Der
Name G.G. kommt an mehreren Stellen im NT vor und wird von unterschiedlichen
Freikirchen benutzt, so da� oftmals Verwechslungen unterlaufen. Grunds�tzlich
unterscheidet man Gemeinden Gottes aus der >Heiligungsbewegung und Gemeinden
Gottes aus der Pfingstbewegung.
Wir beschr�nken uns hier auf Gemeinden Gottes aus der Heiligungsbewegung.
Der reformierte Pfarrer John Winebrenner gr�ndete 1830 die �Church of God in North America� mit folgenden Lehren:
�ber mehrere Abspaltungen davon entstand durch die Initiative des Landschullehrers Daniel Sidney Warner (1842-1895) in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts die �Church of God Reformation Movement�, die zus�tzlich folgende Lehren betonte: Heiligung des Lebens und �berdenominationelle Existenz aller wahrhaft wiedergeborenen Christen. Warner wollte von aller �sektenhaften Zersplitterung� frei sein und �ber Denominationsgrenzen hinweg alle wirklich Gl�ubigen zusammenf�hren � das war das Grundanliegen der G.G. In einem Geschichtswerk der G.G. hei�t es:
�Sie alle kamen aus verschiedenen Denominationen. Aber diese M�nner vereinte die gemeinsame Erkenntnis: Das Zeugnis und der Auftrag des Christentums werde durch das spalterische und konkurrenzhafte Sektentum geschw�cht. Au�erdem werde es weitgehend vers�umt, innerhalb der Denominationen ein heiliges Leben zu predigen und zu fordern� (E. Bewernick, Die Bewegung der Gemeinde Gottes, in: Missionswerk der Gemeinde Gottes � Hg., Gemeinde Gottes Europa und Naher Osten..., 1987, S. 7).
Bez�glich der Heiligung vertreten verschiedene Gemeinden Gottes eine Zwei-Stufen-Lehre:
�Freiheit von jeder �u�eren S�nde und Freiheit von jeder Absicht zur S�nde. Um diesen Stand zu erreichen und ausleben zu k�nnen, ist eine zweite Erfahrung nach der Wiedergeburt n�tig, das sogenannte �zweite Gnadenwerk`� (a.a.O., S. 8).
Hier schleicht sich die Gefahr des Perfektionismus ein, gegen den sich verschiedene Gemeinden Gottes jedoch abgrenzen. In der Gegenwart gibt es zahlreiche Aufspaltungen der G. G.: von der exklusiven Richtung der reorganisierten G.G. (Friedrichshall) mit strengen Verhaltens- und Kleidervorschriften �ber andere exklusive, aber weniger strenge Richtungen in Nord- und S�ddeutschland bis hin zur weithin ge�ffneten Richtung (Fritzlar) mit modernen Gottesdienstformen und Mitarbeit in der Evangelischen Allianz.
Die Tragik der G.G. besteht darin, da� sie ein Einigungswerk aller wiedergeborenen Christen sein wollte, aber faktisch zu einer eigenen Denomination (mit zahlreichen Aufsplitterungen) geworden ist.
Die meisten Gemeinden Gottes aus der Warner-Richtung h�ngen der Lehre des Amillennialismus an, d.h. sie glauben nicht an ein zuk�nftiges Tausendj�hriges Reich und deuten reale prophetische Aussagen (z.B. �ber Antichrist, Malzeichen, Schlacht von Harmageddon usw.) lediglich symbolisch. Als Konsequenz daraus wird von vielen Gemeinden Gottes Orten die Substitutionslehre (die G.G. will Israel ersetzen) vertreten, wobei man dann teilweise zu einer schw�rmerisch �bersteigerten Sicht f�r die eigene Gemeinde ("neues Zion" u.�.) kommt.
Manche Gemeinden Gottes haben sich von solchen Ansichten gel�st und zu einer biblisch n�chternen Linie gefunden.
Lothar Gassmann
Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):
1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch
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