... Einmal sagte mir ein nicht unbedeutender Priester: �Wissen Sie, Herr Vikar, was wir an Sakramenten dem Volk Gottes zu glauben eingepr�gt haben, ist nichts anderes als Hokus Pokus. Das Schlimme daran ist, dass dieser Unsinn den Menschen seit dem fr�hen Mittelalter in Blut und Seele eingeimpft worden ist, als Gottes Machtspruch. Heute m�ssen wir die Suppe dieser Theologen des 12. Jahrhunderts und des Aquinaten (Thomas von Aquin) schon fromm weiterservieren, ohne mit der Miene zu zucken. Es ist ein abenteuerliches Unternehmen, solche Dummheiten den Menschen von heute theologisch und biblisch glaubhaft zu machen � denn die Leute lesen nun halt mal die Bibel, und wir k�nnen das wohl oder �bel nicht mehr verhindern.� Seine �usserungen betr�bten mich damals sehr! ...
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Gregor DALLIARD, Mit Erlaubniss - EP - 11/2002
Beim Exkommunikationsgesprach ging es auch um die Frage der Kinder oder Erwachsenentaufe, und ob ich mich �nochmals taufen� lassen wolle. Bischof H. Schwery fragte mich:
�Sind Sie der Meinung, dass ein echter Christ die Kindertaufe ablehnen und die Erwachsenentaufe bef�rworten muss?� Ich wies darauf bin, dass die Kindertaufe eine bewusste und grundlegende Entscheidung f�r Jesus Christus behindere und dass die Kirche sich dadurch schuldig mache. Der Bischof fragte weiter: �Wissen Sie, dass Ihre Absicht, sich taufen zu lassen, Ihre Priesterweihe in Frage stellt? Was ist Ihre Theorie der Sakramente?�
Als wir an einem Bibelabend in Gr�chen �ber die Taufe sprachen, wusste ich schon lange, dass die Taufe von kleinen, unm�ndigen Kindern gegen den Willen Jesu und die Lehre der Apostel geschieht. Aber lange Zeit wusste ich mir nicht zu helfen. Mit allem Eifer war ich bem�ht, nach einer L�sung zu suchen, die einen Br�ckenschlag oder besser einen Kompromiss zwischen der biblischen Lehre und der Lehre der r�mischen Kirche schaffen konnte. In den katholisch-charismatischen Bibelkreisen (CE) pflegten wir als Kompromiss die �Taufe�, die andere an uns unwissenden Kindern einst vollzogen hatten, bei einer besonderen Feier oder in einem Kreis von Anwesenden zu erneuern, zu bekr�ftigen mit einem bewussten Ja zu jener ersten �Taufe� und mit dem Entschluss der Hingabe an Jesus Christus. So glaubten wir, tats�chlich wiedergeboren zu sein � den Willen Gottes zu tun!
Als Priester versuchte ich, die Gottesdienstbesucher zu dieser bewussten Hingabe an Jesus Christus zu motivieren. In manchen Predigten wies ich auf die Bedeutung der Taufe und ihre eigentlichen Konsequenzen f�r unser Leben hin. Eine Zeitlang pflegte ich bei den �Taufen� darauf hinzuweisen, dass wir das Kind wohl �taufen� auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, dabei jeweils einige Tropfen Wasser �ber das Kindlein giessen, dass aber die Anwesenden das �Amen� nicht sagen sollten. Das �Amen� der Anwesenden gilt ja als Best�tigung dessen, was soeben durch die Amtsperson gesprochen und getan worden ist. Das �Amen�, so sagte ich, sollte der soeben getaufe S�ugling eines Tages, wenn er 15, 16 usw. alt sein w�rde, ganz bewusst und pers�nlich sprechen. Durch diese bewusste Entscheidung mit allen Konsequenzen eines christlichen Glaubenslebens w�rde diese heutige �Tauffeier� erst zur Vollg�ltigkeit gelangen.
Die Leute waren verst�ndlicherweise damit nicht einverstanden und fragten mich auch ganz spontan:
�Ja, ist unser Kind Dun eigentlich total, ganz, vollst�ndig getauft oder nicht? Wir wollen, dass unser Kind von A-Z gr�ndlich und recht getauft ist!�
Anderen leuchtete diese L�sung als vern�nftig ein. Sie sagten:
�Ja, unser Kind soll sp�ter selbst entscheiden k�nnen, was es im Glauben tun wird!�
Sp�ter erkannte ich, dass durch das Ritual der Kindertaufe massiv seelisch-okkulte Bindungen auf das Kind gelegt werden.
Ich erkannte, dass jeder menschliche L�sungs- und Kompromiss- versuch, aus der unchristlichen Sitte der S�uglingstaufe herauszufinden, an den eingepragten Vorstellungen und Abh�ngigkeiten der Menschen scheiterte. Noch mehr erkannte ich, dass die S�uglingstaufe und jegliche Begr�ndung f�r dieses Geschehen und alle Kompromisse Jesus Christus und der Lehre der Apostel widersprechen. Ich erkannte dank des intensiven Bibelstudiums, dass die Kindertaufe gar keine Taufe ist, dass es sich hier um einen schwerwiegenden Betrug handelt. Gott lasst sich in keiner Weise beeindrucken, weil Gott nichts beeindruckt, was gegen seinen Willen und sein gesprochenes Wort geschieht. Ebensowenig akzeptiert Gott das Handeln von Menschen an einem wehr- und schutz-losen S�ugling, der alles �ber sich ergehen lassen muss, was eine Organisation unter H�llenstrafe erzwingt. Warum wollten diese Leute sicher sein, dass ihr Kind jetzt am �Tauftag� wirklich von A � Z getauft sei?
Dr. Karl Rahner SJ, Theologe und Konzilsberater wahrend des 2. Vatikanums, Mitglied der p�pstlichen Theologenkommission, fasst zusammen, was die r�mische Kirche seit dem fr�hen Mittelalter unter �Sakrament� versteht, damals festgelegt hat und heute noch als heilsnotwendig verlangt:
�Die Kirche lehrt demnach von den Sakramenten: Es gibt sieben Sakramente. Sie sind von Christus eingesetzt und der Kirche zur Verwaltung �bergeben worden. Sie sind zum Heil notwendig.�1
Zur Verwaltung!
lm neuen Kirchenrecht Can. 840 gibt die r�mische Kirche die Erkl�rung dar�ber ab, was f�r sie ein Sakrament ist:
�Die Sakramente des Neuen Bundes sind von Christus dem Herrn eingesetzt und der Kirche anvertraut; als Handlungen Christi und der Kirche sind sie Zeichen und Mittel, durch die der Glaube ausgedr�ckt und best�rkt, Gott Verehrung erwiesen und die Heiligung der Menschen bewirkt wird ...�
Can. 841 des neuen Kirchenrechts sagt: �Da die Sakramente fur die ganze Kirche dieselben sind und zu dem von Gott anvertrauten Gut geh�ren, hat allein die h�chste kirchliche Autorit�t zu beurteilen oder festzulegen, was zu ihrer G�ltigkeit erforderlich ist ...�
Die Kirche legte im Mittelalter fest, wie die Sakramente wirken, daran kann sich nie etwas �ndern. Es darf auch nie eine Umschreibung die Lehraussage schm�lern. Diese Aussage bleibt f�r ein r�misches Mitglied heilsnotwendiger Glaubenssatz.
�Sacramenta operantur ex opere operato�
d.h. die Sakramente werden bewirkt durch den Vollzug der sakramentalen Handlung. Das ist reinstes Heidentum, Magie, Handel und in den Augen Gottes abscheulich und darum auch verwerflich.
Die r�mische Kirche sch�mt sich nicht zu lehren:
�Wer sagt, durch die Sakramente des Neuen Bundes werde die Gnade nicht kraft des vollzogenen Ritus mitgeteilt, sondern zur Erlangung der Gnade reiche der blosse Glaube an die g�ttliche Verheissung hin, der sei ausgeschlossen.�2
Der r�mische Theologe und Dogmatiker Ott schreibt:
�Unter opus operatum vesteht man den g�ltigen Vollzug der sakramentalen Handlung ... Die Formel 'ex opere operato' besagt ... positiv, dass die sakramentale Gnade durch das g�ltig gesetzte sakramentale Zeichen verursacht wird.�3
Der Empf�nger des Sakramentes muss das Sakrament wollen. Will er das Sakrament, so wirkt es. Ott schreibt in diesem Zusammenhang:
�Die Anfange der scholastischen Terminologie geben in die zweite H�lfte des 12. Jh. zur�ck.�4
Wir verstehen jetzt auch besser, warum der r�mischen Kirche Gottes Wort allein nicht gen�gt. Die fr�hmittelalterlichen oder mittelalterlichen P�pste haben heidnisch-philosophische Spekulationen (Neuplatonismus) als heilsnotwendige Glaubenss�tze in die Lehre der Christen aufgenommen. Nun lehrt die Kirche, dass der Papst in Glaubens- und Sittenfragen unfehlbar ist. Also muss man diese sich und dem Wort Gottes widersprechenden Lehren durch alle Jahrhunderte mitschleppen � furchtbar! Darum geben sich auch modernere oder fortschrittlichere Theologen enorme M�he, die se Lehrs�tze umzuinterpretieren, um sie dem Denken der heutigen Zeit anzupassen, verst�ndlich werden zu las sen. Das Delle Kirchenrecht verbietet das strikt.
Nach r�m.-kath. Praxis und Glaubensweise bewirken die Sakramente das Heil. Sie sind die Garantiescheine f�r den Himmel. Wie sie g�ltig und wirksam vollzogen werden, das beurteilt und legt die kirchliche Autorit�t allein fest! Warum nicht Gott? Weil Jesus und die Apostel keine Sakramente kennen, auch nicht zwei, drei, sieben oder mehr. Nirgends hat Jesus Christus sakramentale Absichten gehabt, die sp�ter verdeutlicht werden sollten.
�ber das Konzil von Florenz (1438-1445) schreiben Rahner und Weger, die Sakramente betreffend:
�Nach Wiederholung der wichtigsten Lehrst�cke des Glaubens aus fr�heren Kirchenversammlungen und neben einer Reihe ritueller Bestimmungen enth�lt es den wichtigen Abschnitt �ber die Sakramente. Er (Lehrentscheid) schliesst sich sehr eng an das Werk des heiligen Thomas von Aquin, �ber die Artikel des Glaubens und die Sakramente der Kirche' an.�5
Dieses Konzil betont gegen�ber den Christen Griechenlands und Armeniens im Jahre 1439:
�Es gibt sieben Sakramente des Neuen Bundes: Taufe, Firmung, Eucharistie, Busse, Letzte �lung, Weihe, Ehe ... diese unsere Sakramente aber enthalten die Gnade und teilen sie denen mit, die sie w�rdig empfangen ... Alle diese Sakramente werden in drei St�cken vollzogen: durch den dinglichen Vollzug als Materie, durch die Worte als Form, durch die Person des Spenders, der das Sakrament erteilt in der Absicht zu tun, was die Kirche tut. Wenn eines von diesen drei St�cken fehlt, so wird das Sakrament nicht vollzogen.�6
Also ist das Sakrament ung�ltig! Ist das nicht reinste Spekulation? Man beruft sich hier vor allem auf die spekulative Theologie des heiligen Philosophen Thomas von Aquin und anderer Spekulanten in der Theologie.
Weder Jesus noch die Apostel lehren irgendwo von diesen �drei St�cken�, die alle vollzogen werden m�ssen, damit Heil geschieht, oder besser, die Garantie gegeben ist, dass man jetzt Gottes Kraft und Sch�tz besitzt oder etwas in uns Dun zu wirken beginnt und wir damit den Himmel verdienen!
Unter Sakramenten versteht die r�mische Kirche: das und das muss genau so und so von einer extra bestimmten Person unter Einhaltung eines bestimmten Zeremoniells vollzogen und von der anderen Person praktiziert werden, damit es diese und jene Wirkung hat. Das ist heilsnotwendig! Bei Nichteinhalten eines der Elemente entfallt die Wirkung, weil das Sakrament ung�ltig ist. Durch diese absonderliche magische Lehre versetzt die r�mische Obrigkeit ihre Mitglieder in Angst und bindet sie so an sich. Sie erweckt mit ihrer heidnischen neuplatonischen Philosophie, verbunden mit Titeln, W�rden und �mtern, vor den Volksmassen den Eindruck von grosser Intelligenz und Weisheit. Das Volk sagt dann:
�Die sind intelligenter als wir, die wissen schon, was sie lehren und tun.�
So lassen auch nichtpraktizierende, intelligente Katholiken, geblendet und auf �Nummer sicher�, die Sakramente an sich und ihren Kindern vollziehen. Die wenigsten sind sich bewusst, wessen Machten sie sich und damit ihre Kinder preisgeben. Diese magische Sakramentenangst sitzt den Menschen viel tiefer, als sie wahrhaben wollen.
Auf der 4. Sitzung der Kirchenversammlung von Lyon 1474 werden die Gesandten des Ostr�mischen Kaisers auf die Glaubensformel von Papst Klemens IV (1267) verpflichtet:
�Ebenso halt und lehrt die r�mische Kirche: Es gibt sieben kirchliche Sakramente ...�7
Das Konzil von Trient halt 1547 gegen�ber den Reformatoren an seiner Philosophie fest und will mit seiner Androhung einsch�chtern und erpressen!
�Wer sagt, die Sakramente des Neuen Bundes seien nicht alle von Christus Jesus, unserem Herrn, eingesetzt, oder es seien mehr oder weniger als sieben, n�mlich: Taufe, Firmung, Eucharistie, Busse, Letzte �lung, Weihe und Ehe oder eines von diesen sieben sei nicht eigentlich und wirklich Sakrament, der sei ausgeschlossen.�8
Das 2. Vatik. Konzil (1962-1964) h�lt dogmatisch an der Siebenzahl der Sakramente test und lehrt dar�ber:
�Mit so reichen Mitteln zum Heile ausger�stet, sind alle Christgl�ubigen in allen Verh�ltnissen und in jedem Stand je auf ihrem Wege vom Herrn berufen zu der Vollkommenheit in Heiligkeit, in der der Vater selbst vollkommen ist.�9
Einmal sagte mir ein nicht unbedeutender Priester:
�Wissen Sie, Herr Vikar, was wir an Sakramenten dem Volk Gottes zu glauben eingepr�gt haben, ist nichts anderes als Hokus Pokus. Das Schlimme daran ist, dass dieser Unsinn den Menschen seit dem fr�hen Mittelalter in Blut und Seele eingeimpft worden ist, als Gottes Machtspruch. Heute m�ssen wir die Suppe dieser Theologen des 12. Jahrhunderts und des Aquinaten (Thomas von Aquin) schon fromm weiterservieren, ohne mit der Miene zu zucken. Es ist ein abenteuerliches Unternehmen, solche Dummheiten den Menschen von heute theologisch und biblisch glaubhaft zu machen � denn die Leute lesen nun halt mal die Bibel, und wir k�nnen das wohl oder �bel nicht mehr verhindern.�
Seine �usserungen betr�bten mich damals sehr!
Wieviel Heimeliges, Erhabenes und Gewohntes umrahmt doch die Feien der Sakramente, vor allem das Fest der Erstkommunion, mit all den Vorbereitungen und �bungen auf das geheimnisvolle Ereignis hin, mit den liturgischen Gew�dern f�r die Erstkommunikanten, dem feierlichen Einzug in die Kirchen, den Vereinen, den Trachtengruppen, dem Kirchenchor, den Musikgesellschaften, dann der gemeinsame Aperitif nach dem Gottesdienst, das Essen, die Geschenke usw... Das sind doch jahrhundertealte Br�uche, die in Fleisch und Blut �bergegangen sind, das ist doch Leben der Kirche!
Aber so musste ich mehr und mehr erkennen, dass volkst�mliche Br�uche wohl ihren Platz und ihre Berechtigung im Leben der Menschen haben, nicht aber magisch-religi�se Br�uche. Da ist auf der einen Seite Jesus Christus, der sagt:
�... und sie lehrt alles zu bewahren, was ich euch geboten habe� (Matth�us 28,19)
und da sind Traditionen der heidnischen Mysterienkulte, von denen sich die Christen von Anfang an distanziert hatten. Was macht ein aufrichtiger Mensch, der Gott gehorchen und dienen will, dem das diesseitige Leben mit Gott alles wert ist und das ewige Leben mehr bedeutet als alle Sch�tze, Reicht�mer, Ehren, Ansehen und Traditionen der Menschen dieser Erde? Urteile selbst!
Bevor ich zum Priester geweiht wurde, sagte mir mal ein Priesteramtskandidat:
�In ein paar Monaten wird man unsere Namen mit H.H. anschreiben (Hochw�rdiger Herr). In einem Augenblick nehmen wir in der Welt einen anderen Stand ein, aber in Wirklichkeit ist ja nur Gott w�rdig und hochw�rdig zu preisen. Was wir das Volk lehren werden und was sie uns ahnungslos glauben, weil wir ein immenses religi�ses System pr�sentieren, widerspricht der W�rde Gottes. Wie werden wir das beim �lterwerden und im Sterben vor dem Antlitz Gottes, dem Heiligen Vater, rechtfertigen?�.
lch verstand zu dieser Zeit noch nicht ganz, was er da sagte, aber seine Worte liessen mich manchmal im Gebet vor dem wirklichen Heiligen Vater erschaudern!
Die r�mische Hierarchie betrachtet sich auch mit Recht als einzige Verwalterin ihrer 7-Sakramentenlehre. Darum lehrt sie auch:
�Wer sagt, man d�rfe die �berkommenen und gutgeheissenen Riten der katholischen Kirche, die bei der feierlichen Spendung der Sakramente gebraucht werden, geringsch�tzen,... der sei ausgeschlossen.�10
Dass die 7-Sakramentenlehre Menschensatzungen sind und darum in der Art und Weise der Spendung von den P�psten ver�ndert worden sind, best�tigt die Kirche eigentlich selbst beim Abendmahl, als sie den Kelch unter den Gl�ubigen nicht mehr umgehen liess, entgegen ihrer fr�heren Praxis und der Praxis Jesu:
�Stets hatte die Kirche die Vollmacht, in der Spendung der Sakramente unter Beibehaltung ihres Wesens Bestimmungen oder Ab�nderungen zu treffen, die, entsprechend dem Wechsel von Verh�ltnissen, Zeit und art, das Seelenheil der Empf�nger oder die Ehrfurcht vor den Sakramenten forderten.�11
Die r�mische Kirche �ndert, ver�ndert, kehrt und dreht um, was und wie sie will. Darum so viele Lehrmeinungen, die das Volk verwirren. Bei Gott gibt es das aber nicht. Seine Lehre, die Jesus Christus und die Apostel geoffenbart haben, bleiben unumst�sslich wahr und unwandelbar.
Jesus hat in (Matthias 24,35 gesagt:
�Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.�
Als Reaktion auf die vielen Priester, die wahrend der Reformationszeit die 7-Sakramentenlehre diskutierten, als unbiblisch in Frage stellten oder verwarfen, f�hrte Papst Pius IV. (1549-1565) die Ablegung eines r�mischen Glaubensbekenntnisses ein. Die Theologen Rahner-Weger schreiben:
�Die Kirchenversammlung von Trient hatte fur alle kirchlichen W�rdentrager die Ablegung eines Glaubensbekenntnisses und die Gehorsamsleistung gegen�ber dem r�mischen Papst verlangt. Die Formel daf�r wurde von Pius IV., haupts�chlich auf Drangen des heiligen Petrus Canisius, in der Bulle 'Iniunctum nabis' vorgeschrieben ...�12
Sie m�ssen die 7-Zahl der Sakramente als heilsnotwendig bekennen:
�Ich bekenne auch, dass es im wahren und eigentlichen Sinn sieben Sakramente des Neuen Bundes gibt... Auch die von der Kirche gebilligten Gebr�uche bei der feierlichen Spendung aller obgenannten Sakramente nehme ich an und billige ich.�13
Viele Priester der Reformationszeit wiesen allein auf den Glauben an Jesus Christus hin, der allein uns rettet und dass es Christus allein ist, der den Gl�ubigen in der t�glichen Nachfolge hilft, gem�ss Gottes Lehre zu leben. Demgegen�ber hielt der andere Teil der Kirche am Diktat der 7 -Sakramentenlehre fest. So lehrt Papst Paul III. (1547) auf dem Konzil von Trient:
�Wer sagt, die Sakramente des Neuen Bundes seien nicht zum Heil notwendig, sondern �berfl�ssig, und die Menschen konnten ohne sie oder ohne das Verlangen nach ihnen durch den Glauben allein von Gott die Gnade der Rechtfertigung erlangen � freilich sind nicht alle f�r jeden einzelnen notwendig �, der sei ausgeschlossen.�14
Damit stellen sich die P�pste gegen Jesus Christus und die Lehre der Apostel im Neuen Testament!
Wie sehr die Sakramente mit Magie zu tun haben, beweist das neue Kirchenrecht im Can. 866:
�Ein Erwachsener, der getauft wird, muss, falls nicht ein schwerwiegender Grund entgegensteht, sofort nach der Taufe gefirmt werden und an der Eucharistiefeier, auch mit Kommunionempfang, teilnehmen.�
Gott der Herr ist es, der in die Herzen blickt. Er l�sst sich durch kein vollzogenes religi�ses Ritual und durch keinen bestimmten Mann in einen Menschen hineinmagnetisieren oder hineinbrennen. Nehmen wir das Sakrament der Firmung. Meistens lesen wir bei Firmansagen: �Spendung des Heiligen Geistes durch ...� (einen Kleriker); an diesem oder an jenem Tag wird der Bischof oder Generalvikar oder... der �sechsten Klasse das Sakrament der Firmung spenden.� An keiner Stelle der Bibel befehlen Jesus und die Apostel, dass man eine Gruppe von Schulkindern vor einer bestimmten Person aufmarschieren las sen muss, damit ihnen jemand etwas spendet, das dann eine Heils- oder Rettungsgarantie sein soll, mit dem Vermerk �unausl�schliches Pr�gemal� oder �unausl�schliches Merkmal�. Diese magische Praxis ist die billigste und primitivste Antwort, die eine Kirche den suchenden Menschen von heute bieten kann. Das ist mehr als Betrug!
Can. 845 � 1 sagt:
�Die Sakramente der Taufe, der Firmung und der Weihe k�nnen nicht wiederholt werden, da sie ein Pr�gemal eindr�cken.�
Johannes der T�ufer predigt:
�lch Taufe euch nur mit Wasser (zum Zeichen) der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist st�rker als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen� ((Matthias 3,11).
�Auch ich kannte ihn nicht,. aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen siehst und auf wen er bleibt, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft� (Johannes 1,33).
Jesus sagte seinen J�ngern:
�Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber werdet schon in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft� (Apostelgeschichte 1,5).
Lukas berichtet:
�Noch w�hrend Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort h�rten. Die gl�ubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde� (Apostelgeschichte 10,44+45).
Nirgends ist berichtet, dass die J�nger Jesu den Heiligen Geist durch Handeauflegen spendeten, als ware der Heilige Geist ein Schatz, den jemand verwalten kann. Der Mensch kann nicht spenden, was ihm nicht zusteht. Das ist Scharlatanerie! Gott ist es, der mit dem Heiligen Geist erf�llt. Er l�sst seine Gnade von niemandem als Sakrament an sich reissen und je nach Lust und Laune austeilen.
Wir lesen in der Apostelgeschichte 8,14-17:
�Als die Apostel in Jerusalem h�rten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, schickten sie Petrus und Johannes dorthin. Diese zogen hinab und beteten f�r sie, sie mochten den Heiligen Geist empfangen. Denn er war noch auf keinen von ihnen herabgekommen; sie waren nur auf den Namen Jesu, des Herrn, getauft. Dann legten sie ihnen die H�nde auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.�
Sie legten den Gl�ubiggewordenen die H�nde auf und baten f�r sie um den Heiligen Geist. Gott, dem Herrn, aber bleibt es in seiner Souver�nit�t anheimgestellt, mit dem Heiligen Geist zu taufen. Welch eine Freude!
Schon zur Zeit der J�nger dachten bestimmte ehrgeizige und korrupte Manner wie Simon, man k�nne den Heiligen Geist besitzen, verwalten und verkaufen, indem man ihn durch Kauf oder Beziehungen an sich reisst und dann durch Handauflegung je nach Gutd�nken weitergibt.
�Als Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Geist verliehen wurde, brachte er ihnen Geld und sagte: Gebt auch mir diese Macht, damit jeder, dem ich die H�nde auflege, den Heiligen Geist empf�ngt. Petrus aber sagte zu ihm: Dein Silber fahre mit dir ins Verderben, wenn du meinst, die Gabe Gottes lasse sich f�r Geld kaufen. Du hast weder einen Anteil daran noch ein Recht darauf, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Wende dich von deiner Bosheit ab und bitte den Herrn; vielleicht wird dir dein Ansinnen vergeben. Denn ich sehe dich voll bitterer Galle und Bosheit� (Apostelgeschichte 8,18-23).
Eines Tages sagten mir 2 Frauen in Gr�chen (es war nach einem �Taufsonntag�, an welchem ich einige S�uglinge �getauft� hatte):
�Aber Herr Pfarrer, wie wird uns Gott segnen k�nnen, wenn wir ihm nicht gehorchen? Wenn wir im Kleinen nicht treu sind, wie k�nnen wir mehr von ihm erwarten. Wir bel�gen uns selbst und sind dann erstaunt, wenn Gott uns nicht h�rt. Wir tun ja doch, was wir wollen und reden st�ndig von Gott. Wir m�ssen doch das tun, was uns Gott in seinem Worte befiehlt und erkennen l�sst. Wozu hat er uns dann die Heilige Schrift als seinen Willen hinterlassen? Er segnet uns und schenkt uns das ewige Leben doch nur, wenn wir mit seiner Hilfe mutig das tun, was er von seinen J�ngern verlangt? Er hat ja daf�r am Kreuz bezahlt und uns losgekauft, und was machen wir als Dank? Jeder macht was er will. Schauen Sie, Jesus lehrt doch, da steht es doch schwarz auf weiss in Markus 16,16: '
Wer glaubt und sich taufen l�sst, wird gerettet.'
Also: zuerst glauben und sich dann taufen lassen, so befiehlt Jesus !�
Wir kamen im folgenden Bibelabend in eine rege Diskussion, als wir �ber den Befehl Jesu und der Apostel sprachen. Denn jemand fragte mich:
�Was hat Petrus an jenem Pfingsttag, an dem sich nach seiner Predigt etwa 3000 Menschen bekehrten, geantwortet, als die Leute ihn und die �brigen Apostel fragten: 'Was sollen wir tun, Br�der?' Sagte Petrus ihnen etwa, besucht mehr die Gottesdienste, haltet euch besser an die religi�sen Pflichten, ihr solltet ein bisschen mehr teilen, weniger rauchen, mehr fasten, weniger streiten und euch gewissenhaft an die Lehren der Hohenpriester halten ... Nein, lest doch nach in Gottes Wort. Es steht doch schwarz auf weiss geschrieben! ' Petrus antwortete: 'Kehrt jetzt um und macht einen neuen Anfang! Lasst euch alle auf den Namen Jesus Christus taufen! Dann wird Gott euch eure Schuld vergeben und euch seinen Heiligen Geist schenken. Was Gott versprochen hat, ist f�r euch und eure Kinder bestimmt und f�r alle, die jetzt noch fern sind und die der Herr, unser Gott, hinzurufen wird.' Petrus beschwor und ermahnte sie noch weiter: 'Lasst euch retten vor dem Verderben, das �ber diese schuldbeladene Generation hereinbricht!' Viele nahmen seine Worte zu Herzen und liessen sich taufen. Etwa 3000 Menschen f�hrte der Herr an diesem Tag der Gemeinde hinzu' (Apostelgeschichte 2,37-41).
Petrus lehrte also: Kehrt jetzt um, d.h. tut Busse, d.h. las set euer alles Leben der S�nde los und l�sst euch dann taufen. Alle, die Dun sein Wort h�rten und aufnahmen, also ins Herz hineinliessen, liessen sich taufen! Und dann heisst es noch: 'Sie hielten an der Lehre der Apostel fest.'�
Mutig diese Gr�chner, dachte ich, wenn sie mal erkennen, was der Wahrheit Gottes entspricht, kann sie nichts mehr zur�ckhalten, nicht einmal ein Hohepriester! Tats�chlich entspricht die Taufe nur dem Willen Gottes und der Lehre der Apostel, wenn die betreffende Person Gottes Wort mit den eigenen Ohren h�rt, mit dem eigenen Herzen glaubt, Busse tut und sich in ganz pers�nlicher Entscheidung als �ffentliches Bekenntnis in der Gemeinde taufen l�sst zur Vergebung der S�nden und die Gabe des Heiligen Geistes annimmt. Das ist die Neugeburt oder damit Wiedergeburt gem�ss dem Worte Gottes und der Lehre der Apostel (Apostelgeschichte 2,39).
Das ist mehr als �Sakramente�. Das ist ein gewaltiges Geschehen Gottes an jedem Menschen ganz pers�nlich, das nicht mit spekulativen Begriffen von Theologen und Philosophen mit der Aufschrift �Sakramente� eingesperrt werden darf, �ber das eine religiose Elite verf�gen und herrschen darf. Gott gibt sein Gnadenangebot nie aus der Hand � welch eine Freude, das zu wissen! Darum fragen Mitglieder der rom.-kath. Kirche, die anfangen, die Bibel zu lesen, erstaunt:
�Ereignet sich die eigentliche Busse und Umkehr � wie die Bibel das lehrt � nicht bei der Taufe, d.h. bei der Erwachsenentaufe?�
Mit Johannes 20,22+23 sind untrennbar verkn�pft Lukas 24,47:
�Und in seinem Namen wird man alen Volkem, angefangen in Jerusalem, verk�nden, sie sollen umkehren, damit ihre S�nden vergeben werden.�
Ebenso (Matthias 28,19:
�Darum geht zu al/en Volkem, und macht alle Menschen zu meinen J�ngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes ...�
Betrachten wir noch einmal den Anspruch Jesu in Markus 16,16 und die Lehre der Apostel in der Apostelgeschichte 2,38. Die J�nger haben den Auftrag, Busse und Vergebung zu predigen:
�Wer glaubt und sich taufen l�sst, wird gerettet� (Markus 16,16).
Petrus sagt den Zuh�rern an Pfingsten:
�Kehrt um, und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner S�nden.�
Die Kindschaft Gottes und das ewige Leben werden uns geschenkt aus Gnade durch den Heiligen Geist, der in uns folgendes bewirkt:
Glauben an Jesus und Umkehr sind im Neuen Testament immer mit der Taufe verbunden. lm Glauben an Jesus lasse ich mich taufen. Das ist auch zugleich das Bekenntnis vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt, dass ich mein vergangenes Leben begrabe. Ich bekenne mein neues Leben mit Jesus, das alte ist begraben. Also kennt das Neue Testament neben der Taufe, wenn wir sie Sakrament nennen wollen, kein zweites Sakrament als die sogenannte Beichte. Die beiden k�nnen nicht getrennt werden. Diese Trennung ist erst sp�ter aufgekommen, als Theologen die Bedeutung der biblischen Erwachsenentaufe verkannten und anfingen, serienweise Kinder zu taufen.
Umkehr und Neuanfang ist eine zutiefst pers�nliche Entscheidung, eine Begegnung des Einzelnen mit Jesus. Keine sakramentale, richterliche Institution kann das vermitteln. Das zahlt bei Gott nicht, macht ihm keinen Eindruck. Die J�nger Jesu aber sollen zur Busse und Umkehr und zur Begegnung mit Jesus auffordern. Paulus ermahnt im 2 Korinther 5,18, dass Christus, der uns mit sich vers�hnt hat, uns den Dienst der Vers�hnung aufgetragen hat.
Die rom.-kath. Kirche setzt die Taufe als Eingangspforte zur Rettung an erste Stelle, nicht den Glauben an Jesus Christus mit der notwendigen Umkehr. Eine Taufe ohne vorherigen Glauben an Jesus Christus ist Magie, rettet nicht und ist ein Hohn auf den Willen des Vaters, auf Jesus Christus.
Die rom.-kath. Kirche hat die zusammengeh�renden Akte des Glaubens, der Busse und der Taufe aufgeteilt in die Sakramente der Taufe, Busse, Firmung und Weihe.
Jesus und die Apostel entwickelten hier keine Lehre von Sakramenten, sie trennten dieses Geschehen nicht in Sakramente auf. Sie geben auch nicht Anlass f�r ein sp�tere theologische. und philosophisch-spekulative Weiterentwicklung dessen, was Sie lehren.
Das Christwerden ist hier tats�chlich als der Wille Gottes klar und deutlich, schwarz auf weiss geschrieben. Alles andere erweist sich als schwerwiegender Ungehorsam Gottes Willen gegen�ber!
lm Religionsunterricht mussten wir auf die Katechismusfrage:
Frage : �Was gelobt der T�ufling vor der Taufe?�
antworten: �Der T�ufling (S�ugling) widersagt dem Satan und allen S�nden, bekennt den Glauben an Jesus Christus und gelobt, als Christ zu leben und zu sterben.�15
Die Bibel zeigt uns, dass nur Erwachsene in einer ganz pers�nlichen Entscheidung getauft worden sind. Hier in der rom.-kath. Kirche werden aber S�uglinge angesprochen, so, als waren sie erwachsene Menschen.
Wenn man bedenkt, dass in der r�mischen Kirche bis heute fast ausnahmslos S�uglinge getauft worden sind und werden, kann man nur den Kopf sch�tteln �ber die Arroganz und Frechheit dieser Institution, mit welcher Art und Weise sie Gottes Wort missbraucht, ja, die Taufe in der �ffentlichkeit sogar l�cherlich macht. Es erstaunt uns, dass das 2. Vatik. Konzil (1962-1965) und das Neue Kirchenrecht (1983) auf dieser Linie weiterfahren. So sagt das 2. Vatikanum:
�Der Mensch wird durch das Sakrament der Taufe, wenn es gem�ss der Einsetzung des Herrn recht gespendet und in der geb�hrenden Geistesverfassung empfangen wird, in Wahrheit dem gekreuzigten und verherrlichten Christus eingegliedert und wiedergeboren .. .�16
Wo stehen wir mit der �geb�hrenden Geistesverfassung� eines S�uglings?
lm �neuen Rituale Romanum� ist uns der Ablauf des heutigen Taufvollzugs in der r�mischen Kirche dargelegt.
Nach der Homilie (kurze Predigt) spricht der Priester bei der Taufe den S�ugling an und teilt ihm dann fortlaufend mit, was mit mm an rituellen Handlungen nun geschieht. Gebete werden gesprochen, die Kraft des Heiligen Geistes wird ins Wasser herabbefohlen, dann folgt der Taufritus.
Der Priester spricht im Taufritus zum S�ugling:
�N., ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,�
dabei giesst er 3 mal einige Tropfen Wasser �ber das Haupt des S�uglings. Dann spricht er zum S�ugling:
�Der allm�chtige Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, hat Dich von der Schuld Adams befreit und Dir aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt. Du wirst nun mit dem heiligen Chrisam gesalbt; denn Du bist Glied am Volke Gottes und geh�rst f�r immer Christus an, der gesalbt ist zum Priester, K�nig und Propheten in Ewigkeit.�
Die Anwesenden antworten alle mit: �Amen�.
Davon wissen Jesus und die Apostel nichts.
Sodann weist der Priester auf das weisse Taufkleid hin und sagt dem S�ugling:
�N., das weisse Kleid soll dir ein Zeichen daf�r sein, dass du in der Taufe neu geschaffen worden bist und � wie die Schrift sagt � Christus angezogen hast. Bewahre diese W�rde f�r das ewige Leben.�
Nirgends sagt die Schrift, dass ein S�ugling Christus anziehen kann!
Es folgt nach der �bergabe der brennenden Kerze der Effata-Ritus. Der Zelebrant ber�hrt Ohren und Mund des Kindes und spricht zu ihm:
�Der Herr lasse Dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf 'Effata' dem Taubstummen die Ohren und den Mund geoffnet hat, �ffne er auch Dir Ohren und Mund.�
Auch davon weiss die Bibel nichts.
Der S�ugling weiss �berhaupt nicht, was geschieht, kann nicht mitbeten, kein Urteil, keine Entscheidung ablegen � das widerspricht dem Sendungsauftrag Jesu total:
�Wer glaubt und sich taufen l�sst ...�
F�r die r�mische Kirche ist der Glaube der Eltern und Paten f�r die Taufe des Kindes haftbar.
Die Kirche lehrt: 17
a) Sie erbitten �ffentlich die Taufe ihres Kindes;
b) Sie bezeichnen die Stirn ihres Kindes mit dem Kreuzzeichen, nachdem der Taufspender das gleiche getan bat;
c) Sie geben die Antworten bei Absage und Glaubensbekenntnis;
d) Sie tragen das Kind zum Taufbrunnen (im allgemeinen wird dies die Mutter tun);
e) Einer von ihnen entz�ndet und tragt die brennende Kerze;
f) Sie empfangen einen Segen, der in besonderer Weise als Mutter- und Vatersegen formuliert ist. Sollte ein Elternteil sich nicht in der Lage sehen, auf die Glaubensfragen zustimmend zu antworten, so kann er an dieser Stelle schweigen. Wohl wird von ihm verlangt, daf�r zu sorgen oder wenigstens zuzulassen, dass das Kind, um dessen Taufe auch er gebeten hat, im Taufglauben erzogen wird.
Die Kirche sagt �ber den Paten:
�Auch bei der Kindertaufe soll wenigstens ein Pale dabeisein, gleichsam zur geistlichen Ausweitung der Familie des T�uflings und als Darstellung der Mutter Kirche.�18
Weiler heisst es in Can. 874 � 1. 3:
�Er muss katholisch und gefirmt sein, so wie das heiligste Sakrament der Eucharistie bereits empfangen haben; auch muss er ein Leben f�hren, das dem Glauben und dem zu �bernehmenden Dienst entspricht ...�
Wir finden weder in der Lehre Jesu noch der Apostel eine Aussage oder jene Praxis unter den ersten Christen, dass jemand anstelle eines anderen an Jesus Christus glauben kann, damit er gerettet ist. Wir k�nnen wohl f�reinander beten, aber dieser Tauthandel beeindruckt Gott nicht; denn er hat uns offen und klar seinen Willen kundgetan. Gott l�sst sich nie auf die religi�sen Fantasien der Menschen ein � auch wenn Millionen das Gegenteil bestimmen und selbst wenn religi�se Herrscher �ber 1000 Jahre hindurch solche Lehren �im Namen Gottes� als zum Heile notwendig befehlen!
Wir h�ren oft den Eindruck von seiten besorgter Eltern:
�Aber ein kleines Kind braucht in allen Bereichen des Lebens Anleitungen und Weisungen der Eltern, ebenso m�ssen die Eltern Entscheidungen f�r das Kleinkind treffen, die es sp�ter annehmen oder ablehnen wird?�
Das mag alles in den erzieherischen Bereichen des Lebens zutreffen. Wir d�rfen aber nicht unsere Gef�hle und menschlichen W�nsche in Gottes Willen legen. Die Taufe ist eine zu bedeutende pers�nliche Entscheidung, als dass sie zur S�uglingstaufe, zu einer magischen Handlung herabgew�rdigt werden darf. Christliche Eltern und die Gemeinde (Kirche) haben das volle Verlangen und die Pflicht, ihre Kinder durch Beispiel und Erziehung zu dieser bewussten Entscheidung f�r Jesus und sein Evangelium hinzuf�hren.
Wenn ich mich stellvertretend f�r einen anderen Menschen bekehre und an Jesus Christus glaube, heisst das wohl soviel, dass ich auch stellvertretend f�r den anderen in den Himmel komme. Damit ist dem anderen nicht geholfen! Das ist Betrug! Der r�mischen Kirche ist die �ussere sichtbare Zugeh�rigkeit, d.h. die Mitgliedschaft, sehr wichtig. Das best�tigt ihre gesamte Lehre und Praxis.
Selbst einige Reformatoren im 16. Jh. behielten ans staatspolitischen R�cksichten die Kindertaufe bei, obwohl sie wussten, dass nach biblischer Praxis nur eine pers�nliche Glaubensentscheidung Gottes Willen entspricht. Dies war z.B. mit ein Grund, dass damals viele Christen zu Zeiten Zwinglis dessen Staatskirche ablehnten und die erste protestantische Freikirche gr�ndeten wie etwa die Mennoniten (genannt nach dem Priester Mennon).
Jesus sagte darum zum Ratsherrn Nikodemus:
�Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuen geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann dock nicht in den Schoss seiner Mutter zur�ckkehren und ein zweites Mal geboren werden. Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch,' was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: ihr m�sst von neuem geboren werden ... Wie kann das geschehen?� (Johannes 3,3-9).
Diese Aussage muss im Zusammenhang mit Markus 16,16 und der Apostelgeschichte 2,37-41 und anderen Aussagen der Schrift gesehen werden.
Was ist fur die r�mische Kirche diese Neu- oder Wiedergeburt, von der Jesus Christus spricht? F�r die r�mische Kirche geschieht die Wiedergeburt durch den Empfang der Taufe und durch den richtigen Vollzug des Taufrituals an dem Menschen, der getauft werden muss (S�ugling) oder will (Erwachsener).
lm Kapitel 63 des Katechismus antworteten wir auf die Frage 2 zu ��berlege�:
�Warum heisst sie (die Taufe) das Sakrament der Wiedergeburt? Weil uns in der Taufe ein neues Leben geschenkt wird, heisst die Taufe auch das Sakrament der Wiedergeburt.�19
Dabei ist der Glaube der Person, die man tauft, nicht gefragt, was ja auch nicht m�glich ist, weil fast ausnahmslos S�uglinge getauft werden. Ohne den richtig vollzogenen Taufritus kann nach rom.-kath. Lehre niemand gerettet werden. Die so vollzogene Taufe ist heilsnotwendig. Jesus sagt aber Nikodemus ganz klar: �Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.� Wenn also jemand Gottes Wort nicht zuerst h�rt und aufnimmt, nicht an Jesus glaubt, ist eine Taufe sinnlos; er kann nicht gerettet sein.
Das Delle Kirchengesetz sagt in Can. 849:
�Die Taufe ist die Eingangspforte zu den Sakramenten; ihr tats�chlicher Empfang oder wenigstens das Verlangen danach ist zum Heile notwendig; durch sie werden die Menschen von den S�nden befreit, zu Kindern Gottes neu geschaffen und, durch ein untilgbares Pr�gemahl Christus gleichgestaltet, der Kirche eingegliedert; sie wird nur durch Waschung mit wirklichem Wasser in Verbindung mit der gebotenen Form der Taufworte g�ltig gespendet.�
Diese Lehre ist grundfalsch. Weder eine Taufe, die an einem Menschen vollzogen wird, der nicht an Jesus Christus glauben kann, noch die eingehaltenen Rubriken bei einer Tauffeier retten einen Menschen. Es muss der pers�nliche Glaube an Jesus Christus vorausgehen. So lehren es Jesus und die Apostel. Die P�pste lehren das Gegenteil. Bei der Beerdigungszeremonie eines Katholiken wird mit folgenden Worten auf dieses �Taufgeschehen� und dessen Bedeutung hingewiesen, w�hrend der Priester Weihwasser auf den Sarg sprengt:
�Im Wasser und im Heiligen Geist wurdest du getauft. Der Herr vollende an dir, was er in der Taufe begonnen hat.�20
Vorher betet der Priester:
�Allm�chtiger, ewiger Gott, im Sterben Deines Sohnes hast Du die Macht des Todes gebrochen und in der Taufe allen Gliedern seines Leibes Anteil an der Auferstehung gegeben ...�21
Darum sind f�r einen Katholiken diese Zeremonien wichtig und heilsnotwendig. Das schlimmste daran ist, dass das �getaufte� Kind und die Eltern sp�ter in der Meinung und in der �berzeugung leben, sie seien wiedergeboren gem�ss dem Willen und der Lehre Jesu und der Apostel. Dadurch werden sie von einer pers�nlichen Begegnung und Entscheidung mit und fur Gott abgehalten, die heilsnotwendig sind. Ist das nicht traurig und tragisch?
Aus diesem magischen Taufverst�ndnis Roms heraus k�nnen wir r�mische Katholiken auch sehr gut verstehen, die in Panik geraten, wenn jemand ein Kleinkind nicht sofort taufen l�sst. Das neue Kirchengesetz lehrt im Can. 867
� 1:
�Die Eltern sind verpflichtet, daf�r zu sorgen, dass ihre Kinder innerhalb der ersten Wochen getauft werden; m�glichst bald nach der Geburt, ja sogar schon vorher haben sie sich an den Pfarrer zu wenden, um f�r ihr Kind das Sakrament zu erbitten und um entsprechend darauf vorbereitet zu werden.�
� 2:
�wenn sich ein Kind in Todesgefahr befindet, ist es unverz�glich zu taufen.�
Woher kommt diese irrige Auffassung?
An der theologischen Hausfakult�t im Kloster Einsiedeln lernten wir im Fach Patrologie (Vaterlehre) aus unserem Lehrbuch �Grundriss der Patrologie� der Theologen Altaner-Stuiber:
�Ambrosius spricht ausdr�cklich von einem s�ndhaften Zustand, den jeder Mensch erbt und der ihn in Schuld verstrickt; daher m�ssen auch die Kinder getauft werden. Der ungetaufte Mensch ist mit dem Teufel organisch verbunden als sein 'membrum' und 'semen'.�22
�Membrum� bedeutet hier soviel wie ein Glied des Teufels, �Semen� ein Same oder Setzling des Teufels zu sein.
Nach dieser Lehre ist es der vollzogene Taufritus, der diesen Kontakt, diese Verbindung mit dem Teufel abbricht, unterbricht und die Verbindung, die Gemeinschaft mit Jesus, herstellt. Nach dieser irrigen Lehrauffassung ist es nur selbstverst�ndlich, dass S�uglinge unbedingt sofort nach der Geburt getauft werden m�ssen, um gerettet zu sein. Dieses Taufverst�ndis hatte sich immer mehr als Praxis durchgesetzt, je mehr die Verantwortlichen der Gemeinden (Kirche) sich von der Lehre Jesu und der Apostel absetzten. Bischof Ambrosius von Mailand (�397) hat wie andere vor ihm in verschiedenen Lehren, so auch in der Taufpraxis eine Irrlehre vertreten, die er aus dem neuplatonischen Denken sch�pfte und nicht aus dem Wort Gottes.
Am 7. Dezember m�ssen die r�mischen Katholiken in der Liturgie unter der �memoria obligat�ria� (Gebotener Gedenktag) Ambrosius von Mailand als heiligen Bischof und Kirchenlehrer anrufen.
Der Nachfolger von Bischof Ambrosius, Simplicianus, war vom vorchristlichen Philosophen Platon gepr�gt. Dieser Bischof beeinflusste Augustinus massgeblich. Die r�m.-kath. Theologen Altaner-Stuiber schreiben:
�Der neuplatonisch orientierte Presbyter Simplicianus, der sp�ter Nachfolger des Ambrosius als Bischof von Mailand wurde, zeigte ihm (Augustinus), wie die Logosspekulation des Johannesprologs die Lehre Plotins vom Nus vervollst�ndige�23
Nach der Lehre von Thomas von Aquin (1224-1274) gelangten Kleinkinder, die ohne die r�mische Taufe starben, weder in den Genuss der vollen Herrlichkeit Gottes im Himmel noch in die totale Verdammnis. Sie kamen in den sogenannten �Limbus puerorum�, in die Vorh�lle der Kinder, f�r r�m.-katholische Mitglieder bestimmt. Vielen M�ttern und V�tern � die ihre Kinder ohne Taufe verloren hatten � wurde von der Kirche seit dem Mittelalter bis heute wegen dieser gottlosen Lehre und Praxis uns�gliches Leid zugef�gt. Ich kenne manche �lteren Leute, die, von diesem Leid gepr�gt und gekennzeichnet, aus Angst und Bitterkeit dem r�m.-kath. System treu bleiben und sich nur noch den Tod w�nschen. Es ist wohl besser, dass die Beichtst�hle hier�ber keine Ausk�nfte geben k�nnen, denn solche Irrlehren verleiten die Menschen zu allen m�glichen Praktiken und S�nden.
In fr�heren Jahren wurden Kinder, die im Mutterleib starben, sogar durch eine Injektion notgetauft.
Auch heute noch h�lt die r�mische Institution an ihrem magischen Auferstandenes fest. In mehreren Canones �ussert sich das Neue Kirchenrecht �ber die Sofort- und Nottaufe. Can. 850 besagt:
�Die Taufe wird nach der in den genehmigten liturgischen B�chern vorgeschriebenen Ordnung gespendet; wenn aber ein dringender Notfall besteht, muss nur das beachtet werden, was zur G�ltigkeit des Sakramentes erforderlich ist.
Can. 868 � 2: �In Todesgefahr wird ein Kind katholischer, ja sogar auch nichtkatholischer Eltern auch gegen den Willen der Eltern erlaubt getauft.�.
Can. 870: �Ein ausgesetztes Kind oder ein Findelkind ist zu taufen, wenn nicht nach sorgfaltiger Pr�fung der Angelegenheit seine Taufe feststeht.�
Can. 871: �Bei vorzeitiger Geburt ist das Kind, wenn es lebt, zu taufen, soweit dies m�glich ist.�
Der Vollzug einer Taufe rettet nicht und ist weder Eingangspforte zu Sakramenten noch setzt sie ein untilgbares Pr�gemal ein, durch das wir Christus gleichgestaltet werden.
Die gutgl�ubigen r�m.-kath. Menschen, die Christus gem�ss der : Bibel nicht kennen, werden dadurch am Hineingehen ins Himmelreich gehindert. Mit christus�hnlichen Theorien werden sie geblendet und zu willf�hrigen Werkzeugen einer m�chtigen Institution gemacht. Jesus spricht die Priester und Schriftgelehrten offen vor dem ganzen Volk an und verheisst ihnen ein schreckliches Gericht:
�Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharis�er, ihr Heuchler! Ihr verschliesst den Menschen das Himmelreich, ihr selbst geht nicht hinein! Aber ihr l�sst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen ...� (Matthias 23,13). �Wie wollt ihr dem Strafgericht der H�lle entrinnen?� (Matthias 23,33).
Durch die Kindertaufe wird man automatisch zum Mitglied der r�mischen Kirche gemacht. Es gibt in l�ndlichen Gegenden keine freie Entscheidungsm�glichkeit. Wer durch die Heilige Schrift zur Erkenntnis der Wahrheit kommt und sich � ob alt oder jung � entschliesst, sich von dieser Institution zu l�sen und den schriftlichen Austritt einreicht, muss unter Umst�nden mit schweren Verleumdungen und Repressalien rechnen, die meistens auf Druck der Priester von den Verwandten und Mitmenschen ausge�bt werden. Nach dem neuen Kirchenrecht sind nur jene wirklich Gl�ubige, die nach r�mischem Auferstandenes der Kirche eingegliedert sind. Can. 204 � 1 besagt n�mlich:
�Gl�ubige sind jene, die durch die Taufe (nach r�mischem Verst�ndnis) Christus eingegliedert, zum Volke Gottes (zum Mitglied) gemacht... sind.�
Die Kindertaufe ist das eigentliche Kennzeichen der Zugeh�rigkeit und der Mitgliedschaft zur Papstkirche. Dr. Franz J. Leenhardt, Professor an der Universit�t Genf, schreibt: �So hat auch Papst Benedikt XIV: (1740-1758) ausdr�cklich erkl�rt, dass die von Nichtkatholiken richtig erteilte Taufe zur Folge hat, dass der Getaufte damit den Gesetzen der (r�misch-katholischen) Kirche unterworfen ist.
In neuerer Zeit hat Papst Pius IX. (1846-1878) diese Lehre in Erinnerung gebracht, als er in seinem ber�hmten Brief vom 7. Aug. 1873 an Kaiser Wilhelm I. schrieb:
'... Ich rede, um eine meiner Pflichten zu erf�llen, welche darin besteht, allen die Wahrheit zu sagen, auch denen, die nicht Katholiken sind. Denn jeder, welcher die Taufe (Kindertaufe) empfangen hat, geh�rt in irgend einer Beziehung oder auf irgend eine Weise, welche n�her darzulegen hier nicht der Ort ist, geh�rt, sage ich, dem P�pste an.'
Georges Goyau hat diese Erkl�rung dahin erl�utert und beruft sich dabei auf die Autorit�t eines der gr�ssten katholischen Theologen der Vergangenheit und des gr�ssten Kirchenrechtslehrers der Gegenwart: 'Der Anspruch Pius IX. wiederholt lediglich eine traditionelle Behauptung der katholischen Theologie, nach welcher der Taufcharakter den Menschen von der Kirche abh�ngig macht, und nach der jeder Getaufte kraft seiner Taufe wirklich und unbedingt und best�ndig der Kirche unterworfen ist (Wernz, Ius decretalium ... I, S. 13-14, Rom 1898).'
Es wird gut sein, sich den Ausdruck zu merken, dessen der Papst sich bedient:
�die Nichtkatholiken geh�ren dem P�pste an ...� 24
Nach den Ausspr�chen und Lehren der r�m.-kath. Tradition hat die Frau wesentlich mit dem Kindergeb�ren und der Kindertaufe zu tun, um der r�m.-kath. Kirche Mitglieder zu verschaffen. Das ist der zentrale Sinn der fraulichen Existenz. Pius XI. (1922-1933) lehrt:
�... der Kirche Christi Nachkommenschaft zuzuf�hren, die Mitb�rger der Heiligen und die Hausgenossen Gottes zu mehren, damit das dem Dienste Gottes und unseres Erl�sers geweihte Volk von Tag zu Tag zunehme ...�25
Ich sagte an jenem Bibelabend:
�Ja, wenn wir dem Befehl Gottes gehorsam sein wollen, wird man uns aus unserer Kirche auf die Strasse werfen!�
Einige Teilnehmer sagten,
�ja dann Halleluja, Petrus und Johannes sagen auch, man muss doch Gott mehr gehorchen als den Menschen? Er hat uns erl�st. Wir werden vor ihm Rechenschaft ablegen m�ssen � nicht vor Menschen!�
Ich fragte zur�ck:
�Aber werdet ihr das alles, was �ber euch kommen wird, verkraften k�nnen? Bedenket, dass wird nicht leicht sein!�
�Die ersten Christen wurden ja auch verfolgt, weil sie sich an Gottes Wort hielten, wie k�nnte es uns anders ergehen?�
entgegneten einige.
Andere, deren Glaube noch schwach war, bekamen es mit der Angst zu tun und wandten ein:
�Ihr geht sicher zu weit, es war doch immer so, was wollt ihr da Neues einf�hren und die Leute in Aufregung bringen?�
Jemand antwortete:
�Entweder sind wir Christen und gehorchen Gott, wie die J�nger in der Bibel und unsere Urv�ter im Glauben, oder wir sind fromme Feiglinge, die eigentlich gar nicht an Gott glauben, sondern nur der Menschengef�lligkeit dienen.�
Manches wurde noch hin- und hergeredet. Im Gebet und im Wort Gottes fanden wir viel Mut.
Um die Kindertaufe zu rechtfertigen, sagen Leute immer wieder: �Aber Jesus hat doch gesagt, l�sst die Kinder zu mir kommen!�
Das Verlangen der Eltern, der M�tter, der V�ter und der Angeh�rigen von Kindern war einfach, die Kinder zu Jesus zu bringen. Warum das? Jene, die auf Jesus h�rten, wussten, dass er vom Vater gesandt war, das Menschengeschlecht zu befreien, zu erl�sen.
Kinder sind manchmal einer grossen Schutzlosigkeit ausgesetzt.
Die zerst�rerischen Einfl�sse auf die Kinder haben ein apokalyptisches Ausrnass angenommen.
Die Erwachsenen zur Zeit Jesu sp�rten und erkannten die heilende und befreiende Kraft und den Segen im Umgang mit Jesus, darum brachten sie ihre Kinder zu Jesus. In Markus 10,13-16 lesen wir:
�Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die H�nde auflegte. Die J�nger aber wiesen die Leute schroff ab, als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen,. hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen geh�rt das Reich Gottes. Amen, das sage ich euch: wer das Reich Gottes nicht so annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die H�nde auf und segnete sie.�
Jesus hat verheissen, dass er allezeit in seiner Gemeinde anwesend sein werde. In der gleichen Absicht wie diese Eltern damals bringen auch heute Eltern ihre Neugeborenen oder Kleinkinder in die Gemeinde, um sie Jesus darzubringen, damit er sie segne.
Wenn Jesus so mit den Kindern umgeht, dann hat er als Sohn Gottes alles getan, was f�r Kinder notwendig ist und was Kinder brauchen. Wenn ein solches Kind sterben sollte, auch wenn es nicht die r�mische Taufe empfangen hat, gelangt es weder in den ~': Limbus puerorum noch anderswohin, es gelangt in den Himmel,
�denn solchen geh�rt das Reich Gottes,� w�rtlich heisst das: �denn den so Beschaffenen� geh�rt das Reich Gottes.
Im Umgang Jesu mit den Kindern und den Erwachsenen fallt uns auf, dass Jesus die Kinder nicht tauft und nirgends einen Befehl gibt, diese Kinder sofort zu taufen, damit sie gerettet werden und falls sie nicht sofort getauft w�rden und sterben m�ssten, dass sie dann das Heil nicht schauen k�nnten. Diese Theorien sind Jesus und den Aposteln ganz fremd.
Wenn die Kindertaufe heilsnotwendig w�re, wie das die r�mische Kirche seit Ende des 2. Jh., vor allem aber seit dem 4. Jh. praktiziert und lehrt, dann h�tte Jesus den unbedingten Befehl erlassen, Kinder sofort nach der Geburt zu taufen oder h�tte zumindest den J�ngern gesagt: Sp�ter werdet ihr auch Kinder taufen m�ssen, sonst kommen sie nicht in den Himmel � sie werden sonst durch eure Schuld an einen Ort gelangen, den mein Vater �Limbus puororum� nennt. Wie h�tten Jesus und die Apostel etwas so Heilsnotwendiges nur verschweigen k�nnen?
Die Geschichte der ersten Christen (Apostelgeschichte und Briefe) zeigt uns, dass es selbstverst�ndlich war, dass nur Erwachsene, die glaubten und Busse taten, also sich bekehrten, sich taufen liessen und ein neues Leben mit Gott anfingen, d.h. Christen wurden. Einige Beispiele m�gen dies zeigen:
Petrus in Jerusalem (Apostelgeschichte 2,41):
�Die nun, die sein Wort annahmen, liessen sich taufen.�
Kleinkinder k�nnen das Wort nicht annehmen, damit daraus sofort lebensver�ndernde Schritte folgen.
Philippus in Samaria (Apostelgeschichte 8,12):
�Als sie jedoch dem Philippus glauben schenkten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verk�ndete, liessen sie sich taufen, M�nner und Frauen.�
Sie schenkten Philippus Glauben und es waren M�nner und Frauen. Von S�uglingen ist auch hier nicht die Rede, denn sie konnten Philippus keinen Glauben schenken.
Petrus in C�sarea (Apostelgeschichte 10,45+46):
�Die gl�ubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. Denn sie h�rten sie in Zungen reden und Gott preisen ...�
S�uglinge k�nnen sich durch das Wort der Predigt nicht ansprechen lassen.
Paulus und Silas in Philippi (Apostelgeschichte 16,13-15):
�Am Sabbat gingen wir durch das Stadttor hinaus an den Fluss, wo wir eine Gebetsst�tte vermuteten. Wir setzten uns und sprachen zu den Frauen, die sich eingefunden hatten. Eine Frau namens Lydia, eine Purpurh�ndlerin aus der Stadt Thyatira, h�rte zu,. sie war eine Gottesf�rchtige und der Herr �ffnete ihr das Herz, so dass sie den Worten des Paulus aufmerksam lauschte. Als sie und alle, die zu ihrem Haus geh�rten, getauft waren, bat sie: Wenn ihr �berzeugt seid, dass ich fest an den Herrn glaube, kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie dr�ngte uns.�
Es widerspricht der Lehre und der Praxis der Apostel, dass, wenn eine Person im Haus zum Glauben an Jesus Christus gelangt ist und getauft wurde, einfach alle andern, die sich im Haus herumtreiben, mitgetauft wurden oder dies stellvertretend geschehen lassen. Der Inhalt aller Briefe weist auf das H�ren der Botschaft mit den eigenen Ohren und dem pers�nlichen Glaubensschritt hin, dem erst dann die Taufe folgt.
Als der Kerkermeister von Philippi Paulus und die anderen J�nger h�rte, fragte er sie:
�Ihr Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden? Sie antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus. Und sie verk�ndeten ihm und allen in seinem Haus das Wort Gottes. Er nahm sie in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch ihre Striemen und liess sich sogleich mit allen seinen Angeh�rigen taufen. Dann f�hrte er sie in seine Wohnung hinauf, liess ihnen den Tisch decken und war mit seinem ganzen Haus voll Freude, weil er zum Glauben an Gott gekommen war� (Apostelgeschichte 16,30-34).
Der Taufe ging die Verk�ndigung des Wortes Gottes voraus,
�und sie verk�ndeten ihm und allen in seinem Haus das Wort Gottes.�
Als sie die Botschaft geh�rt hatten, liess er sich sogleich �mit allen seinen Angeh�rigen taufen.�
Paulus in Korinth (Apostelgeschichte 18,8):
�Krispus aber, der Synagogenvorsteher, kam mit seinem ganzen Haus zum Glauben an den Herrn; und viele Korinther die Paulus h�rten, wurden gl�ubig und liessen sich taufen.�
Mit seinem ganzen Haus glaubte er an den Herrn. S�uglinge k�nnen nicht glauben und auch keine Entscheidung treffen.
Paulus in Ephesus (Apostelgeschichte 19,5-7):
�Als sie das h�rten, liessen sie sich auf den Namen Jesu, des Herrn taufen. Paulus legte ihnen die H�nde auf, und der Heilige Geist kam auf sie herab; sie redeten in Zungen und weissagten. Es waren im ganzen ungef�hr zw�lf M�nner.�
Als sie Paulus geh�rt hatten, liessen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen � zw�lf M�nner.
Paulus in Jerusalem (Apostelgeschichte 22,14-16):
�Er sagte: Der Gott unserer V�ter hat dich dazu erw�hlt, seinen Willen zu erkennen, den Gerechten zu sehen und die Stimme seines Mundes zu h�ren; denn du sollst vor allen Menschen sein Zeuge werden f�r das, was du gesehen und geh�rt hast. Was z�gerst du noch? Steh auf, lass dich taufen und deine S�nden abwaschen und rufe seinen Namen an!�
Hananias hatte Paulus, nachdem er an Jesus Christus glaubte, zur Taufe aufgefordert, damit ihm seine S�nden abgewaschen, vergeben werden.
�berall lesen wir, dass nur Leute getauft wurden, die das Wort Gottes h�rten, die Botschaft aufnahmen und Jesus glaubten und diesen Glauben durch die Anrufung des Herrn auch bekundeten.
Die gl�ubigen Eltern, die Angeh�rigen und die Gemeinde k�nnen dem Kleinkind, das zu Jesus gebracht wird, durch ihr christliches Zeugnis und die Botschaft Jesu den Weg zum Glauben an ihn bahnen. Jesus sagt:
�Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine J�nger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien� (Johannes 8,31).
Diese vier Merkmale sind Voraussetzung zu einem echten christlichen Zeugnis:
Der Apostel Petrus l�dt uns ein mit den Worten:
�und seid wie neugeborene Kinder � begierig nach der geistigen, unverf�lschten Milch � damit ihr durch sie wachset zur Errettung ...� (1 Petrus 2,2).
Can. 207 � 1 des neuen Kirchenrechts sagt:
�Kraft g�ttlicher Weisung gibt es in der Kirche unter den Gl�ubigen geistliche Amtstr�ger, die im Recht auch Kleriker genannt werden; die �brigen dagegen heissen auch Laien.�
Die Aufteilung der Gl�ubigen im 3. Jh. n. Chr. in zwei Klassen (Kleriker/Laien) brachte die Lehre und die Praxis mit sich, dass nur ein Kleriker � ausser im Notfall � g�ltig taufen kann � nach r�m.-kath. Redensart � die �Taufe spenden� kann. Das neue Kirchenrecht lehrt in Can. 861 � 1:
�Ordentlicher Spender der Taufe ist der Bischof, der Priester und der Diakon.�
Nach Gottes Wort aber geh�rt jeder Christ dem Priestertum Christi an:
�Er liebt uns und hat uns von unseren S�nden erl�st durch sein Blut; er hat uns zu K�nigen gemacht und zu Priestern vor Gott seinem Vater� (Offenbarung 1,5+6).
Petrus ermahnt:
�Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen� (1 Petrus 2,5).
Die Apostel Johannes und Petrus schreiben dies an alle Christen. Nirgends lesen wir von einem Kleriker-Priestertum und einem allgemeinen Priestertum. Vor Gott sind alle Menschen gleich. Die Unterscheidung zwischen einem besonderen und einem allgemeinen Priestertum ist die Erfindung von herrschs�chtigen, schamlosen Menschen. In Jesus Christus sind diese Schranken aufgehoben, denn ihm allein ist das einzige, un�bertragbare Hohepriesterturn von Gott �bergeben.
Die Bibel sagt uns, dass Jesus Christus der einzige von Gott nach der Ordnung Melchisedeks eingesetzte Priester, ja Hohepriester ist, der sich von allen Menschen unterscheidet!
�Da wir nun einen erhabenen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, l�sst uns an dem Bekenntnis festhalten.. .Denn es wird bezeugt: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks ... Die Hauptsache dessen aber, was wir sagen wollen, ist: Wir haben einen Hohenpriester, der sich zur Rechten des Thrones der Majest�t im Himmel gesetzt hat, als Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes, das der Herr selbst aufgeschlagen hat, nicht etwa ein Mensch� (Hebr�er 4, 14;7, 17;8, 1).
Die r�mische Kirche wendet diese Aussage, die allein f�r den Gottessohn gilt, bei der Priesterweihe auf die Neupriester an:
�du bist Priester auf ewig nach der Ordnung des Melchisedeks.�
Ebenso missbraucht sie den hohepriesterlichen Titel, der im Neuen Bund allein Jesus Christus zusteht. So sagt das Neue Kirchenrecht im Can. 835 � 1:
�Den Dienst der Heiligung �ben vor allem die Bisch�fe aus; sie sind die Hohenpriester, die vorz�glichen Ausspender der Geheimnisse Gottes...�
Selbst Kirchenv�ter widersprechen durch ihre biblische Lehre dem neuen Kirchenrecht!
Bischof Clemens von Rom (um 96) schreibt in einem Brief an die Christen von Korinth: �Im �brigen m�ge der allsehende Gott, der Gebieter der Geister und Herr allen Fleisches, der den Herrn Jesus Christus und uns durch ihn zu einem bevorzugten Volk auserw�hlte, jeder Seele, die seinen erhabenen Namen angerufen hat, Glauben, Furcht, Frieden, Geduld und Langmut, Enthaltsamkeit, Keuschheit und M�ssigung verleihen, auf dass sie seinem Namen wohlgef�llig sei durch unseren Hohenpriester und Besch�tzer Jesus Christus ...�26
Bischof Ignatius von Antiochien (�110) schreibt den Christen von Philadelphia, dass das alttestamentliche Priestertum, das nun vorbei ist, gut war, �doch besser ist der Hohepriester (Jesus Christus), dem das Allerheiligste anvertraut ist, dem allein die Geheimnisse Gottes anvertraut sind; er ist die T�re zum Vater, durch die Abraham, Isaak, Jakob, die Propheten, die Apostel und die Kirche eintreten. . . �27
Can. 853 schreibt vor:
�Das bei der Spendung der Taufe zu verwendende Wasser muss, ausser im Notfall, gem�ss den Vorschriften der liturgischen B�cher gesegnet sein.�
Nirgends in der Schrift lehren Jesus oder die Apostel, dass das f�r die g�ltig gespendete Taufe verwendete Wasser, ausser im Notfall, extra durch einen Vertreter geweiht oder gesegnet sein muss. Sehr viele r�mische Katholiken erwarten von diesem geweihten Wasser (Weihwasser) besondere Hilfe, Schutz und Bewahrung. Damit bindet der Vatikan seine Mitglieder weiter an eine seiner magischen Denkweisen und lenkt sie so durch okkulte Praktiken von Jesus ab.
Ein �ltestes, ausserbiblisches Zeugnis, die Didache/Apostellehre, um 100 n. Chr. geschrieben, gibt uns Aufschluss �ber die Frage, wie im Urchristentum getauft worden war und wer zu taufen berechtigt war.
Didache/Apostellehre (um 100 n. Chr.):
�Betreffs der Taufe: Tauft folgendermassen: Nachdem ihr vorher dies alles mitgeteilt habt, tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes in lebendigem Wasser! Wenn dir aber lebendiges Wasser nicht zur Verf�gung steht, taufe in anderem Wasser! Wenn du es aber nicht in kaltem kannst, dann in warmen! Wenn dir aber beides nicht zur Verf�gung steht, giesse dreimal Wasser auf den Kopf im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes! Vor der Taufe soll der T�ufer und der T�ufling fasten und, wenn es m�glich ist einige andere! Du sollst dem T�ufling gebieten, ein oder zwei Tage vorher zu fasten!�28
Der Theologe Klaus Wengst schreibt dazu:
�Hier liegt der �lteste Beleg f�r die Infusionstaufe vor.�29
Wenn f�r die Taufe kein �lebendiges Wasser�, d.h. kein Fluss (fliessendes Wasser) zur Verf�gung steht, auch kein stehendes, kaltes Wasser oder auch kein stehendes, warmes Wasser, (Zisternen) erst dann, als Notfall,
�giesse dreimal Wasser auf den Kopf.�
Ebenso schreibt er:
�Die der Taufe vorangehende Unterweisung in der Zwei-Wege-Lehre und das Fasten setzten voraus, dass ausschliesslich eine Taufe von bereits Herangewachsenen im Blick ist. Die M�glichkeit einer Taufe von S�uglingen und Kindern wird nicht erwogen; und dieses Schweigen wiegt f�r eine Kirchenordnung, die sich sogar �ber Priorit�ten in der Wasserbenutzung ausl�sst, schwer. Der Taufvollzug wird nicht an bestimmte Personen gebunden; er kann offensichtlich von jedem Christen durchgef�hrt werden. Die einleitende Aufforderung, Tauft so!' richtet sich ja an alle.�30
Im Can. 857 schreibt der Vatikan vor:
�Ausser im Notfall ist der der Taufe eigene Ort eine Kirche oder eine Kapelle.�
Auch daraus machte die Kirche eine Extralehre, von der die Zeugen der Bibel nichts wissen. Der Apostel Philippus tauft den Finanzund Schatzverwalter der K�nigin Kandake nicht in einem speziellen, von Christen vorbereiteten Ort mit spezieller Einrichtung, von der Welt abgeschlossen. Er tauft ihn an der �Autobahn� vor den Vor�berfahrenden oder -ziehenden unter freiem Himmel:
�Hier ist Wasser!�
�Als sie nun weiterzogen, kamen sie zu einer Wasserstelle. Da sagte der K�mmerer: Hier ist Wasser. Was steht meiner Taufe noch im Weg? Er liess den Wagen halten, und beide, Philippus und der K�mmerer, stiegen in das Wasser hinab, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser stiegen, entf�hrte der Geist des Herrn den Philippus� (Apostelgeschichte 8,36-39).
Das war kein Notfall, sondern ein ernstes Verlangen, nach dem Willen Gottes zu handeln.
Im �Dekret �ber Dienst und Leben der Priester� lehrt die Kirche ausdr�cklich:
�Die Priester schulden also allen, Anteil zu geben an der Wahrheit des Evangeliums, deren sie sich im Herrn erfreuen. Niemals sollen sie ihre eigenen Gedanken vortragen, sondern immer Gottes Wort lehren und alle eindringlich zur Umkehr und zur Heiligung bewegen, ... Um Geist und Herz der Zuh�rer zu erreichen, darf man Gottes Wort nicht nur allgemein und abstrakt darlegen, sondern muss die ewige Wahrheit des Evangeliums auf die konkreten Lebensverh�ltnisse anwenden.�31
Lesen wir solche Aussagen des 2. Vatikanums, dann kann unser Herz jubeln vor Freude. Ich habe mich als Priester an diese Aussage auch von Jahr zu Jahr mehr und mehr gewissenhaft gehalten � doch das wurde mir zum �Verh�ngnis�!
Um die Kindertaufpraxis zu rechtfertigen, kann sich die r�mische Kirche nicht auf Jesus Christus und die Apostel st�tzen. Sie muss sich auf sp�tere Texte berufen.
Broadbent schreibt in seiner Kirchengeschichte:
�Die erste klare Bezugnahme auf die Kindertaufe findet sich in einem Schreiben Tertullians aus dem Jahre 197, in dem er die Einf�hrung der Taufe von Toten und von Kindern veruteilt.�32
Unter den Schriften, die als die des �Pseudo-Dionysius Areopagita� bekannt sind, deren Echtheit aber schon fr�her von Erasmus und den Reformatoren � heute auch von den r�m.-kath. Theologen � verneint wird, ist die Rede von Kindertaufe und Patenschaft.
Heute ist best�tigt, dass diese Schriften erst gegen Ende des 5. Jh. entstanden sind. Diese unechten Schriften waren f�r die r�m.-kath. Kirche im fr�hen Mittelalter von grosser Bedeutung. Der Autor kann sich, wie wir nachfolgend sehen werden, f�r die Rechtfertigung der Kindertaufe nicht auf Jesus und die Apostel berufen, sondern auf �insgeheime �berlieferungen�, auf einer �Wahrheit, die den g�ttlichen F�hrern in den Sinn kam.�
�Dass auch Kinder, welche die g�ttlichen Dinge noch nicht zu begreifen verm�gen, der heiligen Geburt aus Gott und der heiligsten Symbole der urg�ttlichen Gemeinschaft teilhaftig werden, erscheint, wie du sagst, den Unheiligen mit gutem Grunde l�cherlich: dass n�mlich die Bisch�fe den Kindern, die noch gar nicht h�ren k�nnen, Belehrung �ber die g�ttlichen Geheimnisse erteilen und ihnen trotz ihres Unverm�gens zu denken auf Geratewohl die heiligen �berlieferungen mitteilen und andere f�r sie die Abschw�rungen und die heiligen Gel�bnisse sprechen...
Wir erwidern in dieser Frage, was unsere gott�hnlichen, geistlichen Meister, von der alten �berlieferung insgeheim belehrt, uns �bermittelt haben. Sie sagen, was auch der Wahrheit entspricht, dass die nach heiliger Satzung auferzogenen Kinder zu einem heiligen Zustand gelangen werden, indem sie von jedem Irrtum entbunden und von unheiligem Leben unber�hrt sind. Da nun unseren g�ttlichen F�hrern diese Wahrheit in den Sinn kam, erschien es ihnen gut, die Kinder nach diesem heiligen Brauch (in die Kirche) aufzunehmen, dass die leiblichen Eltern des (zur Taufe) herbeigebrachten Kindes, es irgendeinem der Getauften, der ein guter Erzieher in den g�ttlichen Dingen ist, �bergeben, so dass das Kind in Zukunft unter ihm wie unter einem g�ttlichen Vater und B�rgen der geistlichen Wohlfahrt des Kindes best�ndig bleibe.
Diesen Mann, der die Zusage gibt, das Kind in heiligem Leben aufzuziehen, fordert der Bischof auf, die Abschw�rungen zu sprechen und die heiligen Gel�bnisse zu tun, nicht als ob er, wie jene wohl spottend sagen m�chten, den einen anstatt des anderen in die g�ttlichen Geheimnisse einweihte. Denn der Pate sagt nicht: 'Ich mache f�r das Kind die Abschw�rungen oder die heiligen Gel�bnisse', sondern: 'Das Kind macht seine Absage und Zusage', d.h.:'Ich stimme zu, das Kind, wenn es zu heiliger Gesinnung erwacht, durch meine erziehlichen Einwirkungen in Gott dahin zu bewegen, dass es den feindseligen M�chten vollst�ndig widersage, die g�ttlichen Gel�bnisse gelobe und im Werk vollbringe.' Es ist also, wie ich meine, durchaus nichts Ungereimtes, wenn das Kind in geistlicher Unterweisung erzogen wird und hierbei einen heiligen F�hrer und Paten hat, der ihm den Zustand des G�ttlichen einpflanzt und es vor der Bekannschaft mit den gegenteiligen M�chten bewahrt. Der Bischof l�sst das Kind an den heiligen Riten teilnehmen, damit es darin auferzogen werde und kein anderes Leben ~habe als dieses, unabl�ssig die g�ttlichen Dinge betrachtet '. und in heiligen Fortschritten ihrer teilhaftig wird, einen heiligen Zustand hierin bewahrt und vom gott�hnlichen Paten auf geziemende heilige Weise in der Entwicklung nach oben gef�rdert wird.�33
Die r�m.-kath. Theologen Altaner-Stuiber schreiben in ihrem Werk �Patrologie�, woher Pseudo-Dionysius sein Gedankengut hat; n�mlich von der griechischen, neuplatonischen Philosophie.
�... die areopagitischen Schriften k�nnen erst gegen Ende des 5. Jh. entstanden sein, weil ihr Verfasser nicht nur aus den Schriften Plotins (�270) (vorchristlicher Philosoph) gesch�pft, sondern auch den Neuplatoniker Proklus (�485) z. T. w�rtlich abgeschrieben hat. . . �34
�Aus der um 850 von Scotus Eriugena besorgten lateinischen �bersetzung sch�pfte das MA (Mittelalter) seine Kenntnis des Pseudo-Dionysius, dessen Ideen das philosophische und theologische Denken der grossen Meister der Scholastik aufs st�rkste beeinflusst haben,�35
also auch Thomas von Aquin und viele andere Theologen, die aus der Heiligen Schrift ein Labyrinth von religi�sen Lehrmeinungen abgeleitet haben, die heute noch im wesentlichen die r�m.-kath. Theologie pr�gen und f�r jedes r�mische Mitglied verbindlich sind.
In nichtbiblischen Schriften des Urchristentums und der apostolischen V�ter, die ja von der Bibel klar unterschieden sind und in verschiedenen Aussagen von ihr auch abweichen, ist das Bekenntnis der Erwachsenentaufe durch Untertauchen enthalten.
Justin der M�rtyrer (�165), der bedeutenste Apologet des 2. Jh., gibt uns die Taufpraxis des 2. Jh. wieder. Die Taufe von Erwachsenen gilt als das Selbstverst�ndlichste:
�Alle, die sich von der Wahrheit unserer Lehren und Aussagen �berzeugen lassen, die glauben und versprechen, dass sie ihr Leben darnach einzurichten verm�gen, werden angeleitet, zu beten und unter Fasten Verzeihung ihrer fr�heren Vergebungen von Gott zu erflehen. Auch wir beten und fasten mit ihnen. Dann werden sie von uns an einen Ort gef�hrt, wo Wasser ist, und werden neu geboren in einer Art Wiedergeburt, die wir auch selbst an uns erfahren haben. Im Namen Gottes des Vaters und des Herrn aller Dinge und im Namen unseres Heilandes Jesus Christus und des Heiligen Geistes nehmen sie dann im Wasser ein Bad. Christus sagt ja: 'wenn ihr nicht wiedergeboren werdet, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen' (Johannes 3,3). Dass es nun aber f�r die einmal Geborenen unm�glich ist, in den Leib ihrer Mutter zur�ckzukehren, leuchtet allen ein. Durch den Propheten Isaias ist gesagt worden, auf welche Weise jene, die ges�ndigt haben und Busse tun, von ihren S�nden loskommen werden. Die Worte lauten: 'Waschet, reiniget euch, schaffet die Bosheiten aus eurem Herzen fort; lernet Gutes tun, seid Anwalt der Waisen und Helfer der Witwen zu ihrem Recht: dann kommt und l�sst uns rechten, spricht der Herr! Und w�ren eure S�nden rot wie Purpur, ich werde sie weiss machen wie Wolle; w�ren sie wie Scharlach, ich werde sie weiss machen wie Schnee. Wenn ihr aber nicht auf mich h�rt, soll das Schwert euch verzehren. Der Mund des Herrn hat gesprochen '(Jesaja 1,16-20).�36
Cyrill von Jerusalem (�386): In 18 Katechesen geht er auf die Tautbewerber ein. In den ersten f�nf Reden spricht Cyrill von S�nde, Glauben und Busse. Er �berliefert uns eine umfassende Taufpraxis vom 4. Jh. in Jerusalem.
�Ihr tratet zuerst in die Vorhalle des Baptisteriums ein. Nachdem ihr euch dann gegen Westen aufgestellt hattet, begannet ihr zu h�ren. Es wurde euch befohlen, die Hand auszustrecken, und ihr widersagtet dem Satan, als w�re er anwesend: 'Ich sage mich los von dir, Satan!...�37
�Was hat nun jeder von euch stehend gesprochen? 'Ich sage mich los von dir, Satan', von dir, dem schlimmen, grausamsten Tyrannen. Nicht mehr � sagtest du � f�rchte ich deine Macht. Denn Christus hat, indem er gleich mir Fleisch und Blut angenommen hat, um dadurch den Tod im Tode abzutun, jene Macht zerst�rt, damit ich nicht st�ndig der Knechtschaft unterworfen bin. Ich sage mich los von dir, der schlauen und gar verschmitzten Schlange. Ich sage mich los von dir, dem hinterlistigen Feind, der unter dem Vorwand der Freundschaft nur S�nden angestiftet und unsere Stammeltern zum Abfall verf�hrt hat. Ich sage mich los von dir, Satan, dem Urheber und Diener aller Bosheit ...�38
�'Und von allen deinen Werken'. Zu den Werken des Satans geh�rt jede S�nde. Von ihr muss man sich lossagen, wie einer, der sich von einem Tyrannen losgesagt hat, auch dessen Waffen vollst�ndig wegwirft. Jede Art von S�nde wird zu den Werken des Teufels gerechnet. Wahrlich, du sollst wissen, dass vor allem, was du in jener weihevollen Stunde sagst, eingeschrieben ist in den B�chern Gottes. Wenn du nun etwas tust, was jenen Erkl�rungen widerspricht, wirst du als wortbr�chig verurteilt werden. Du sagst dich also los von den Werken des Satans, von allen vernunftwidrigen Handlungen und Gedanken. Weiter erkl�rst du: 'und von allen seinen Gepr�nge'. Zu diesem Pomp des Teufels geh�ren B�hnenleidenschaft, Pferderennen, Treibjagden und alle derartigen Eitelkeiten, wovon der Heilige befreit zu werden bittet, indem er zu Gott spricht: ' Wende ab, meine Augen, dass sie nichts Eitles schauen!' (Ps 118,37). Verlange nicht gierig nach den Leidenschaften der B�hne, wo frech und ohne allen Anstand schl�pfrige Schauspiele der Mimen aufgef�hrt werden und rasende T�nze weibischer M�nner. Verlange nicht gierig nach den Leidenschaften derer, die, um ihren elenden Bauch zu befriedigen, auch der Jagd sich dem Kampf mit wilden Tieren aussetzten. Sie m�chten ihren Bauch f�ttern, werden aber tats�chlich selbst im Kampf zur Nahrung im Bauch wilder Tiere � um es richtig zu sagen � f�r ihren Gott, den Bauch. Meide auch die Pferderennen, das rasende Schauspiel, wo Seelen st�rzen. All das geh�rt zum Gepr�nge des Teufels. Auch das, was in G�tzentempeln und auf festlichen M�rkten aufgeh�ngt ist... �39
�Hierauf sagst du: 'und deinem Dienste'. Teufelsdienst ist aber das Beten in den G�tzentempeln und, was zur Ehre der leblosen G�tterbilder geschieht, das Anz�nden der Lampen oder das R�uchern an Quellen oder Fl�ssen. Denn manche sind von Tr�umen oder D�monen get�uscht und meinten, Heilung in ihren k�rperlichen Leiden zu finden. Gib dich damit nicht ab! (Abergl�ubische) Beobachtung des Vogelfluges, Wahrsagerei, Zauberdeuterei, Amulette, beschriebene T�felchen, Zauber- oder andere b�sen K�nste und was es dergleichen gibt, geh�ren zum Teufelsdienst. Meide sie! W�rdest du, nachdem du dich vom Satan losgesagt und f�r Christus verpflichtet hast, in diese S�nden fallen, dann bek�mest du noch mehr die Bitterkeit des Tyrannes zu erfahren, den du jetzt sehr erbitterst, zumal wenn er dich einst als Freund geehrt und dich vor seiner bitteren Knechtschaft bewahrt hat. Christi w�rdest du beraubt werden und den Satan bek�mest du zu f�hlen... �40
�Wenn du dich nun vom Satan lossagst und den ganzen Bund mit ihm, die alten Vertr�ge mit der H�lle vollst�ndig aufl�sest, dann �ffnet sich dir das Paradies Gottes, das er gegen Osten geplanzt hatte, woraus aber unser Stammvater seiner S�nde wegen vertrieben worden ist... Dann wurde dir befohlen, zu sagen: 'Ich glaube an den Vater und an den Sohn und an den heiligen Geist und eine Taufe der Busse.' Stelle dich durch diese Worte (des Glaubens) sicher und sei wachsam! Denn unser, Widersacher, der Teufel, geht wie ein L�we umher und sucht, wen er verschlingen k�nne' (I Petrus 5,8). Zuvor hatte wahrlich der Tod noch die Macht und verschlang. Im heiligen Bad der Wiedergeburt aber, trocknete Gott jede Tr�ne in jedem Angesicht' (Offenbarung 21,4). Denn da du den alten Menschen ausgezogen hast, trauerst du nicht mehr; vielmehr bist du in festlicher Stimmung, da du das Gewand des Heiles, Jesus Christus, angezogen hast.�41
Den Christen bleibt die Kindeftaufe immer eine widerg�ttliche, magische Praxis, hergeleitet aus nichtbiblischen �berzeugungen und Traditionen.
Fig.1: Sakramente im Leben der Familie - Taufe. S.1
Taufbecken aus der Pfarrkirche Maria Ramensdorf, M�nchen
1 Neuner-Roos: Der Glaube der Kirche, Pustet, S. 349
2 Ebd., Nr. 513, S. 356
3 Ott: Grundriss der Dogmatik, Herder, S. 396 ",
5 Neuner-Roos, a.a.O., S. 352
6 Ebd., Nr. 501-503, S. 353
7 Ebd., Nr. 928, S. 554
8 Ebd., Nr. 506, S. 355
9 Ebd., Nr. 525, S. 361
10 Ebd., Nr. 518, S. 357
11 Ebd., Nr. 519, S. 357
12 Ebd., S. 555
13 Ebd., Nr. 932 S. 556
14 Ebd., Nr. 509, S. 355
15 Katholischer Katechismus, Benziger, S. 114
16 RahnerVorgrimler: Konzilskompendium, Herder, Okumenismus S. 248
17 Rituale Romanum: Die Feier der Kindertaufe, Volksausgabe, S. 12+f
18 Ebd., S. 14
19 Katholischer Katechismus: Benziger. S. 118+f
20 Rituale Romanum: Die Begrabnisfeier, S. 67
21 Rituale Romanum: Die Begrabnisfeier, S. 55
22 Altaner-Stuiber: Patrologie, Herder, S. 386
23 Ebd., S. 413
24 Dr. Leenhardt: Der Protestantismus im Urteil der r�misch-katholischen Kirche, Heft 9, S. 30+f
25 Deschner: Das Kreuz mit der Kirche, Heyne, S. 245
26 Fischer: Die Apostolischen V�ter, K�sel, S. 107
27 Ebd., S. 201
28 Wengst: Schriften des Urchristentums, K�sel, S. 77+f
29 Ebd., S. 77
30 Ebd., S, 97
31 Rahner-Vorgrimler, a.a.O., S. 566-567
32 Broadbent: Gemeinde Jesu in Knechtsgestalt, S. 9
33 Hei!mann-Kraft: Texte der Kirchenv�ter, K�se!, Bd. 4, S. 269-270
34 Altaner-Stuiber a.a.O. S. 502
35 Altaner-Stuiber, a.a.O., S. 502
36 Heilmann-Kraft, a.a.O., S. 248
37 Ebd., S. 248
38 Ebd., S. 249
39 Ebd., S. 250
40 Ebd., S. 250-251
41 Ebd., S. 251