Can. 841 des neuen Kirchenrechts sagt: �Da die Sakramente fur die ganze Kirche dieselben sind und zu dem von Gott anvertrauten Gut geh�ren, hat allein die h�chste kirchliche Autorit�t zu beurteilen oder festzulegen, was zu ihrer G�ltigkeit erforderlich ist ...�
Die Kirche legte im Mittelalter fest, wie die Sakramente wirken, daran kann sich nie etwas �ndern. Es darf auch nie eine Umschreibung die Lehraussage schm�lern. Diese Aussage bleibt f�r ein r�misches Mitglied heilsnotwendiger Glaubenssatz.
�Sacramenta operantur ex opere operato�
d.h. die Sakramente werden bewirkt durch den Vollzug der sakramentalen Handlung. Das ist reinstes Heidentum, Magie, Handel und in den Augen Gottes abscheulich und darum auch verwerflich.
Die r�mische Kirche sch�mt sich nicht zu lehren:
�Wer sagt, durch die Sakramente des Neuen Bundes werde die Gnade nicht kraft des vollzogenen Ritus mitgeteilt, sondern zur Erlangung der Gnade reiche der blosse Glaube an die g�ttliche Verheissung hin, der sei ausgeschlossen.�2
Der r�mische Theologe und Dogmatiker Ott schreibt:
�Unter opus operatum vesteht man den g�ltigen Vollzug der sakramentalen Handlung ... Die Formel 'ex opere operato' besagt ... positiv, dass die sakramentale Gnade durch das g�ltig gesetzte sakramentale Zeichen verursacht wird.�3
Der Empf�nger des Sakramentes muss das Sakrament wollen. Will er das Sakrament, so wirkt es. Ott schreibt in diesem Zusammenhang:
�Die Anfange der scholastischen Terminologie geben in die zweite H�lfte des 12. Jh. zur�ck.�4
Wir verstehen jetzt auch besser, warum der r�mischen Kirche Gottes Wort allein nicht gen�gt. Die fr�hmittelalterlichen oder mittelalterlichen P�pste haben heidnisch-philosophische Spekulationen (Neuplatonismus) als heilsnotwendige Glaubenss�tze in die Lehre der Christen aufgenommen. Nun lehrt die Kirche, dass der Papst in Glaubens- und Sittenfragen unfehlbar ist. Also muss man diese sich und dem Wort Gottes widersprechenden Lehren durch alle Jahrhunderte mitschleppen � furchtbar! Darum geben sich auch modernere oder fortschrittlichere Theologen enorme M�he, die se Lehrs�tze umzuinterpretieren, um sie dem Denken der heutigen Zeit anzupassen, verst�ndlich werden zu las sen. Das Delle Kirchenrecht verbietet das strikt.
Nach r�m.-kath. Praxis und Glaubensweise bewirken die Sakramente das Heil. Sie sind die Garantiescheine f�r den Himmel. Wie sie g�ltig und wirksam vollzogen werden, das beurteilt und legt die kirchliche Autorit�t allein fest! Warum nicht Gott? Weil Jesus und die Apostel keine Sakramente kennen, auch nicht zwei, drei, sieben oder mehr. Nirgends hat Jesus Christus sakramentale Absichten gehabt, die sp�ter verdeutlicht werden sollten.
�ber das Konzil von Florenz (1438-1445) schreiben Rahner und Weger, die Sakramente betreffend:
�Nach Wiederholung der wichtigsten Lehrst�cke des Glaubens aus fr�heren Kirchenversammlungen und neben einer Reihe ritueller Bestimmungen enth�lt es den wichtigen Abschnitt �ber die Sakramente. Er (Lehrentscheid) schliesst sich sehr eng an das Werk des heiligen Thomas von Aquin, �ber die Artikel des Glaubens und die Sakramente der Kirche' an.�5
Dieses Konzil betont gegen�ber den Christen Griechenlands und Armeniens im Jahre 1439:
�Es gibt sieben Sakramente des Neuen Bundes: Taufe, Firmung, Eucharistie, Busse, Letzte �lung, Weihe, Ehe ... diese unsere Sakramente aber enthalten die Gnade und teilen sie denen mit, die sie w�rdig empfangen ... Alle diese Sakramente werden in drei St�cken vollzogen: durch den dinglichen Vollzug als Materie, durch die Worte als Form, durch die Person des Spenders, der das Sakrament erteilt in der Absicht zu tun, was die Kirche tut. Wenn eines von diesen drei St�cken fehlt, so wird das Sakrament nicht vollzogen.�6
Also ist das Sakrament ung�ltig! Ist das nicht reinste Spekulation? Man beruft sich hier vor allem auf die spekulative Theologie des heiligen Philosophen Thomas von Aquin und anderer Spekulanten in der Theologie.
Weder Jesus noch die Apostel lehren irgendwo von diesen �drei St�cken�, die alle vollzogen werden m�ssen, damit Heil geschieht, oder besser, die Garantie gegeben ist, dass man jetzt Gottes Kraft und Sch�tz besitzt oder etwas in uns Dun zu wirken beginnt und wir damit den Himmel verdienen!
Unter Sakramenten versteht die r�mische Kirche: das und das muss genau so und so von einer extra bestimmten Person unter Einhaltung eines bestimmten Zeremoniells vollzogen und von der anderen Person praktiziert werden, damit es diese und jene Wirkung hat. Das ist heilsnotwendig! Bei Nichteinhalten eines der Elemente entfallt die Wirkung, weil das Sakrament ung�ltig ist. Durch diese absonderliche magische Lehre versetzt die r�mische Obrigkeit ihre Mitglieder in Angst und bindet sie so an sich. Sie erweckt mit ihrer heidnischen neuplatonischen Philosophie, verbunden mit Titeln, W�rden und �mtern, vor den Volksmassen den Eindruck von grosser Intelligenz und Weisheit. Das Volk sagt dann:
�Die sind intelligenter als wir, die wissen schon, was sie lehren und tun.�
So lassen auch nichtpraktizierende, intelligente Katholiken, geblendet und auf �Nummer sicher�, die Sakramente an sich und ihren Kindern vollziehen. Die wenigsten sind sich bewusst, wessen Machten sie sich und damit ihre Kinder preisgeben. Diese magische Sakramentenangst sitzt den Menschen viel tiefer, als sie wahrhaben wollen.
Auf der 4. Sitzung der Kirchenversammlung von Lyon 1474 werden die Gesandten des Ostr�mischen Kaisers auf die Glaubensformel von Papst Klemens IV (1267) verpflichtet:
�Ebenso halt und lehrt die r�mische Kirche: Es gibt sieben kirchliche Sakramente ...�7
Das Konzil von Trient halt 1547 gegen�ber den Reformatoren an seiner Philosophie fest und will mit seiner Androhung einsch�chtern und erpressen!
�Wer sagt, die Sakramente des Neuen Bundes seien nicht alle von Christus Jesus, unserem Herrn, eingesetzt, oder es seien mehr oder weniger als sieben, n�mlich: Taufe, Firmung, Eucharistie, Busse, Letzte �lung, Weihe und Ehe oder eines von diesen sieben sei nicht eigentlich und wirklich Sakrament, der sei ausgeschlossen.�8
Das 2. Vatik. Konzil (1962-1964) h�lt dogmatisch an der Siebenzahl der Sakramente test und lehrt dar�ber:
�Mit so reichen Mitteln zum Heile ausger�stet, sind alle Christgl�ubigen in allen Verh�ltnissen und in jedem Stand je auf ihrem Wege vom Herrn berufen zu der Vollkommenheit in Heiligkeit, in der der Vater selbst vollkommen ist.�9
2 Ebd., Nr. 513, S. 356
3 Ott: Grundriss der Dogmatik, Herder, S. 396 ",
5 Neuner-Roos, a.a.O., S. 352
6 Ebd., Nr. 501-503, S. 353
7 Ebd., Nr. 928, S. 554
8 Ebd., Nr. 506, S. 355
9 Ebd., Nr. 525, S. 361