D�monen

Klick auf den Kompass öffnet den Index(D�monen; griech. daimonioi = �bermenschliche Wesen) sind von Gott abgefallene Engel unter F�hrung von Satan (Luzifer, Teufel). In verschiedenen Abschnitten der biblischen Heilsgeschichte �ben sie als Gegenspieler Gottes und Versucher des Menschen ihr Unwesen aus:

1. Erschaffung der Welt:

Der erste Abschnitt umfasst die Weltsch�pfung. Diese bezieht sich nicht nur auf den sichtbaren, sondern auch auf den unsichtbaren Bereich: Gott erschafft unsichtbare geistige Wesen, Engel, die auf den sichtbaren Bereich Einfluss nehmen k�nnen (Neh 9,6; Ps 148,2.5; Kol 1,16; Hiob 38,4-7). Die Engel sind freilich nicht gottgleich, sondern sie sind geschaffene "dienstbare Geister" mit Bewusstsein, Willen und Verstand (Hebr 1.5-14; 2,5). In vorgeschichtlicher Zeit f�llt ein Teil der Engel unter Leitung Luzifers, des Satans, von Gott ab, weil sie selber wie Gott sein wollen. (Der S�ndenfall hat also sein Vorspiel bereits in der unsichtbaren Welt der Engel!) Diese gefallenen Engel nun werden zu D�monen, die auch andere in die Gottesferne, ins Verderben rei�en wollen (Hes 28,11-15; Jes 14,12-14; Jud 6; 2.Petr 2,4). Doch vorerst finden sie kein Opfer.

2. Erschaffung des Menschen:

Dieses Opfer erscheint erst im zweiten Abschnitt. Es ist der Mensch, den Gott am sechsten Tag erschafft. Ihren Angriff auf den Menschen kleiden die D�monen in vier L�gen, die uns in der S�ndenfallgeschichte in 1. Mose 3, 1.4f. begegnen. Diese vier L�gen sind es, die das Wesen der >Esoterik, der fern�stlichen >Religionen und der New-Age-Bewegung vom Anfang der Menschheit an bis heute bestimmen. Es ist die Leugnung der Autorit�t Gottes, die Leugnung der Endg�ltigkeit des Todes, die Behauptung, der Mensch habe g�ttliches Wesen, und die Behauptung, der Mensch habe g�ttliches Wissen (s. ausf�hrlicher: Okkultismus). Der Mensch wird nun ein Wesen, das einerseits vor Gott flieht und sich andererseits nach Gott, nach der Wiederherstellung des verlorenen Urzustandes zur�cksehnt. Wo diese Suche nicht im dreieinigen Gott der Bibel ihre Erf�llung findet, bieten D�monen ihre scheinbare Hilfe an und verf�hren den Menschen nur noch mehr. Hierzu stellt der Apostel Paulus in 1. Kor 10,20 fest:

"Was die Heiden opfern, das opfern sie den D�monen und nicht Gott. Nun will ich nicht, dass ihr in der Gemeinschaft der D�monen sein sollt."

D�monen, gefallene Engel, gottfeindliche M�chte unter der Leitung Satans sind es also, die hinter der Religiosit�t des Heidentums � und somit auch hinter der Esoterik und der New-Age-Bewegung � stehen. Sie geben sich als "Gottheiten" aus, aber sie sind nicht Gott. Als G�tzen vielf�ltiger Art f�hren sie den Menschen vom lebendigen Gott weg.

3. Die Erw�hlung Israels:

Inmitten des G�tzendienstes der heidnischen V�lkerwelt ruft Gott ein Volk heraus, das ihm � ihm allein � dienen und ein Licht f�r die V�lker sein soll: das Volk Israel. Es soll heilig sein und sich vom G�tzendienst der Heiden, von jeder Form des Okkultismus fernhalten (2. Mose 20, 2f.; 3. Mose 19,2.4; 5. Mose 6,4f.14f.; 18,9ff.; 2. K�n 23,24f. u.v.a.). Und doch hat Israel immer wieder versagt. Weil es sich anderen G�ttern zugewandt hat, ergeht Gottes Gericht �ber sein Volk in zunehmender Sch�rfe. Zun�chst kommt es zur Reichsspaltung, dann zur Verbannung und schlie�lich � im Zusammenhang mit dem vierten heilsgeschichtlichen Abschnitt � zur Zerstreuung unter die V�lker (1. K�n 11; Jer 2ff.; Hes 4ff. u.a.). Dennoch rettet Gott aus freiem Erbarmen einen heiligen Rest hindurch, der die Grundlage f�r das wiedererstehende Israel am Ende der Zeiten bildet (Jes 6,11-13; 10,21-23; Mi 5,2; R�m 9,27-29).

4. Das Kommen Jesu Christi als Retter:

Der vierte Abschnitt ist der entscheidende: Gott sendet seinen Sohn Jesus Christus in die Welt, um die Werke des Teufels zu zerst�ren und Menschen aller V�lker aus dem Machtbereich der Finsternis zu erretten (Joh 1,5; 3,16; 1. Joh 3,8). Sie sollen in die einstmals zerst�rte Gemeinschaft mit Gott zur�ckgef�hrt werden. Jesus stirbt am Kreuz von Golgatha stellvertretend f�r unsere Schuld, unseren G�tzendienst, unsere Ablehnung des wahren Gottes. Dadurch, dass er sein Blut f�r uns vergie�t, wird der Weg frei, zu Gott zur�ckzukehren (R�m 5,1f.; 2. Kor 5,14-21). Der Gott, den die Heiden im tiefsten Grunde ihres Herzens immer gesucht, aber wegen des T�uschungsman�vers der D�monen nicht gefunden haben � dieser Gott wird in Jesus Christus offenbar (Apg 17,22-31; R�m 1,18-25; 2. Kor 4,4). Durch das Kreuzesopfer Jesu Christi werden die D�monen entmachtet, aber nicht vernichtet. Jesus entzieht ihnen das Anrecht auf jene Menschen, die an ihn als ihren Erl�ser glauben (Joh 12,31;14,30; 16,11; R�m 8,31-39; Kol 2,15). Wer jedoch nicht an Jesus glaubt, der bleibt weiterhin im Machtbereich der Finsternis (Joh 3,19-21). Deshalb gilt die Zusage aus dem ersten Johannesbrief:

"Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis ... Wenn wir im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller S�nde" (1. Joh 1,5.7).

5. Die Zeit der Gemeinde:

Nach Jesu Auferstehung, Himmelfahrt und Pfingsten beginnt der f�nfte Abschnitt, die Zeit der Gemeinde. Diese Zeit ist es, in der wir leben. In ihr tobt der Kampf zwischen Licht und Finsternis, zwischen Christus und Satan in zunehmender Heftigkeit, je mehr es dem Ende zugeht. Zwar hat Christus den Satan und seine D�monen besiegt, und doch l�sst Gott ihr Wirken zu, um eine letzte Sichtung seiner Gemeinde herbeizuf�hren (Mt 24 par.; Lk 22,31; 2.Tim 2,12). Es liegt nun bei jedem einzelnen Menschen, bei jedem von uns, ob wir das Opfer Jesu Christi im Glauben annehmen und zu Gott geh�ren � oder ob wir in der Gottesferne verharren und Satan verfallen. Satan bietet in unseren Tagen eine ungeheure F�lle von Verf�hrungsk�nsten auf, um Menschen von Jesus Christus als dem einzigen Weg zum Vater, zum Heil, abzuhalten. Manche sprechen in diesem Zusammenhang von einer "okkulten Welle", andere von einer "Kultexplosion", die viele mitrei�t und im Kommen des sichtbaren Gegenspielers Jesu Christi, des d�monisch inspirierten Antichristen, ihren H�hepunkt finden wird.

6. Das Kommen Jesu Christi als Richter:

Die totalit�re Schreckensherrschaft des Antichristen und seines "Propagandaministers", des falschen Propheten, wird nur eine begrenzte Zeit dauern (die Bibel spricht von 42 Monaten; Offb 13,5). Jesus Christus wird ihr ein Ende setzen, wenn er zum zweiten Mal erscheint � nun aber nicht als Retter, sondern als Richter (Dan 7; 1. Kor 15,23-26; Mt 25,31-46; Offb 19,11-21). Dieses zweite Kommen Christi als Richter leitet den sechsten Abschnitt ein. Der Antichrist und sein falscher Prophet werden besiegt und

"in den feurigen Pfuhl geworfen, der mit Schwefel brennt" (Offb 19,20).

Satan selber und seine D�monen werden f�r tausend Jahre gebunden, so dass sie niemanden mehr verf�hren k�nnen (Offb 20,1-3). Christus errichtet sein Tausendj�hriges Reich des Friedens, in welchem diejenigen mit ihm regieren, die ihm inmitten der Verf�hrungen treu geblieben und nicht anderen G�ttern nachgelaufen sind (Offb 20,4). Am Ende der tausend Jahre wird Satan losgelassen, um zum letzten Mal die V�lker zu verf�hren und gegen die Gemeinde der Heiligen zu versammeln. In der Schlacht von Harmagedon wird er jedoch endg�ltig besiegt und in den "Pfuhl von Feuer und Schwefel" geworfen, wo er zusammen mit dem Antichristen und dem falschen Propheten gequ�lt wird

"Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offb 20,7-10).

7. Der neue Himmel und die neue Erde:

Gott versammelt die Gemeinde seiner Heiligen im neuen Himmel und der neuen Erde, wo Frieden und Gerechtigkeit wohnen und wo weder Tod noch Leid noch Geschrei noch Schmerz mehr sein werden (Offb 21,4).

Dort wird, wie es in der Offb weiter heisst, kein Raum sein f�r die

"feigen Verleugner und Ungl�ubigen und Frevler und Totschl�ger und Unz�chtigen und Zauberer und G�tzendiener und alle L�gner",

sondern nur diejenigen, die "aus der gro�en Tr�bsal gekommen sind und ihre Kleider gewaschen und hell gemacht haben im Blut des Lammes", werden das Reich Gottes erben (Offb 7,14; 21,7 f.). Mit diesem gro�artigen Ausblick auf den Sieg Gottes gelangt die Darstellung der biblischen Heilsgeschichte an ihr Ende. Vom Ausblick auf den Sieg Gottes her leben wir. Von ihm beziehen wir Kraft f�r unsere Existenz als Christen. Und er l�sst uns die Vorl�ufigkeit der satanischen Angriffe in unserer Zeit erkennen, die in all ihrer Wucht doch nichts anderes sind als ein letztes Aufb�umen der d�monischen M�chte vor ihrer endg�ltigen Niederlage.

Lit.: L. Gassmann, Esoterik als Lebenshilfe?, 2001.

Lothar Gassmann


Index

Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):

1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch

Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de