F�r die r�mische Kirche ist der Glaube der Eltern und Paten f�r die Taufe des Kindes haftbar.
Die Kirche lehrt: 17
a) Sie erbitten �ffentlich die Taufe ihres Kindes;
b) Sie bezeichnen die Stirn ihres Kindes mit dem Kreuzzeichen, nachdem der Taufspender das gleiche getan bat;
c) Sie geben die Antworten bei Absage und Glaubensbekenntnis;
d) Sie tragen das Kind zum Taufbrunnen (im allgemeinen wird dies die Mutter tun);
e) Einer von ihnen entz�ndet und tragt die brennende Kerze;
f) Sie empfangen einen Segen, der in besonderer Weise als Mutter- und Vatersegen formuliert ist. Sollte ein Elternteil sich nicht in der Lage sehen, auf die Glaubensfragen zustimmend zu antworten, so kann er an dieser Stelle schweigen. Wohl wird von ihm verlangt, daf�r zu sorgen oder wenigstens zuzulassen, dass das Kind, um dessen Taufe auch er gebeten hat, im Taufglauben erzogen wird.
Die Kirche sagt �ber den Paten:
�Auch bei der Kindertaufe soll wenigstens ein Pale dabeisein, gleichsam zur geistlichen Ausweitung der Familie des T�uflings und als Darstellung der Mutter Kirche.�18
Weiler heisst es in Can. 874 � 1. 3:
�Er muss katholisch und gefirmt sein, so wie das heiligste Sakrament der Eucharistie bereits empfangen haben; auch muss er ein Leben f�hren, das dem Glauben und dem zu �bernehmenden Dienst entspricht ...�
Wir finden weder in der Lehre Jesu noch der Apostel eine Aussage oder jene Praxis unter den ersten Christen, dass jemand anstelle eines anderen an Jesus Christus glauben kann, damit er gerettet ist. Wir k�nnen wohl f�reinander beten, aber dieser Tauthandel beeindruckt Gott nicht; denn er hat uns offen und klar seinen Willen kundgetan. Gott l�sst sich nie auf die religi�sen Fantasien der Menschen ein � auch wenn Millionen das Gegenteil bestimmen und selbst wenn religi�se Herrscher �ber 1000 Jahre hindurch solche Lehren �im Namen Gottes� als zum Heile notwendig befehlen!
Wir h�ren oft den Eindruck von seiten besorgter Eltern:
�Aber ein kleines Kind braucht in allen Bereichen des Lebens Anleitungen und Weisungen der Eltern, ebenso m�ssen die Eltern Entscheidungen f�r das Kleinkind treffen, die es sp�ter annehmen oder ablehnen wird?�
Das mag alles in den erzieherischen Bereichen des Lebens zutreffen. Wir d�rfen aber nicht unsere Gef�hle und menschlichen W�nsche in Gottes Willen legen. Die Taufe ist eine zu bedeutende pers�nliche Entscheidung, als dass sie zur S�uglingstaufe, zu einer magischen Handlung herabgew�rdigt werden darf. Christliche Eltern und die Gemeinde (Kirche) haben das volle Verlangen und die Pflicht, ihre Kinder durch Beispiel und Erziehung zu dieser bewussten Entscheidung f�r Jesus und sein Evangelium hinzuf�hren.
Wenn ich mich stellvertretend f�r einen anderen Menschen bekehre und an Jesus Christus glaube, heisst das wohl soviel, dass ich auch stellvertretend f�r den anderen in den Himmel komme. Damit ist dem anderen nicht geholfen! Das ist Betrug! Der r�mischen Kirche ist die �ussere sichtbare Zugeh�rigkeit, d.h. die Mitgliedschaft, sehr wichtig. Das best�tigt ihre gesamte Lehre und Praxis.
Selbst einige Reformatoren im 16. Jh. behielten ans staatspolitischen R�cksichten die Kindertaufe bei, obwohl sie wussten, dass nach biblischer Praxis nur eine pers�nliche Glaubensentscheidung Gottes Willen entspricht. Dies war z.B. mit ein Grund, dass damals viele Christen zu Zeiten Zwinglis dessen Staatskirche ablehnten und die erste protestantische Freikirche gr�ndeten wie etwa die Mennoniten (genannt nach dem Priester Mennon).
17 Rituale Romanum: Die Feier der Kindertaufe, Volksausgabe, S. 12+f
18 Ebd., S. 14