Schisma (griech. Spaltung, Riss):
Der Begriff S. ist besonders im Mittelalter angesichts der Papstaufspaltungen bekannt geworden. Beim "gro�en abendl�ndischen S." (1378-1415) gab es zun�chst zwei P�pste mit Sitz in Rom und Avignon � und schlie�lich sogar drei. Jeder hatte seine Getreuen zu einer schismatischen Kirche hinter sich vereinigt. Es entstanden auch andere "S.ta", etwa die Spaltung zwischen Ost- und Westkirche im Jahre 1054, die bis heute andauert und die freilich auch mit lehrm��igen Differenzen zusammenh�ngt. Beim S. wird besonders die r�umliche Trennung betont. "S." bedeutet "das Gespaltene, der Spalt, der Riss" und meint Parteiungen, Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten, die dann auch zur r�umlichen Trennung f�hren.
In 1. Kor 1,10-12 lesen wir: "Ich ermahne euch aber, liebe Br�der, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle mit einer Stimme redet und lasst keine Spaltungen (griech. schismata) unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in einem Sinn und einer Meinung. Denn es ist mir bekannt geworden �ber euch, liebe Br�der, durch die Leute der Chloe, dass Streit unter euch ist. Ich meine aber dies, dass unter euch der eine sagt: Ich geh�re zu Paulus, der andere: ich zu Apollos; der dritte: ich zu Kephas; der vierte: ich zu Christus."
Das sind solche S.ta, solche Aufspaltungen. Der eine Lehrer, Leiter oder "Papst" ist hier, der andere dort. Auch schon in neutestamentlicher Zeit kannte man das bis heute auftretende Ph�nomen, dass jeder sein eigener "Papst" (im �bertragenen Sinn) war und seine Anh�nger hinter sich vereinigte. Paulus wollte das nicht, aber schon die ersten Christen hatten damit ihre Probleme. "S." kann man deshalb weithin als pers�nliche Rivalit�t betrachten, w�hrend die "heiresis" (H�resie, Sekte) eher die grundlegende Irrlehre darstellt, die dann zu Parteiungen f�hrt. "S." meint also mehr den pers�nlichen und r�umlichen, "heiresis" eher den inhaltlichen Bereich. Heute versucht man, die historisch entstandenen Spaltungen durch organisatorische Einheitsbestrebungen (�kumene) aufzuheben. S. hierzu: Einheit, wahre und falsche
Lit.: R. Wagner, Gemeinde Jesu zwischen Spaltungen und �kumene. 2000 Jahre Kirchengeschichte aus bibeltreuer Sicht, 2002.
Lothar Gassmann
Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):
1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
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