Von lat. passio = Leiden, Erdulden. Passivität bedeutet im geistlichen Sinn, sich wehrlos einer fremden Person oder Macht auszuliefern.
Das Phänomen der Passivität, zu der Menschen von fremden Geistern (Dämonen) verführt werden können, tut sich heute erschreckend vor uns auf. Wie fromm sich so etwas tarnen kann, lesen wir in einem Buch, das in einer der größten Spiritistenlogen Europas aufliegt. Dieses Buch tragt den Titel:
"Der Verkehr mit der Geisterwelt."
Unter der Überschrift "Die Ausbildung der Medien" heißt es dort:
"Er beginnt mit einem kurzen Gebet, hält eine Lesung aus der Heiligen Schrift und denkt über das Gelesene nach. Darauf hält er, wie vorhin angegeben, seine Hand mit einem Bleistift auf ein vor ihm liegendes Blatt Schreibpapier und verhalte sich abwartend ohne irgendwelche geistige Spannung. Wird er zur Niederschrift von Gedanken gedrängt, die mit großer Bestimmtheit ihm inspiriert werden, so schreibe er sie nieder. Wird seine Hand durch eine fremde Kraft in Bewegung gesetzt, so gebe er nach."
Wenn man in Indien zu einer Wahrsagerin geht, sagt sie als erstes:
"Make your mind blank!" (Entleere deinen Verstand)
Lass dich fallen! Öffne dich! Die Heilige Schrift sagt dagegen: Widerstehet! (z.B. 1Pt 5,9; Jak 4,7) Außerdem fordert auch jeder Hypnotiseur Passivität. Er verlangt, dass sich die Menschen ihm öffnen. Jeder Hypnotiseur gibt auch zu, dass er bei demjenigen nichts ausrichten kann, der ihm willentlich widersteht.
Die Bibel erklärt dagegen: Seid wachsam und widersteht allen listigen Anläufen des Teufels! Man beachte: Die Mahnung im ersten Petrusbrief 5,8 f. ist keineswegs an die Ungläubigen gerichtet, sondern an die Gläubigen:
"Seid nüchtern und wachet! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne; dem widerstehet fest im Glauben!"
Der Heilige Geist bewirkt Selbstkontrolle. Der falsche Geist sucht die Direktkontrolle. Es heißt in Gal. 5,22 bei der Aufzählung der Frucht des Geistes am Schluss: Enthaltsamkeit.
Das griechische Wort enkrateia kann man auch mit Selbstkontrolle übersetzen.
Wir können also feststellen:
Der Heilige Geist bewirkt, dass ich selbst, mein Ich — nach biblischer Anthropologie meine Seele (Psyche) — immer besser mein Gehirn, diese biologische Maschine bedienen kann. Der Heilige Geist wird nie direkt hineinschalten, weil Gott seine Schöpfungsordnung respektiert. Er hat sich hier selber eine Schranke gesetzt, weil er seine Geschöpfe liebt. Er keinen Menschen.
S. auch: Trance; Meditation; Fallen auf den Rücken; Handauflegung; Okkultismus.
Alexander Seibel
Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handbüchern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):
1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines Ökumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch
Weitere Handbücher (über Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de