Astro-Medizin

Klick auf den Kompass öffnet den IndexDas Wort Astrologie ist vom griechischen Wort "astro-logia" abgeleitet und bedeutet Sterndeutung, Sternkunde (astron = Stern und logos = Kunde). Im Unterschied zur Astrologie besch�ftigt sich die wissenschaftlich betriebene Astronomie mit der Gesetzm��igkeit der Sterne, ihrer Bewegung, Entfernung und ihrem physikalischen Zustand. Zu den Grundbegriffen der Astrologie geh�ren:

Kompliziert gestaltete Graphiken mit vielen geheimnisvollen Zeichen erwecken zwar Respekt, k�nnen aber inzwischen mit entsprechender Software in jedem Computer erstellt werden. Seriosit�t wird auch vorget�uscht, wenn sich Esoteriker, die mit gro�em Aufwand die Astrologie betreiben, als "wissenschaftlich" von den sog. "Vulg�r-Astrologien" abgrenzen.

Nach astrologischem Irrglauben soll die Konstellation der Sterne den Charakter, die Gesundheit und das Schicksal eines Menschen beeinflussen bzw. festlegen, und zwar durch Strahlung, kosmische Kr�fte oder �bersinnliche Beziehung. Zahlreiche Forschungsstudien beweisen, dass die Trefferquote astrologischer Vorhersagen dem der Gl�ckspiele entspricht, d.h. bei 4% liegt und damit als Zufallserfolg zu bewerten ist. Jeder Mensch, der sich nicht mit Astrologie besch�ftigt hat, w�rde bei erfundenen Vorhersagen die gleichen Erfolge erzielen.

Dr. Peter Niehenke, Vorsitzender des Deutschen Astrologenverbandes, wollte mit seiner Dissertation �ber Astrologie an der Universit�t Bielefeld die Richtigkeit astrologischer Aussagen nachweisen. Seine wissenschaftliche Forschung wurde f�r ihn zum Desaster: Niehenke bewies mit seiner Dissertation das Gegenteil.

Die "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e.V." (GWUP), Ro�dorf, �berpr�ft seit vielen Jahren, ob die Jahresvorhersagen namhafter Astrologen am Ende des Jahres tats�chlich eingetroffen sind. In allen Jahren musste die GWUP in ihren Publikationen titeln:

"Die Sterndeuter lagen voll daneben",

oder

"Keine einzige Vorhersage trat tats�chlich ein",

oder

"Die Astrologen lagen allesamt falsch" ... usw.

Das Wissenschaftsmagazin des WDR "Quarks & Co" wiederholte 1997 ein Experiment des Franzosen Michel Gauquelin:
200 Teilnehmer nahmen das Angebot eines kostenlosen pers�nlichen Horoskops an.

Gauquelin und der WDR hatten allen Teilnehmern dasselbe Horoskop zugesandt und zwar das des M�rders Haarmann.

Tatsache ist, dass die Astrologie unserer Zeit immer noch von dem Weltbild des Ptolem�us ausgeht, der 87-165 n. Chr. gelebt hat und seit Kopernikus (16. Jahrhundert) �berholt ist: Nach der ptolem�ischen Vorstellung ist die Erde das Zentrum des Universums, um das die Sterne, Sonne und der Mond kreisen. Es ist ein Irrglaube, anzunehmen, die Planeten (Wandelsterne) z�gen in fester Bahn um die Erde, vorbei an bestimmten Sternbildern. Es handelt sich au�erdem um eine optische T�uschung, wenn beobachtet wird, dass ein bestimmter Planet in ein bestimmtes Sternbild tritt. Zwischen den Sternen, die mit einer gedachten Linie zu einem Sternbild zusammengefasst werden, sind riesige Entfernungen. Sterne im Sternbild der Jungfrau z.B. sind 220 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein einziges Lichtjahr aber entspricht einer L�nge von 9,5 Billionen Kilometer. Wie k�nnte ihre Strahlung noch Einfluss auf den Menschen haben, vergleichbar z.B. mit der Gravitationskraft des Mondes?

Au�erdem geht die Astrologie unserer Zeit immer noch vom Stand der Sternbilder vor 2000 Jahren aus. Das Weltall aber ist in st�ndigem Wandel. Wer heute ein "Widder" zu sein glaubt, ist z.B. in Wirklichkeit ein "Fisch".

Die Astrologie unserer Zeit vertritt immer noch das heidnisch-mythische Weltbild, wonach den Sternen menschliche Eigenschaften zugeschrieben und die Planeten wie antike G�tter verehrt werden, deren Namen sie tragen: Die Venus z.B. soll Liebeskraft bewirken, Mars bedeute Krieg und Tod, Jupiter Macht usw.

Die Astrologie spielt in Ausbildungslehrg�ngen f�r Heilpraktiker und "Natur�rzte" eine wesentliche Rolle: Heilpraktikerschulen bieten "Astrologie als ganzheitliches Diagnosemittel" an oder "spirituelle Astrologie" als Lehrfach. In der "Astro-Medizin" wird die Astrologie vor allem "zur Kl�rung seelischer Hintergr�nde von Erkrankungen und Krankheits-Dispositionen" eingesetzt oder zur Festlegung "passender Operationstermine". Zu den "allgemeinen Lehrinhalten" der "Astrotherapie" geh�ren in den "Paracelsus-Heilpraktikerschulen" u.a. die "astrologische Analyse", d.h. "Aufbau einer Horoskop-Analyse f�r jede Planetenkraft; Beziehungs- und Familienanalyse, die Konstellationen bei Eltern, Partnern, Kindern und Freunden", weiter die "Astro-Medizin", gemeint sind "Naturheilweisen, auf die die Planetenkraft gut anspricht", weiter "Entsprechungen von Bach-Bl�ten, Edelsteinen, �therischen �len" und "innere Reisen zu dem Organsystem" oder "in die untersten Gefilde und Katakomben, um den verdr�ngten Anteilen der Kraft zu begegnen und sie zu integrieren", dazu noch "passende Meditationen f�r die Planetenkraft", was immer dies auch sein mag.

Versprochen wird, dass die "Ausbildung in Astropsychologie und Astrotherapie eine gelungene Verbindung zwischen fundiertem astrologischen Wissen und selbsterfahrener Tiefenpsychologie � wie auch Astro-Medizin ein au�ergew�hnliches Angebot auf dem Markt der Astrologiestudien darstellt".

Ziel der Ausbildung ist, dass die zuk�nftigen Heilpraktiker "einen intensiven inneren Erkenntnis- und Wandlungsprozess bei ihren Klienten anzuregen und professionell zu begleiten verstehen...Teilnehmer ohne Heilerlaubnis k�nnen die astrologischen Kenntnisse zur Bewusstseinserweiterung und kl�renden Lebensberatung beim gesunden Menschen anbieten und nennen sich �Astropsychologische Berater�."

Tats�chlich sind diese wie viele andere fantastische Berufsbezeichnungen esoterischer Heiler nicht gesch�tzt. Zielgruppe der Ausbildung an den Paracelsus-Schulen sind neben Heilpraktiker-Anw�rtern "ganzheitlich orientierte �rzte, Psychologen, psychologische Berater, Lebensberater" und einfach "jeder Interessierte". Kosten der Ausbildung zum Astromediziner "mit DPS-Diplom": 3 600 Euro.

(Faltblatt "Astrotherapie" der Paracelsus-Schulen f�r Naturheilverfahren GmbH, Koblenz, o.J.)

Astro-Diagnose und -Therapie spielen in zahlreichen esoterischen Heilverfahren eine nicht unwesentliche Rolle:

Immer mehr Gerichte werden mit dem Thema Astrologie besch�ftigt. Gerichtsurteile bezeichnen astrologische Gutachten als Produkte von "Wahnideen und Irrglaube" und geben Kl�gern recht, die sich auf den Paragraphen 306 BGB beziehen, demzufolge ein

"auf unm�gliche Leistung gerichteter Vertrag ung�ltig" ist.
(OLG D�sseldorf Az: 5 U 319/52 u.a.).

Da die Astrologie ein Aberglaube ist, lassen sich Astrologie-Gl�ubige nicht von den Sternen bestimmen, sondern von Astrologen. Diese aber sind untereinander heillos zerstritten und schw�ren auf die unterschiedlichsten "Schulen".

Die Zukunft zu kennen, ist verlockende Versuchung aller Menschen, aber Gott allein vorbehalten. Soweit Vorhersagen und Prophezeiungen dem Menschen heilsam sind, hat Gott sie im Alten und Neuen Testament geoffenbart. Sie k�nnen in der Hl. Schrift nachgelesen werden. Die Astrologie dagegen und alles Wahrsagen hat Gott unmissverst�ndlich Seinem Gericht unterworfen:

"Hast du dich nicht stets bem�ht, von den Sternen Rat zu holen? Ruf doch deine Himmelsdeuter, die die Horoskope erstellen. Ob sie dich wohl retten k�nnen? Wie den Stoppeln geht es ihnen, die im Nu das Feuer frisst. Und keiner kann sein Leben retten" (Jesaja 47,13f).

Astrologie f�hrt nicht zu Gott, sondern in die Irre. Astro-Medizin macht nicht gesund, sondern seelisch und oft auch k�rperlich krank: Schuld und Versagen auf die Sterne abzuschieben, hei�t, die Schuld ohne Reue, Bekenntnis und Wiedergutmachung zu verdr�ngen. Diese Schuld kann nicht vergeben werden. Vorhersagen von Katastrophen und Krankheiten k�nnen in den Suizid f�hren. Berechnungen von Operationsterminen k�nnen lebenserhaltende Eingriffe vers�umen lassen. Bindungen an astrologische Gutachten, Diagnosen oder Therapien k�nnen das Unterbewusstsein gefangen halten, zu geistiger Verwirrung und Realit�tsverlust f�hren. In Verbindung mit okkulten Techniken f�hren sie zu d�monischen Belastungen, Umsessenheit oder gar Besessenheit, von der allein Jesus Christus befreien kann.

S. auch: Astrologie (in: Kleines Sekten-Handbuch).

Adelgunde Mertensacker


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Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):

1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch

Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de