Aus diesem magischen Taufverst�ndnis Roms heraus k�nnen wir r�mische Katholiken auch sehr gut verstehen, die in Panik geraten, wenn jemand ein Kleinkind nicht sofort taufen l�sst. Das neue Kirchengesetz lehrt im Can. 867
� 1:
�Die Eltern sind verpflichtet, daf�r zu sorgen, dass ihre Kinder innerhalb der ersten Wochen getauft werden; m�glichst bald nach der Geburt, ja sogar schon vorher haben sie sich an den Pfarrer zu wenden, um f�r ihr Kind das Sakrament zu erbitten und um entsprechend darauf vorbereitet zu werden.�
� 2:
�wenn sich ein Kind in Todesgefahr befindet, ist es unverz�glich zu taufen.�
Woher kommt diese irrige Auffassung?
An der theologischen Hausfakult�t im Kloster Einsiedeln lernten wir im Fach Patrologie (Vaterlehre) aus unserem Lehrbuch �Grundriss der Patrologie� der Theologen Altaner-Stuiber:
�Ambrosius spricht ausdr�cklich von einem s�ndhaften Zustand, den jeder Mensch erbt und der ihn in Schuld verstrickt; daher m�ssen auch die Kinder getauft werden. Der ungetaufte Mensch ist mit dem Teufel organisch verbunden als sein 'membrum' und 'semen'.�22
�Membrum� bedeutet hier soviel wie ein Glied des Teufels, �Semen� ein Same oder Setzling des Teufels zu sein.
Nach dieser Lehre ist es der vollzogene Taufritus, der diesen Kontakt, diese Verbindung mit dem Teufel abbricht, unterbricht und die Verbindung, die Gemeinschaft mit Jesus, herstellt. Nach dieser irrigen Lehrauffassung ist es nur selbstverst�ndlich, dass S�uglinge unbedingt sofort nach der Geburt getauft werden m�ssen, um gerettet zu sein. Dieses Taufverst�ndis hatte sich immer mehr als Praxis durchgesetzt, je mehr die Verantwortlichen der Gemeinden (Kirche) sich von der Lehre Jesu und der Apostel absetzten. Bischof Ambrosius von Mailand (�397) hat wie andere vor ihm in verschiedenen Lehren, so auch in der Taufpraxis eine Irrlehre vertreten, die er aus dem neuplatonischen Denken sch�pfte und nicht aus dem Wort Gottes.
Am 7. Dezember m�ssen die r�mischen Katholiken in der Liturgie unter der �memoria obligat�ria� (Gebotener Gedenktag) Ambrosius von Mailand als heiligen Bischof und Kirchenlehrer anrufen.
Der Nachfolger von Bischof Ambrosius, Simplicianus, war vom vorchristlichen Philosophen Platon gepr�gt. Dieser Bischof beeinflusste Augustinus massgeblich. Die r�m.-kath. Theologen Altaner-Stuiber schreiben:
�Der neuplatonisch orientierte Presbyter Simplicianus, der sp�ter Nachfolger des Ambrosius als Bischof von Mailand wurde, zeigte ihm (Augustinus), wie die Logosspekulation des Johannesprologs die Lehre Plotins vom Nus vervollst�ndige�23
23 Ebd., S. 413