Determinismus

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Determinismus (lat. determinare = begrenzen, festlegen) ist die Lehre, dass alle Ereignisse durch nachpr�fbare Ursachen eindeutig bestimmbar und festlegbar sind.

Noch im 19. Jahrhundert glaubte man, ein in sich geschlossenes naturwissenschaftliches Weltbild zu besitzen. Man glaubte an genau berechenbare Naturgesetze und voraussagbare Naturabl�ufe.

"Die Natur macht keine Spr�nge",

hie� es. Alles laufe in genau abgesteckten Bahnen. Man glaubte, ohne die "Arbeitshypothese Gott" auszukommen, ja ihn ausklammern zu m�ssen, weil man ja "alles berechnen konnte". Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dieses Weltbild grundlegend ersch�ttert. Die Einstein'sche Relativit�tstheorie stellte die exakte Vorausberechenbarkeit von Abl�ufen weitgehend infrage. Die Entdeckung, dass Masse und Energie �quivalent (gleichwertig) sind, f�hrte zu einer Entfernung vom Materialismus. Die mit Max Planck beginnende Quantenphysik schlie�lich kam zu dem Ergebnis:

"Die Natur macht Spr�nge" ("Quanten-Spr�nge").

Abl�ufe sind (insbesondere zun�chst im atomaren, mikrokosmischen Bereich) nicht eindeutig voraussagbar. So gibt es z. B. nur Wahrscheinlichkeitsaussagen dar�ber, wann ein Atomkern zerf�llt und eine Verwandlung von Materie eintritt. Diese Unsicherheit pflanzt sich auch auf den makrokosmischen, sichtbaren Bereich (z. B. Kristallbildung) fort. Lebende Organismen konnte man ohnehin nie in ein streng festgelegtes Weltbild pressen. Tat man es trotzdem (versuchsweise), war das Leben weg. Entscheidend war und ist nun: Es gibt kein in sich geschlossenes naturwissenschaftliches Weltbild mehr. Man muss Unvorhergesehenes einplanen k�nnen. Das hei�t auch: Man muss mit Wundern, mit Gott, Auferstehung und Jenseits rechnen k�nnen. Sie lassen sich nicht ausschlie�en (siehe auch: >Entmythologisierung).

In der Theologie wird Determinismus oft mit der Lehre von der doppelten >Pr�destination (Vorherbestimmung entweder zum ewigen Heil oder zur ewigen Verdammnis) gleichgesetzt, wie sie etwa von J. Calvin vertreten wurde (>Calvinismus; Erw�hlung). M. Luther lehrte zwar auch (in "De servo arbitrio"), dass der Mensch in Heilsdingen keinen freien Willen habe, sondern alles der Gnade Gottes verdanke, aber eine Vorherbestimmung zur ewigen Verdammnis lehnte er ab (siehe auch Synergismus).

Lothar Gassmann


Index

Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):

1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch

Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de