen der Gemeinschaften mitbestimmen und sich in deren Belange einmischen. So besitzt sie � wie schon erw�hnt � das Recht der Visitation (�berpr�fung) und kann etwa darauf dringen, dass der Prediger von einer von der Landeskirche anerkannten Ausbildungsst�tte kommen muss. So hei�t es etwa in dem am 12.04.2000 vom w�rttembergischen Oberkirchenrat herausgegebenen Papier: �Grunds�tze zur Bildung von Gemeinschaftsgemeinden innerhalb der Evangelischen Landeskirche in W�rttemberg�:
�Theologisch verantwortet werden k�nnen Personalgemeinden in der gegenw�rtigen kirchlichen Situation (des volkskirchlichen Pluralismus; d. Verf.), wenn sie
W�hrend mit diesen Festlegungen die Wahrheitsfrage ausgeblendet wird (der volkskirchliche und bibelwidrige Pluralismus muss toleriert werden), wird mit den folgenden Bedingungen die Abh�ngigkeit der Verk�ndiger von der Landeskirche festgelegt:
�Die Gemeinschaftsgemeinde ist Teil der Evangelischen Landeskirche in W�rttemberg und zugleich des betreffenden Gemeinschaftsverbandes. Der ... Prediger und/oder die zust�ndige Gemeindeschwester/Diakonin wird vom Oberkirchenrat auf Zeit ... mit der Verk�ndigung des Evangeliums, der Verwaltung der Sakramente und der Vornahme von Amtshandlungen beauftragt, soweit sie eine entsprechende theologische Ausbildung besitzen. Die erforderliche theologische Ausbildung wird in der Regel an einer von der Evangelischen Landeskirche anerkannten Ausbildungsst�tte erworben..�
Hierdurch erkl�rt sich die �berraschende Tatsache, dass immer mehr pietistische Seminare Vertr�ge mit weltlichen Universit�ten oder bibelkritischen theologischen Fakult�ten schlie�en, um �anerkannte� Abschl�sse zu erhalten. Ein hoher Preis! Man strebt mehr nach der Anerkennung durch Menschen als nach der Anerkennung durch Gott! Aber man zahlt nicht nur einen geistlichen, sondern auch einen materiellen Preis aufgrund dieser Verlautbarungen. Es hei�t n�mlich weiter in den �Grunds�tzen�:
�Die Gemeinschaftsgemeinde erh�lt keine Zuweisungen bei der Verteilung der Kirchensteuermittel gem�� den allgemeinen Verteilgrunds�tzen.�
Kirchensteuern zahlen d�rfen die Mitglieder der Gemeinschaften. Aber die Gemeinschaften ihrerseits erhalten � von Ausnahmen abgesehen � keine Zuwendungen aus Kirchensteuermitteln!
Aufgrund solcher gravierender Forderungen und Bevormundungen, vor allem aber angesichts der � aus geistlich-biblischer Sicht betrachtet � immer unertr�glicher werdenden Mi�st�nde in der EKD gibt es mittlerweile � gegen den Willen des Gnadauer Pr�ses � ein viertes Modell:
Selbstst�ndige Gemeinden: Hierbei geh�ren Gemeinden nur noch dem Gemeinschaftsverband, nicht aber der Kirche an. Diese M�glichkeit haben die V�ter immer offen gelassen. Volker Heckl, der Direktor der Evangelischen Gesellschaft, sagte bereits in seinem Jahresbericht von 1993:
�Die vierte Form w�re die �selbst�ndige Gemeinde` als �freie Gemeinde` au�erhalb der Landeskirche aber innerhalb des Gemeinschaftsverbandes. Hier bestehen keine Rechte und Pflichten mehr gegen�ber der Landeskirche. Diesen Zustand k�nnte man bezeichnen als �Konkurrenz`. Alle diese vier Formen haben wir in der Evangelischen Gesellschaft in Deutschland. Diese Pluralit�t mu� auch bei uns m�glich sein, wenn denn die Gemeinschaftsbewegung die ekklesiologische Frage nicht zur obersten Norm erhebt.�7
Gottesdienste finden dann durchaus auch parallel zu den kirchlichen Gottesdiensten statt, insbesondere, wenn dort kein wiedergeborener Pfarrer predigt. Christoph Morgner dagegen warnt vor diesem vierten Modell:
�Wer Gnadau aus der Kirche holt, wird es zerrei�en. Der amputiert es und beschneidet seine M�glichkeiten.� 8
Volker Heckl betonte im Jahresbericht von 1995, dass man diesen Weg trotzdem gehen m�chte und dass in der Evangelischen Gesellschaft auch �Modell-Vier-Gemeinden� toleriert werden.
Es gibt eine �Arbeitsgemeinschaft Modell Vier�, die zur Zeit in Heuchelheim bei Gie�en ihren Sitz hat. Sie vertritt folgende Ziele.
Nun sollen noch einmal skizzenartig einige Argumente und Gegenargumente miteinander ins Gespr�ch gebracht werden. Die Argumente stammen im Wesentlichen vom Gnadauer Pr�ses Christoph Morgner, insbesondere aus seinem Pr�sesbericht von 1996, sowie von Klaus Bockm�hl, auf den sich Morgner zum Teil beruft. Auch bei etlichen anderen Gelegenheiten hat er sich �hnlich ge�u�ert.
Der Pietismus und der Zeitgeist
Nun geht es um die Frage: Wo steht der Pietismus selber? Wie sieht es innerlich, geistlich in seinen Werken aus? Ist der Welt- und Zeitgeist in diese eingedrungen? Wie ist sein Verh�ltnis zur �kumene, insbesondere zur R�misch-Katholischen Kirche? Gibt es wom�glich sogar eine Spaltung im Pietismus sowie in der umfassenderen evangelikalen Bewegung, zu welcher sich der Pietismus z�hlt?
Im Jahre 2000 erschien in England ein Buch mit einem �u�erst provokativen Titel: �Evangelicalism Divided�, zu deutsch: �Die Evangelikalen sind gespalten�. Autor ist Iain H. Murray, der fr�here Assistent von Dr. Martyn Lloyd-Jones (1899-1981). Murray dokumentiert darin �die verh�ngnisvolle Ver�nderung in den Jahren 1950 bis 2000� (so der Untertitel seines Buches), die von der biblischen Klarheit und Eindeutigkeit hin zur unbiblischen Verw�sserung und �kumenisierung der Evangelikalen gef�hrt hat. Diese Ver�nderung f�hrt Murray u.a. auf den Einfluss des immer liberaler gewordenen theologischen Fuller-Seminars in den USA sowie des bekannten Evangelisten Billy Graham zur�ck.
Wie Murray ausf�hrlich belegt, hat Graham � im Gegensatz zu seinen Anf�ngen � seit den 50er Jahren in seinen Evangelisations-Feldz�gen eine immer weitere �ffnung bez�glich seiner Partner vorgenommen � bis hin zu liberalen Kirchen und Rom. Er hat schlie�lich sogar darauf verzichtet, erweckte und bekehrte Menschen in eindeutig bibeltreue Gemeinden zu schicken (was sich heute etwa in den deutschen ProChrist-Evangelisationen entsprechend auswirkt). Murray betrachtet dies � zu Recht � als eine verh�ngnisvolle Weichenstellung in die falsche Richtung, der bereits in den 60er-Jahren Martyn Lloyd-Jones heftig durch seine Forderung nach einer biblischen Absonderung widersprochen hat.
Als ein �H�hepunkt� im Zusammenhang dieser Entwicklung ist das im Jahre 1994 in den USA ver�ffentlichte Dokument zu werten: �Evangelicals and Catholics Together� (�Evangelikale und Katholiken gemeinsam�), das u.a. von f�hrenden Evangelikalen wie Charles Colson, Richard Land, Brian O` Connell, Bill Bright, Os Guiness, James Packer und Pat Robertson unterzeichnet ist. Darin wird � trotz Benennung fundamentaler Unterschiede � behauptet: �Evangelikale und Katholiken sind Br�der in Christus� und dazu aufgerufen, auf �Proselytenmacherei� (also �Abwerbung� von den jeweiligen Kirchen) zu verzichten. Das konservative �Dallas Theological Seminary� ver�ffentlichte daraufhin eine Antwort, in welcher festgestellt wird: �Die theologischen Unterschiede zwischen Evangelikalen und Katholiken bleiben bedeutsam und d�rfen nicht heruntergespielt werden.�
Im April 2002 entstand auch im deutschen Pietismus und Evangelikalismus Unruhe, als die Zeitschrift �Topic� (4/2002, S. 1 f.) mit der Schlagzeile erschien: �Die stille Spaltung der deutschen Evangelikalen�. Der Artikel weist ebenfalls auf sehr weit gehende Einigungsbem�hungen und �kumenische Projekte (z.B. Jahr der Bibel, ProChrist) hin, an denen f�hrende deutsche Evangelikale und Pietisten beteiligt sind. Dies bewegt konservative Evangelikale, sich immer mehr von solchen Initiativen und den dahinter stehenden Werken (z.B. Gnadau, Evangelische Allianz) zur�ckzuziehen.
In dem Buch �Was will der Pietismus?� aus dem Jahre 2002 f�hrte der Studienleiter am (pietistischen) Albrecht-Bengel-Haus, T�bingen, Volker G�ckle, unter der �berschrift �Fromme W�nsche in ver�nderter Zeit � Herausforderungen f�r den Pietismus im 21. Jahrhundert� Folgendes aus:
�W�hrend die �berkommene pietistische Gemeinschaftsstunde ebenso wie die traditionellen Konferenzen sich als �beraus formkonservativ zeigen und offensichtlich v.a. die Bed�rfnisse �lterer Glieder bedienen, erweist sich die pietistische bzw. evangelikale Jugend im Blick auf Gemeinschafts- und Veranstaltungsformen vielfach als sehr innovativ, kreativ und damit auch progressiv. Entsprechend kommt es heute zu dem skurrilen Ph�nomen, dass junge Pietistinnen ihrem Glauben mit hei�em Herzen und gl�hender Jesusliebe Samstag nachts um 2 Uhr in HipHop-Sprechgesang, Szene-Chargon, mit grellgr�n gef�rbtem Haar, bauchnabelfrei und mit evangelistischem Anspruch Ausdruck verleihen, w�hrend sich ihre V�ter und Gro�v�ter in der Gemeinschaftsstunde Sonntag mittags um 14 Uhr treffen, um dort dieselben pietistisch-evangelikalen Glaubensinhalte am Br�dertisch zu predigen. Die T�chter schlafen derweil noch aus. ... Es wird f�r die Zukunft des Pietismus entscheidend sein, diese innovative Kraft nicht zuletzt auch im Bereich der Gemeinschaftsformen wieder zu entdecken.�9
Das missionarische Anliegen in Ehren, aber hier stellt sich die Frage: Was ist das f�r ein �Christsein�, das �in HipHop-Sprechgesang, Szene-Chargon, mit grellgr�n gef�rbtem Haar, bauchnabelfrei� in der Diskothek einen evangelistischen Anspruch verk�rpern soll? Ermahnt uns nicht vielmehr die Heilige Schrift in folgender Weise?:
�Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich f�r die Heiligen geh�rt. Auch schandbare und n�rrische oder lockere Reden stehen euch nicht an, sondern vielmehr Danksagung ... Lebt als Kinder des Lichts! ... Seht sorgf�ltig darauf, wie ihr euer Leben f�hrt! ... Sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt ... Ermuntert einander mit Psalmen und Lobges�ngen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem HERRN in eurem Herzen!� (aus Eph 5)
Rainer Wagner bringt in seinem Buch �Gemeinde Jesu zwischen Spaltungen und �kumene� ersch�tternde Beispiele f�r die heutige � endzeitliche! � Verweltlichung bei vielen, die sich �Pietisten� und �Evangelikale� nennen, ohne dies noch im Sinne der Heiligen Schrift und der V�ter wirklich zu sein. Zun�chst weist er auf die schleichende Ver�nderung hin:
�Vor einigen Jahrzehnten meinten pietistisch gepr�gte Gemeinden, Musik und Kultur der Welt nutzen zu m�ssen, um so besser Au�enstehende erreichen zu k�nnen. Sp�ter ging man weiter und hielt weltliche Elemente der Unterhaltungsindustrie auch f�r die Gestaltung des Gemeindelebens f�r n�tig. Die j�ngere Generation sollte so besser angesprochen werden. Heute gleichen viele Glaubenskonferenzen in weiten Teilen der �Wetten-da�-Show` des Bl�delmeisters Thomas Gottschalk. Ja, selbst Tagungen f�r Pastoren und Prediger verlaufen in �hnlichem Stil. In Mitarbeiterschulungen versucht man, Gemeindeglieder mit Methoden zum Dienst zu motivieren, wie es Unternehmensberater und Motivationstrainer in ihren Seminaren machen."10
Dann w�hlt Wagner drei Beispiele aus, die leider stellvertretend f�r viele weitere stehen:
�In der Mitgliederzeitschrift der Pilgermission St. Chrischona, �Chrischona-Magazin` vom Fr�hjahr 1998, fragte man die Gemeindeglieder der Chrischonagemeinschaften, ob man christliche Tanzfreizeiten durchf�hren sollte. 50,6% der Befragten sagten nein und 49,4% antworteten mit ja. Bei den unter 40j�hrigen sind sogar 82% f�r derartige christliche Tanzangebote.
Beim bundesweiten Jugendtreffen Christival 1996 in Dresden traten christliche Rock- und Technogruppen auf, so dass teilnehmende junge Christen aus Russland entsetzt waren. Teilnehmer aus dem Memelgebiet �u�erten Unverst�ndnis im Blick auf das �ffentliche Rauchen, selbst von christlichen M�dchen beim Christival.
Vom 19.-22. April 1999 fand unter dem bezeichnenden Thema �Auszeit f�r Hauptamtliche` eine bundesweite Tagung f�r Prediger und andere hauptamtliche Mitarbeiter des Gnadauer Verbandes statt ... Als Auftakt einer Abendveranstaltung schossen sich zwei als Cowboys verkleidete Prediger auf der B�hne der �Evangeliumshalle` mit Karnevalspistolen nieder. Zwischendurch trat ein bl�delnder Hausmeister, eine Art billige Kopie des Saarl�nder Kabarettisten Heinz Becker, auf und gab seine Sp��e zum Besten.�11
Mit Ersch�tterung stellt Wagner, der selbst Gemeinschaftsprediger ist, fest:
�Das ist der gleiche Verband, in dem ein Pastor Ernst Modersohn (1870-1948) sich fragte, ob es f�r bekehrte Christen zutr�glich ist, Kirchenkonzerte zu besuchen, bei denen nichtbekehrte K�nstler geistliche Texte singen ... Der Geist der Oberfl�chlichkeit und der Weltlichkeit dringt im letzten Abschnitt der Endzeit anscheinend bis in die entschiedensten Kreise der Gl�ubigen vor und beeinflusst sie.�12
Alle Anzeichen weisen darauf hin, dass wir im Zeitalter des Glaubensabfalls stehen (vgl. Mt 24,10-12). Etliche Kennzeichen davon werden im siebten Sendschreiben der Johannesoffenbarung genannt. Es ist gerichtet an die Gemeinde in Laodiz�a. Dort hei�t es:
�Ich kenne deine Werke, dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm w�rest! Weil du aber lau bist, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Du sprichst: Ich bin reich und habe genug und brauche nichts! Und du wei�t nicht, dass du elend und j�mmerlich bist, arm, blind und bloߓ (Offb 3,15-17).
Rainer Wagner f�hrt in seinem Werk �Gemeinde Jesu zwischen Spaltungen und �kumene� hierzu Folgendes aus:
�Laodizeawesen ist die gr��te Gefahr f�r die organisierten Gemeinden der verschiedensten Traditionen, die in der Endzeit bestehen werden. Der gro�e Abfall muss unter diesen wirklichen Christen, die unmittelbar vor Jesu Wiederkunft leben, erfolgen. Nicht Namenschristen, sondern Menschen und Bewegungen, die einst echte Christen waren, sind es, die zu der lauen Pseudogemeinde von Laodizea geh�ren. Sie sind geistlich so verdorben, dass Jesus sie ausspucken muss ... Die fehlende Abgrenzung gegen Einfl�sse der Welt brachte Laodicea die Lauheit. Diese Lauheit ist der Abfall: �Ihr Abtr�nnigen, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein` (Jak 4,4).�13
Und bereits im Jahre 1963 richtete Dr. Gertrud Wasserzug-Traeder, die langj�hrige geistliche Mutter der Bibelschule Beatenberg, angesichts der rasch anwachsenden ��kumenischen Bewegung� das folgende warnende Wort an eine endzeitreife Christenheit:
�Wir wissen, dass wir uns mit unserer kritischen Zur�ckhaltung au�erhalb der gr��ten kirchlichen Bewegung unserer Zeit stellen. Wir wissen, dass wir damit den Weg w�hlen, au�erhalb des Lagers zu gehen, um Jesu Schmach zu tragen. Es wird die gro�e Zeit der Verfolgung der wahren Gemeinde Jesu einsetzen durch die Kirche des Abfalls. Wir werden dann als die Ketzer der neuen Zeit der Kirche gebrandmarkt und verfolgt. Wir sehen deutlich, dass die Entwicklung dieser gr��ten kirchlichen Bewegung unserer Zeit hinf�hren muss zu dem, was der Prophet des Neuen Testaments in der Offenbarung sieht, n�mlich eine Kirche des Abfalls, eine Weltmachtkirche. Wir m�ssen uns bereit machen zu dem gr��ten aller K�mpfe, zu einer Auseinandersetzung innerhalb der christlichen Kirche zwischen Glaube und Unglaube, zwischen Christus und Antichristus, zwischen dem Heiligen Geist und dem falschen Propheten. Lasst uns der Versuchung einer unbiblischen Vereinigung widerstehen, wie Jesus ihr widerstanden hat und lasst uns v�llig klar die Bewegung unserer Zeit sehen und beurteilen und Stellung dazu nehmen. Wer Ja zu Jesus und der Einheit der wahren Gemeinde sagt, der muss Nein sagen zu einer organisatorischen Vereinigung von Kirchen, die auf einem menschlichen Fundament aufgebaut ist, die von einem menschlichen Geist durchstr�mt ist und ein menschliches Ziel hat."14
Der Pietismus und die Bibel
Die Bibelfrage ist die entscheidende Frage. Aus dem Verh�ltnis zur Bibel ergibt sich entweder ein fester, klarer Standpunkt oder aber ein Schwanken und Spekulieren auch auf anderen Gebieten. Das Verh�ltnis zwischen Pietismus und Bibel war schon bei den "V�tern" nicht immer ganz eindeutig. Manche Fehlentwicklungen lassen sich daraus erkl�ren, dass man das Wort Gottes in Gestalt der Heiligen Schrift nicht ganz ernstnahm und eigenwillig dar�ber hinausging.
Inzwischen str�mte die Flut der Aufkl�rung mit ihrer historisch-kritischen Methode ("Bibelkritik") �ber das "christliche Abendland" dahin. Sie hat bei vielen den Glauben weggesp�lt. Aber auch bei solchen, die am christlichen Glauben festhalten wollen, hat sie doch in der Bibelfrage manche Einbr�che und Unklarheiten hervorgebracht.
So tobt auch innerhalb der pietistisch-evangelikalen Bewegung seit vielen Jahren immer wieder ein Kampf um die Bibelfrage, sei es zwischen verschiedenen Seminaren in den USA (z.B. Fuller und Dallas), sei es in der deutschen Gemeinschaftsbewegung der 50er -Jahre (der Gnadauer Pr�ses Walter Michaelis votierte bereits damals gegen die Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift), sei es in den virulent immer vorhandenen, aber seit der Jahrtausendwende mit neuer Sch�rfe aufgebrochenen Diskussionen �ber die Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit der Bibel.
Bibelkritik beginnt nicht erst da � wo die Jungfrauengeburt Jesu Christi, seine Wunder, die s�hnende Wirkung seines Todes am Kreuz, seine wirkliche, leibliche Auferstehung von den Toten, seine Himmelfahrt und Wiederkunft in Macht und Herrlichkeit geleugnet, umgedeutet oder relativiert werden oder wo bestritten wird, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist.
- wo biblische Schriften gegen ihren Selbstanspruch in verschiedene "Quellen" aufgeteilt werden;
- wo ihre Entstehung in eine andere Zeit datiert wird, als es die biblischen Schriften selber bezeugen;
- wo ihre Entstehung anderen Verfassern zugeschrieben wird als denen, die in den jeweiligen Schriften genannt sind;
- wo behauptet wird, dass die von Jesus Christus in den Evangelien �berlieferten Worte nicht alle von ihm stammen;
- wo die Erf�llung von Prophezeiungen in den biblischen Schriften in andere Zeitr�ume verlegt wird, als es an den betreffenden Stellen ausdr�cklich vermerkt ist;
- wo behauptet wird, die Bibel sei in naturwissenschaftlicher, geographischer und historischer Hinsicht nicht irrtumslos.
Aus solcher angeblich "gem��igten" Bibelkritik (Kritik an der Entstehung und Einheit der biblischen Schriften) folgt fr�her oder sp�ter die "radikale" Kritik (Kritik an den in der Bibel berichteten Inhalten), da die angeblich "gem��igte" Kritik dazu beitr�gt, die Autorit�t der Bibel insgesamt zu untergraben und den Glauben an die Inspiration der Bibel durch Gott zu zerst�ren.
- dass man � gegen die Selbstaussage der Heiligen Schrift � den Offenbarungscharakter des Wortes Gottes leugnet;
- dass man � gegen die Selbstaussage der Heiligen Schrift � Gottes Wort zum Menschenwort degradiert, das mit denselben Methoden wie andere Menschenworte erforscht werden k�nne und m�sse;
- dass man die atheistischen Voraussetzungen der historisch-kritischen Methode (Kritik, Analogie, Korrelation) an Gottes Wort herantr�gt � mit den zwangsl�ufigen Folgen, z.B. Leugnung oder Relativierung g�ttlicher Inspiration, g�ttlicher Wunder und Prophetie.
Wehret den Anf�ngen! Diese Warnung ist deshalb n�tig, weil die "gem��igte" Kritik unter dem Mantel einer angeblichen "Wissenschaftlichkeit" (in Wirklichkeit: Uninformiertheit �ber die neuesten Forschungen) leider nach und nach auch in den evangelikalen Bereich eindringt, z.B. in einzelne Seminare, die einstmals "bibeltreu" (in Abwehr der oben beschriebenen Denkweisen) waren � ein endzeitlicher Vorgang!
Im evangelikalen Bereich ist der Streit um die Bibel neu entflammt. Kurz zusammengefasst geht es um die Frage: Ist die Bibel nur auf dem Gebiet des christlichen Glaubens und Lebens absolut zuverl�ssig (Unfehlbarkeit � engl. infallibility) � oder ist sie auch in historischen, geographischen und naturwissenschaftlichen Fragen (z.B. Sechs-Tage-Sch�pfung, Sintflut, einheitliche Verfasserschaft der f�nf Moseb�cher, der Propheten Jesaja, Sacharja u.a.) Gottes absolut zutreffendes Wort (Irrtumslosigkeit � engl. inerrancy)?
W�hrend die Unfehlbarkeit der Bibel in Glaubens- und Lebensfragen unter Evangelikalen weithin unstrittig ist, wird die Diskussion �ber die Irrtumslosigkeit auf historischem, geographischem und naturwissenschaftlichem Gebiet zum Teil heftig gef�hrt. Das gro�e Problem dabei ist die Vermischung und philosophische �bert�nchung der Begriffe. So wird von Verfassern, die die Irrtumslosigkeit der Heiligen Schrift auf naturwissenschaftlichem, historischem und geographischem Gebiet ablehnen oder zumindest hinterfragen, trotzdem die Bezeichnung "bibeltreu" in Anspruch genommen. Und so wird von Seminaren, die sich der historisch-kritischen Theologie ge�ffnet haben, sogar behauptet, sie seien "an Bibeltreue nicht zu �berbieten" (so etwa H. Hempelmann von Liebenzell).
So definiert z.B. das Glaubensbekenntnis der Deutschen Evangelischen Allianz �Bibeltreue� nur im Hinblick auf Glaubens- und Lebensfragen, also auf Unfehlbarkeit. Aber die Bibeltreue in naturwissenschaftlichen, historischen und geographischen Fragen (Irrtumslosigkeit) kommt nicht zur Sprache. Das gleiche Problem liegt der Diskussion mit CTL zugrunde, die ich in meinem Buch �Pietismus wohin?� ausf�hrlich dokumentiert habe.15
Bereits in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts � kurz vor seinem Heimgang � warnte Friedrich Heitm�ller, der fr�here Vizepr�ses des Gnadauer Verbandes, eindringlich vor der gem��igten Bibelkritik. Ihm soll in dieser Diskussion das letzte Wort geh�ren. Heitm�ller schreibt:
�Wir stehen vor dem Tatbestand, dass auch im Raum des Pietismus die �gem��igte` Bibelkritik ihren Eingang gehalten hat. Seit einiger Zeit wird auch hin und her in Predigerseminaren Bibelkritik getrieben, wenn auch nicht mit dem ehrfurchtslosen gott- und christusfeindlichen Radikalismus Bultmanns und seiner Sch�ler, so doch in der Verneinung der Inspiration der Bibel durch den Heiligen Geist und in der Bejahung der Notwendigkeit einer �zweifachen Buchf�hrung`, das hei�t, einer Unterscheidung zwischen zuverl�ssigen heilsgeschichtlichen Wahrheiten und unzuverl�ssigen, sich widersprechenden profangeschichtlichen (= naturkundlichen, geschichtlichen) und sonstigen Aussagen. Auch die �gem��igte` Bibelkritik spricht von �Irrt�mern` und �Widerspr�chen`, die nun einmal zur �Knechtsgestalt` der Bibel geh�ren sollen, und sie machen uns den Vorwurf, dass die Bibel f�r uns ein �papierener Papst` sei, und dass wir das Wort des Apostels Paulus: �Der Buchstabe t�tet, aber der Geist macht lebendig` (2. Kor. 3, 6), offenbar nicht kennten. Sie wissen nicht, dass Paulus mit dem �Buchstaben` nicht den Text des Alten und Neuen Testamentes, sondern das alttestamentliche Gesetz vom Sinai meint.�16
Ein Ausblick oder: Neue Pia Desideria
Am Anfang stellten wir die Frage: Wo steht der Pietismus? Und wir erkannten: Der Pietismus befindet sich in einer Krise. Es ist eine Krise des Glaubens und des Lebens, die sich bei vielen seiner Vertreter in einer Anpassung an den Zeitgeist und an eine dem Zeitgeist verfallene Kirche offenbart. Die Wurzel dieser Erscheinungen liegt in einem unklaren Verh�ltnis zur Heiligen Schrift.
Wohin geht der Pietismus? Diese Frage stellt sich am Ende dieser Ausf�hrungen in aller Dringlichkeit. Es gibt nur zwei M�glichkeiten:
Entweder: Der Pietismus geht weiter auf dem eingeschlagenen Weg. Dann verliert er mehr und mehr seine geistliche Vollmacht und wird mit der Endzeitkirche und �Gesellschaft eins, die auf das Kommen des Antichristen und seines falschen Propheten zusteuert. Dieser Weg ist der breite Weg der gro�en Masse, der ins Verderben f�hrt (Mt 7,13). Je mehr der Pietismus sich dem Denken und Geschmack der �Masse� anpasst, umso mehr wird er von dieser vereinnahmt und in seiner prophetischen Beauftragung gel�hmt werden. Umso mehr verliert er seine Kraft, �Salz der Erde� und �Licht der Welt� zu sein (Mt 5,13 ff.). Umso mehr wird er �lau� werden � und der HERR wird ihn � wie die Gemeinde von Laodiz�a � �ausspucken� aus seinem Munde (Offb 3,16).
Oder: Der Pietismus kehrt um. Er nimmt die Heilige Schrift und das Erbe der V�ter ernst, die in ihrer Zeit die Menschen aus einer oberfl�chlich gewordenen Orthodoxie zu einer Vertiefung ihres Glaubenslebens riefen. Dies wird sicherlich nicht der Weg der Mehrheit � auch nicht innerhalb des Pietismus � sein, aber es ist der schmale Weg (Mt 7,14) der kleinen Schar, der in der Endzeit eine besondere Verhei�ung hat: �F�rchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben� (Lk 12,32).
Wie kann diese Umkehr aussehen? In Ankn�pfung an Philipp Jakob Speners programmatische Schrift nenne ich sieben �fromme W�nsche� (lat.: �Pia Desideria�) an den Pietismus (also nicht: des Pietismus).17 Unter die Adressaten reihe ich mich ausdr�cklich ein, denn ich wei� sehr gut um meine eigene Unvollkommenheit.
Wir sollten nichts zur Bibel hinzuf�gen und nichts von ihr wegnehmen (Offb 22,18 f.). Das heisst konkret: Wir sollten philosophische und theosophische Spekulationen (das sind Hinzuf�gungen!) ebenso vermeiden wie die Infragestellung und Verk�rzung des Wortes Gottes durch jegliche Form von Bibelkritik. Und vor allem: Wir sollten nicht so tun, als akzeptierten wir die Bibel als Gottes Wort, wenn sie uns etwas f�r unser Leben und unseren Glauben zu sagen hat, aber in allen anderen Fragen (Geschichte, Naturwissenschaft, Sch�pfung) sei sie ohne Bedeutung oder Kompetenz. Sicherlich: Die Bibel m�chte kein Naturkundebuch oder Geschichtsbuch im gel�ufigen Sinne sein, sondern ein �Glaubensbuch� (Joh 20,30 f.). Aber wo sie etwas �ber die Natur und die Geschichte berichtet (und das ist, wenn man es zusammennimmt, sehr viel!), da ist sie genauso von Gott inspiriert wie in anderen Fragen und somit ohne Irrtum und Fehler.
Philipp Jakob Spener schreibt:
�Das Wort Gottes wird das vornehmste Mittel sein, das die Kirche braucht, um in einen besseren Stand zu kommen.�18
Wir Pietisten sollten Acht geben, dass wir im ��kumenischen Zeitalter� nicht einen anderen Christus annehmen, etwa den �Christus in der Hostie�. Wir sollten auch keinen Christus verehren, der auf einer gnostisch-kabbalistischen Stufenleiter von Geistwesen steht oder uns in mystischer Weise in einer �Ikone� begegnet. Und vor allem keinen Christus, der in einer Linie mit Show-Unterhaltern und �Lachk�nstlern� zitiert wird. Denn dies ist nicht der biblische HERR Jesus Christus, sondern eine von Menschen erfundene irdische Gestalt. Bewahren wir als Pietisten doch die Ehrfurcht vor dem heiligen und allm�chtigen Gott!
Philipp Jakob Spener schreibt im Gegensatz zu den heutigen �kumenischen Bem�hungen, auch unter Pietisten und Evangelikalen:
�Wir k�nnen einmal Gott nicht gen�gend Dank f�r solche Wohltat sagen, dass Er uns durch das selige Reformationswerk ... aus der R�mischen Babylonischen Gefangenschaft herausgef�hrt und in die selige Freiheit gesetzt hat.�19
Gute Werke sind nicht Voraussetzung der Errettung, sondern deren � geschenkte und notwendige! � Folge (Jak 1,22 f.; 2,14 ff.). Das schlie�t jede Werkheiligkeit und selbstauferlegte Gesetzlichkeit ebenso aus wie die Vernachl�ssigung guter Werke und die �billige Gnade�. Sowohl der Perfektionismus (selbstgemachte Vollkommenheit) als auch der Libertinismus (Freiz�gigkeit und Z�gellosigkeit) sind unbiblisch und vom �bel. Beide Str�mungen gab und gibt es im Pietismus. Stattdessen sollte beachtet werden, dass Rechtfertigung, Wiedergeburt und Geistestaufe nicht verschiedene Stufen im Leben des Christen sind, sondern dass sie aufgrund des Gnadenwirkens Gottes am menschlichen Herzen Hand in Hand gehen, wobei die Erneuerung ein fortschreitender Prozess ist, der als Folge von Rechtfertigung, Wiedergeburt und Geistestaufe durch die Einwirkung des Heiligen Geistes im Gl�ubigen erfolgt.
Kaum jemand hat dies besser auf den Punkt gebracht als wiederum Spener:
�Wir erkennen gern, dass wir einzig und allein durch den Glauben selig werden m�ssen und dass die Werke oder gottseliger Wandel weder viel noch wenig zu der Seligkeit tun, sondern solche allein als eine Frucht des Glaubens zu der Dankbarkeit geh�ren, in der wir Gott verbunden sind, da er bereits unserem Glauben die Gerechtigkeit und Seligkeit geschenkt hat. Und es sei fern von uns, von dieser Lehre nur einen Fingerbreit zu weichen. Lieber wollten wir das Leben und die ganze Welt fahren lassen, als das Geringste von derselben zur�cklassen.�20
Wir sollten keine Formen, Mittel und Methoden in Gottesdienst und Evangelisation verwenden, die von diesem Wort ablenken oder gar in Widerspruch zu ihm treten. Konkret ergeben sich folgende Fragen: Stellen �Rahmenprogramme�, die der Fernseh-Unterhaltungskultur entnommen sind, das �Wort vom Kreuz�, das f�r diese Welt ein ��rgernis� ist (1. Kor 1,18 ff.), nicht auf die Ebene dieser Welt? Beseitigen sie damit nicht den Ansto� des Kreuzes Christi und machen es �weltf�rmig�? Geht damit nicht die eigentliche Bedeutung des Kreuzes Christi � und damit das Heil! � verloren? Kommt es nicht von daher, dass wir heute in vielen unserer Gemeinden ein verweltlichtes, fleischliches Christentum erleben, das letztlich kein Christsein im biblischen Sinne mehr ist? Sicherlich ist es dem allm�chtigen Gott nicht unm�glich, auch durch unpassende Umst�nde und Methoden Menschen anzusprechen und zu erretten (vgl. Phil 1,15-18). Aber sollten wir nicht doch zur Klarheit und Schlichtheit des biblischen Evangeliums und einer entsprechenden Umrahmung (z.B. durch biblisch tiefgr�ndige und in angemessener Weise, ohne �bergro�e Lautst�rke vorgetragene Lieder) umkehren?
Spener schreibt zur Frage des verweltlichten und fleischlichen �Christentums�:
�Wie viele gibt es, die ein so offenbar unchristliches Leben f�hren ... und sich mit fester Zuversicht einbilden, sie k�nnten ungeachtet dessen selig werden? Fragt man, worauf sich dasselbe gr�nde, so sagen sie, sie glaubten ja an Christus ... Sie haben eine fleischliche Einbildung ihres Glaubens ... welches ein so schrecklicher Betrug des Teufels ist, wie es kaum einen vergleichbaren Irrtum geben mag, einem solchen Hirngespinst eines selbstsicheren Menschen die Seligkeit zuzuschreiben.�21
Tendierte man fr�her eher zur �Wahrheit ohne Liebe�, so ist in unserer harmoniebed�rftigen Zeit das Pendel stark in die entgegengesetzte Richtung ausgeschlagen. �Um der Liebe� willen wird fast jedem recht gegeben und die Wahrheit verschwiegen. Diese Tendenz macht auch vor uns Pietisten nicht Halt. Wer sich auf Gottes Wort beruft und es wagt, Irrlehren und Missst�nde beim Namen zu nennen, wird � auch in pietistischen Kreisen � unter Umst�nden schnell als �Friedensst�rer� und �Querulant� gebrandmarkt. K�nnen wir die Wahrheit nicht mehr ertragen? Wir haben doch die Heilige Schrift, die uns in den grundlegenden Fragen klare Wegweisung gibt! Wenn wir es nicht mehr wagen, uns auf die Bibel zu berufen, geben wir nicht nur die Wahrheit, sondern den HERRN selber preis! Wir wollen es ganz neu lernen, uns mutig zu Gott und Seinem Wort zu bekennen und dieses in Liebe, aber klar und unverk�rzt weiterzusagen!
Spener schreibt hierzu:
�Um bei uns selbst die Wahrheit zu erhalten und auch sie den noch Irrenden beizubringen, ist das Disputieren nicht genug, sondern die heilige Liebe Gottes ist notwendig.�22
Haben Pietisten nicht jahrelang gesagt: �Wir harren noch aus, aber wenn die Homo-Segnung kommt, treten wir aus.�? Jetzt ist die Homo-�Segnung� in etlichen Kirchen da � und was geschieht? Einige treten tats�chlich aus, von anderen werden neue Durchhalteparolen ausgegeben. Wer schweigt, macht sich mitschuldig. Auch wer bleibt, macht sich mitschuldig, wenn er durch sein Bleiben S�nde guthei�t und f�r andere ein falsches Signal setzt. Jeder pr�fe sich selbst im Angesicht Gottes und im Licht Seines Wortes, wie er sich in dieser endzeitlichen Situation verhalten soll.
Die Kirche zur Zeit von Philipp Jakob Spener war � trotz aller Missst�nde auch damals � noch nicht in einen solchen offensichtlichen Gegensatz zu Gottes Wort getreten, wie dies heute der Fall ist. Spener besa� noch Hoffnung f�r eine Reform der Kirche, die dann zum Teil auch eintrat. Gibt es auch heute noch solche Hoffnung? Ich wage es zu bezweifeln, da wir in einer endzeitlichen Lage stehen und die Zeichen der Zeit (z.B auch in Israel!) sich erf�llen.
Wie gerade erw�hnt: Die Zeichen mehren sich, dass der HERR bald wiederkommt und Seine Gemeinde um sich schart. Wir sollten allerdings nicht in den Fehler einiger pietistischer �V�ter� verfallen, die Wiederkunft Jesu Christi berechnen zu wollen. Alle, die dies versucht haben, haben sich geirrt. Dies musste so geschehen, da ein solches Handeln Gottes Wort widerspricht (Mt 24,36; Apg 1,7). Lasst uns stattdessen allezeit wachsam sein und noch andere Menschen in Wort und Tat zur Nachfolge Jesu einladen: durch Mission, Evangelisation und Diakonie, wie dies die Heilige Schrift gebietet und wie es die V�ter des Pietismus, der Erweckungsbewegung und der Gemeinschaftsbewegung immer getan haben.
Philipp Jakob Spener schreibt hierzu:
�Vielmehr ist zu hoffen, dass mit heiligem Eifer gleichsam in die Wette die gesamte aus Juden und Heiden versammelte Kirche Gott in einem Glauben und dessen reichen Fr�chten dienen und sich aneinander erbauen werde.�23
Dr. Lothar Gassmann
Fig.1 kopiert aus http://www.uni-leipzig.de/~agintern/uni600/ug135.htm
1 Bei der folgenden Darstellung handelt es sich um Ausz�ge aus meinem Buch �Pietismus � wohin? Neubesinnung in der Krise der Kirche� (Wuppertal, 1. Aufl. 2004). Dort finden sich ausf�hrlichere Begr�ndungen und Belege f�r Themen, die hier nur angeschnitten werden k�nnen.
2 Darauf bin ich ausf�hrlicher in meinem Buch �Pietismus � wohin?�, S. 14-40, eingegangen.
3 Zit. nach: Kirchen- und Theologiegeschichte in Quellen, IV/1, S. 74 ff.
4 Austrittsbrief von Willi Quast; zit. nach: Idea-Dokumentation Nr. 16/93, S. 19.
5 Brief von C. Morgner an W. Quast vom 22. Juni 1993; zit. nach Idea-Dokumentation Nr. 16/1993, S. 20 ff.
6 Vereinbarung der Evangelischen Landeskirche in Baden mit dem Evangelischen Verein f�r innere Mission Augsburgischen Bekenntnisses e.V., dem Chrischona-Gemeinschaftswerk und dem S�dwestdeutschen Gemeinschaftsverband vom 31.10.1991.
7 Volker Heckl, Jahresbericht der EG, 1993, S. 12.
8 Morgner, Pr�sesbericht 1996, S. 18.
9 H. Schmid (Hg.), Was will der Pietismus?, T�bingen/Holzgerlingen 2002, S. 202 f.
10 R. Wagner, Gemeinde Jesu zwischen Spaltungen und �kumene, Wuppertal 2002, S. 107.
11 Ebd., S. 107 f.
12 Ebd., S. 108.
13 Ebd., S. 105 f.
14 G. Wasserzug-Traeder, Ein ernstes Wort zur �kumenischen Bewegung, Beatenberg 1963.
15 Siehe dort die auf den Seiten 126-155 aufgef�hrten Ereignisse und Belege.
16 F. Heitm�ller, Warnung auch vor �gem��igter� Bibelkritik (1963), in: H. Jochums (Hg.), Die Bibel ist Gottes Wort, Wuppertal 2000, S. 75 ff.
17 �Neue Pia Desideria� wurden in der letzten Zeit mehrfach formuliert, freilich mit unterschiedlicher Zielrichtung (so z.B. von H. Br�umer, Pietismus 2000, Holzgerlingen 1999; V. G�ckle, in: Schmid 2002, S. 189-218).
18 Pia Desideria (1675), Ausgabe 1964, S. 58.
19 Pia Desideria, S. 41.
20 Pia Desideria, S. 32.
21 Pia Desideria, S. 33.