Iris-Diagnostik

Klick auf den Kompass öffnet den IndexDie "Iris-Diagnostik", nach 1881 durch den ungarischen Hom�opathen Ignaz von Peczely bekannt gemacht, wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts verworfen und ist heute durch zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen als Scharlatanerie enttarnt.

Trotzdem geh�rt sie nach wie vor zu den beliebtesten Diagnose-Hilfsmitteln von Heilpraktikern und Heilern. Peczely lehrte, der gesamte Organismus sei durch Nervenbahnen mit der Iris verbunden. Aus Struktur und Verf�rbungen der Iris k�nne auf St�rungen und Krankheiten geschlossen werden. Heute sind rund 20 "Iris-Karten" im Gebrauch, die das Auge in Segmente aufteilen, die den einzelnen Organen zugeordnet werden. Diese Iris-Karten weichen z.T. erheblich voneinander ab.

In einer Doppelblind-Studie der Universit�t Maastricht, Niederlande, sollten Iris-Diagnostiker Gallensteine bzw. eine entz�ndliche Gallenblase diagnostizieren. Die Versuchsteilnehmer legten als Ort der Gallenblase den unteren Quadranten der rechten Iris fest, etwa die Position "Viertel vor Acht". Die Gallensteine h�tten dort nach der Iris-Diagnostik an dunklen Flecken erkannt werden m�ssen, die Gallenblasen-Entz�ndung an wei�en Streifen. An dem Versuch nahmen f�nf der angesehensten Irisdiagnostiker der Niederlande teil, darunter zwei Schulmediziner. Das Ergebnis war f�r alle ersch�tternd. Es entsprach der Zufallshypothese, d.h. die richtigen Treffer h�tten von jedem Laien erzielt werden k�nnen. Der Versuchsleiter Prof. Dr. Paul Knipschild, Maastricht, stellt abschlie�end fest:

"Statt dem Patienten in die Augen zu sehen, kann man ebenso gut eine M�nze werfen... Die Versuchsergebnisse wurden auch einigen an der Studie beteiligten Schulmedizinern vorgelegt. Nach dem Studium der Ergebnisse �u�erten sie, dass sie Irisdiagnostik fortan als Quacksalberei betrachten w�rden" (zitiert in: Skeptiker 3/89).

Die Marburger Dissertation "�ber die Irisdiagnostik" (von A. Dern, 1984) fasst alle ausl�ndischen Studien zu diesem Thema zusammen. Ergebnis der Studien:

Alle Forschungen haben ein negatives Ergebnis. Eine vergleichende amerikanische Studie beweist, dass Iris-Diagnostiker nicht nur falsche Diagnosen stellen, sondern auch untereinander in ihren Ergebnissen stark voneinander abweichen (I. Oepen und A. Sarma, Paramedizin, Band 2).

Wer einer Iris-Diagnose vertraut und diese nicht schulmedizinisch �berpr�fen l�sst, l�uft Gefahr, gesundheitlichen Schaden davonzutragen.

S. auch: Augendiagnose.

Adelgunde Mertensacker


Index

Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):

1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch

Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de