Das Taufe ist in der r�mischen Kirche
eines der sieben Sakramente


 Vorwort

Beim Exkommunikationsgesprach ging es auch um die Frage der Kinder oder Erwachsenentaufe, und ob ich mich �nochmals taufen� lassen wolle. Bischof H. Schwery fragte mich:

�Sind Sie der Meinung, dass ein echter Christ die Kindertaufe ablehnen und die Erwachsenentaufe bef�rworten muss?� Ich wies darauf bin, dass die Kindertaufe eine bewusste und grundlegende Entscheidung f�r Jesus Christus behindere und dass die Kirche sich dadurch schuldig mache. Der Bischof fragte weiter: �Wissen Sie, dass Ihre Absicht, sich taufen zu lassen, Ihre Priesterweihe in Frage stellt? Was ist Ihre Theorie der Sakramente?�

Als wir an einem Bibelabend in Gr�chen �ber die Taufe sprachen, wusste ich schon lange, dass die Taufe von kleinen, unm�ndigen Kindern gegen den Willen Jesu und die Lehre der Apostel geschieht. Aber lange Zeit wusste ich mir nicht zu helfen. Mit allem Eifer war ich bem�ht, nach einer L�sung zu suchen, die einen Br�ckenschlag oder besser einen Kompromiss zwischen der biblischen Lehre und der Lehre der r�mischen Kirche schaffen konnte. In den katholisch-charismatischen Bibelkreisen (CE) pflegten wir als Kompromiss die �Taufe�, die andere an uns unwissenden Kindern einst vollzogen hatten, bei einer besonderen Feier oder in einem Kreis von Anwesenden zu erneuern, zu bekr�ftigen mit einem bewussten Ja zu jener ersten �Taufe� und mit dem Entschluss der Hingabe an Jesus Christus. So glaubten wir, tats�chlich wiedergeboren zu sein � den Willen Gottes zu tun!

Als Priester versuchte ich, die Gottesdienstbesucher zu dieser bewussten Hingabe an Jesus Christus zu motivieren. In manchen Predigten wies ich auf die Bedeutung der Taufe und ihre eigentlichen Konsequenzen f�r unser Leben hin. Eine Zeitlang pflegte ich bei den �Taufen� darauf hinzuweisen, dass wir das Kind wohl �taufen� auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, dabei jeweils einige Tropfen Wasser �ber das Kindlein giessen, dass aber die Anwesenden das �Amen� nicht sagen sollten. Das �Amen� der Anwesenden gilt ja als Best�tigung dessen, was soeben durch die Amtsperson gesprochen und getan worden ist. Das �Amen�, so sagte ich, sollte der soeben getaufe S�ugling eines Tages, wenn er 15, 16 usw. alt sein w�rde, ganz bewusst und pers�nlich sprechen. Durch diese bewusste Entscheidung mit allen Konsequenzen eines christlichen Glaubenslebens w�rde diese heutige �Tauffeier� erst zur Vollg�ltigkeit gelangen.

Die Leute waren verst�ndlicherweise damit nicht einverstanden und fragten mich auch ganz spontan:

�Ja, ist unser Kind Dun eigentlich total, ganz, vollst�ndig getauft oder nicht? Wir wollen, dass unser Kind von A-Z gr�ndlich und recht getauft ist!�

Anderen leuchtete diese L�sung als vern�nftig ein. Sie sagten:

�Ja, unser Kind soll sp�ter selbst entscheiden k�nnen, was es im Glauben tun wird!�

Sp�ter erkannte ich, dass durch das Ritual der Kindertaufe massiv seelisch-okkulte Bindungen auf das Kind gelegt werden.

Ich erkannte, dass jeder menschliche L�sungs- und Kompromiss- versuch, aus der unchristlichen Sitte der S�uglingstaufe herauszufinden, an den eingepragten Vorstellungen und Abh�ngigkeiten der Menschen scheiterte. Noch mehr erkannte ich, dass die S�uglingstaufe und jegliche Begr�ndung f�r dieses Geschehen und alle Kompromisse Jesus Christus und der Lehre der Apostel widersprechen. Ich erkannte dank des intensiven Bibelstudiums, dass die Kindertaufe gar keine Taufe ist, dass es sich hier um einen schwerwiegenden Betrug handelt. Gott lasst sich in keiner Weise beeindrucken, weil Gott nichts beeindruckt, was gegen seinen Willen und sein gesprochenes Wort geschieht. Ebensowenig akzeptiert Gott das Handeln von Menschen an einem wehr- und schutz-losen S�ugling, der alles �ber sich ergehen lassen muss, was eine Organisation unter H�llenstrafe erzwingt. Warum wollten diese Leute sicher sein, dass ihr Kind jetzt am �Tauftag� wirklich von A � Z getauft sei?

Die Taufe ist in der r�mischen Kirche eines der sieben Sakramente.

Dr. Karl Rahner SJ, Theologe und Konzilsberater wahrend des 2. Vatikanums, Mitglied der p�pstlichen Theologenkommission, fasst zusammen, was die r�mische Kirche seit dem fr�hen Mittelalter unter �Sakrament� versteht, damals festgelegt hat und heute noch als heilsnotwendig verlangt:

�Die Kirche lehrt demnach von den Sakramenten: Es gibt sieben Sakramente. Sie sind von Christus eingesetzt und der Kirche zur Verwaltung �bergeben worden. Sie sind zum Heil notwendig.�1

Zur Verwaltung!

lm neuen Kirchenrecht Can. 840 gibt die r�mische Kirche die Erkl�rung dar�ber ab, was f�r sie ein Sakrament ist:

�Die Sakramente des Neuen Bundes sind von Christus dem Herrn eingesetzt und der Kirche anvertraut; als Handlungen Christi und der Kirche sind sie Zeichen und Mittel, durch die der Glaube ausgedr�ckt und best�rkt, Gott Verehrung erwiesen und die Heiligung der Menschen bewirkt wird ...�



1 Neuner-Roos: Der Glaube der Kirche, Pustet, S. 349