Seit 1994 treten bei charismatischen Evangelisationen und "Heilungs-Gottesdiensten" Ph�nomene, wie sie in Pfingstgemeinden seit Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt sind, in gro�em Ma�e auf:
Von der freikirchlichen "Vineyard-Gemeinde" in Toronto, Kanada, trugen Charismatiker vor allem durch Handauflegung und Gebet diesen "Toronto-Segen" in die ganze Welt. Zahlreiche Berichte �ber "seelische und k�rperliche Wunderheilungen" sind gesammelt und publiziert: Der Gesch�ftsmann G�nther F�ssle z.B. erhielt in einer Vision den Auftrag, eine Fackel, die w�hrend seines Aufenthaltes in Toronto angez�ndet wurde, in die Schweiz zu tragen. Nachdem die Frau des Pastors Carol Arnott "um eine doppelte Salbung" gebetet hatte, wurde F�ssle zu Boden geworfen:
"Als ich hinfiel und am Boden lag, passierte etwas, das ich noch nie erlebt hatte. Ein Zucken ging durch meinen K�rper; es kam in Wellen und schien vom Bauch auszugehen, um von dort den ganzen K�rper zu durchstr�men. Es f�hlte sich wie Elektrizit�t an, nur ohne Schmerzen. Mein ganzer K�rper zuckte, und mein Kopf schlug auf den Boden; ich war einfach machtlos dagegen. Zwischendurch gab es auch Zeiten, wo ich ruhig dalag. Das Ganze dauerte etwa eine Stunde. W�hrend des Sch�ttelns hatte ich den Eindruck, als werde irgendetwas geboren, und in den ruhigen Zeiten sp�rte ich einen tiefen Frieden ... Sp�ter beteten zwei Br�der f�r mich, sie beteten um mehr Macht, Freude und Salbung, und wie vor zwei Tagen erlebte ich wieder ein Gef�hl des Geb�rens und St�hnens ..." Mit dieser "Fackel" z�ndete F�ssle "daheim in der Schweiz andere Fackeln an."
(Guy Chevreau, Der Toronto-Segen, S. 121f).
Happy Leman, Beauftragter des Bezirkes Mittlerer Westen der Vineyard-Gemeinden und Pastor der Vineyard-Gemeinde in Champaign, Illinois, berichtet:
"Am 18. M�rz 1994 f�hlten meine Frau Di und ich uns gedr�ngt, nach Toronto zu reisen, um das Wirken des Heiligen Geistes mit eigenen Augen zu sehen ... Mitten in unserer ersten Versammlung wurde ich von der Macht des Geistes �berw�ltigt und fand mich am Boden wieder. Nachdem ich zwei Stunden gelacht, gezittert und am Boden umhergerollt war, ohne aufstehen zu k�nnen, merkte ich, dass Gott mir etwas zu sagen hatte ... Meine Angst, dieses Erlebnis in meiner Gemeinde nicht nachvollziehen zu k�nnen, wuchs angesichts der Zeugnisse von vielen Gemeindeleitern, die den Segen im gro�en Stil in ihre Gemeinden mitbringen konnten, um ihn dort auszuteilen. Manche dieser M�nner brauchten sogar nur ihre Gemeinden zu betreten, und schon fielen die Leute zu Boden ..." (ebd. S.130)
Belma Vardy, international bekannte T�nzerin und Choreographin, besuchte im Juli 1994 zusammen mit einer Freundin die Vineyard-Gemeinde in Toronto:
"Urpl�tzlich war uns, als �ffne sich der Himmel und sch�ttete auf uns einen Eimer voller Gel�chter aus. Wir waren restlos �bermannt und kreischten vor Lachen. So sehr wir uns auch bem�hten, wir konnten einfach nicht aufh�ren � wir waren vollkommen machtlos dagegen. Meine Freundin fiel seitlich hin, und ich fiel mit dem Kopf auf Ihre H�fte, total undamenhaft. Wir versuchten uns wieder hinzusetzen und die Beherrschung wiederzugewinnen, aber vergeblich. Kaum sa�en wir wieder, als wir erneut hinfielen. Als ich mich an einem Stuhl hochziehen wollte, landete ich zwischen zwei Stuhlreihen am Boden. Meine Freundin lag quer �ber den Pl�tzen und kroch wie ein Wurm auf ihnen entlang; dabei lachte sie hysterisch und versuchte, von mir wegzukommen. Immer, wenn wir einander ber�hrten, fing das unbez�hmbare hysterische Lachen wieder an, bis wir schlie�lich so laut keuchten und lachten, dass wir die Veranstaltung st�rten ... Am Ende des Abends verlie�en wir das Geb�ude buchst�blich auf H�nden und Knien. Das war uns �berhaupt nicht peinlich, es war uns v�llig egal, welch einen Anblick wir abgaben, und welche Ger�usche wir dabei machten. Au�erdem schien jedermann es vollkommen normal zu finden, das Geb�ude auf diese Art zu verlassen" (ebd. S. 130f.).
Solche zwanghaften und absto�enden Verhaltensweisen k�nnen allerdings niemals von Gott kommen, sondern eindeutig vom Widersacher Gottes.
"Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Gemeinden der Heiligen" (1. Kor 14,33).
S. auch: Passivit�t; Trance; Okkultismus.
Adelgunde Mertensacker
Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):
1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch
Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de