Faschismus

Klick auf den Kompass öffnet den IndexDie Franz�sische Revolution war nicht nur Ausgangspunkt liberaler Freiheitsgedanken und heute gesellschaftlich akzeptierter individueller Menschenrechte, sondern auch geistige Wurzel der schlimmsten totalit�ren Ideologien und Systeme des 19. und 20. Jahrhunderts:

Kommunismus und Nationalsozialismus.

Sowohl Kommunismus wie extremer Nationalismus entwickelten sich aus dem Gedankengut und der Praxis der Franz�sischen Revolution. Besonders der von den Verfechtern des marxistischen Kommunismus und des nationalistischen Faschismus eingesetzte Terror hat seine Entsprechung in den extremistischen Ideen und Taten der Aufkl�rer und der Jakobiner wie Robespierre (1758-1794). Im Faschismus haben wir ein Herrschafts- und Gesellschaftsmodell vor uns, das sozialistisch-kommunistische und nationalistisch-traditionalistische Elemente in sich vereint. Deshalb ist die deutsche Bezeichnung "Nationalsozialismus" durchaus sachgerecht. Allerdings w�re ist es eine Verharmlosung des deutschen Nationalsozialismus, w�rde man diesen nur als eine Spielart des international auftretenden Faschismus bezeichnen. Vielmehr war der deutsche Nationalsozialismus eine heidnisch und darwinistisch gepr�gte, besonders extreme und besonders terroristische Form des Faschismus

Andere Auspr�gungen des Faschismus, besonders im slawischen Bereich, nehmen auch klerikales Gedankengut, etwa der Orthodoxen (Pan-Slavismus) oder der R�misch-Katholischen Kirche (Ustascha in Kroatien) auf. Der Faschismus vertritt auf der einen Seite scheinbar solide konservative Werte wie Moral, Selbstaufopferung f�r h�here Werte, den Kampf f�r allgemeine Sicherheit und Ordnung oder v�lkische Traditionen. Gleichzeitig tritt er sozial-revolution�r, antiliberal, antiparlamentarisch und antikapitalistisch auf. Zur Durchsetzung seiner Ziele nutzt er wenn n�tig Revolutionen, Putsche, Umst�rze, B�rgerkrieg und jede Form inneren und �u�eren Terrors. Soziale und politische Krisensituationen treiben ihm einfach strukturierte Menschen, verunsicherte Gesellschaftsgruppen und Verlierer der aktuellen Entwicklungen zu. So kamen in den wirtschaftlichen Krisen und moralischen Wirren nach dem Ersten Weltkrieg sowohl der Kommunismus in Russland wie der Faschismus in Italien und sp�ter in Deutschland und anderen Staaten als revolution�re Bewegung an die Macht.

1. Begriff und Entstehung:

In seiner Propaganda tritt der Faschismus populistisch auf, um die "Massen" zu gewinnen. Er greift aktuelle Probleme auf und gibt scheinbar sehr einleuchtende, einfache Antworten. Der Begriff Faschismus entstand in Italien. Seine Anh�nger leiteten ihn vom italienischen "fascio" bzw. dem lateinischen Begriff "fasces" ab (deutsch: Bund, Rutenb�ndel). Dieses B�ndel  war der Symbolik des antiken Roms entnommen. Er geht zur�ck auf die "fasces", die man bei �ffentlichen Auftritten dem r�mischen Konsul, Imperator oder Statthalter voran trug. Propagandistisch symbolisierte das Zeichen die These: "Gemeinsam sind wir stark".  Das Rutenb�ndel mit  einem darin eingewickelten Beil wurde das Symbol der faschistischen Bewegung in Italien, vergleichbar mit dem Hakenkreuz im deutschen Nationalsozialismus. Als politische Bewegung (italienisch: "movimento") und teilweise als Staatsordnung entwickelte sich der Faschismus in der ersten H�lfte des 20. Jahrhunderts. Die faschistische Staatsordnung tritt immer als nichtkommunistische Diktatur auf, obwohl sie mit den kommunistischen Diktaturen viele Wesensmerkmale teilt. Aufgrund geistiger Verwandtschaft geht er teilweise B�ndnisse mit dem ansonsten verhassten kommunistischen System ein, so z.B. im antiparlamentarischen Kampf der zwanziger Jahre in Deutschland oder au�enpolitisch im Hitler-Stalin-Pakt 1939. In sozialen Fragen steht der Faschismus sozialistischen Ideen durchaus nahe.

Auch ist die biographische N�he f�hrender Faschisten zu kommunistischen Gedanken auff�llig. Oft waren faschistische Theoretiker und Politiker vormals kommunistische oder anarchistische Aktivisten. So war es bei Mussolini und sp�ter bei Horst Mahler.

2. Geschichte:

Trotz Vorl�ufern, z. B. in Frankreich, datiert man den Beginn der faschistischen Bewegung auf das Jahr 1919. Den Anfang bildeten die von Mussolini gegr�ndeten "Italienische Kampfb�nde" (Fasci Italiani di Combattimento). Der gelernte Lehrer Benito Mussolini (1883-1945) war urspr�nglich einer der f�hrenden K�pfe des linkssyndikalistischen Fl�gels (kommunistisch � anarchistisch) der Sozialistischen Partei Italiens. Zeitweise war er Chefredakteur der sozialistischen Parteizeitung L'Avanti. Pers�nlich betonte er Zeit seiner Wirksamkeit seine Herkunft aus einfachen Verh�ltnissen.

Als ernstzunehmende polische Gr��e trat der Faschismus erstmalig 1919 auf. In einem Handstreich nahm der italienische Fliegerheld des Ersten Weltkrieges und Schriftsteller Gabriele D'Annunzio die Macht in der Stadt Rijeka (damals Fiume) ein.  Hier entstand das erste faschistische Staatsystem. Schon in Fiume fallen die f�r die Bewegung typischen Merkmale auf: Korporative Ordnung, Massenaufm�rsche und propagandistische Massenzeremonien sowie faschistische Symbolik, die aus vorchristlicher Zeit und Heidentum entlehnt waren. Die zur gleichen Zeit, 1919, gegr�ndeten "Italienischen Kampfb�nde" (fasci) entwickelten sich zwischen 1921 und 1922 zur gr��ten Massenbewegung des Landes.  

Die faschistische Bewegung war so anziehend, weil sie eine gro�e Breite von Unzufriedenheit im Volk b�ndeln konnte. Ideologisch war der Faschismus nicht ganz einheitlich. Sowohl im italienischen Faschismus wie im deutschen Nationalsozialismus gab es einen modernistisch-revolution�ren und einen konservativ-traditionalistischen Fl�gel. Mussolini lavierte auch noch lange nach seiner Machtergreifung (1921-1925)  zwischen den Positionen und hatte dabei M�he, diese zentrifugalen Kr�fte zusammenzuhalten. Im deutschen Nationalsozialismus f�hrten vergleichbare innere Gegens�tze zu einem Blutbad, beim so genannten "R�hmputsch" von 1934.

Mussolini wurde nach dem von ihm im Oktober 1922 organisierten "Marsch auf Rom", bei dem er offen mit einem Putsch drohte, von K�nig Vittorio Emanuele III. zum Ministerpr�sidenten (1922-43) ernannt. Der Gro�machtanspruch des antiken r�mischen Weltreiches war leitende Idee des faschistischen Italiens. Dies trieb in den Krieg gegen das Kaiserreich �thiopien, Libyen und Albanien und sp�ter in den 2. Weltkrieg.

Aufgrund der aussichtslos gewordenen Kriegslage wurde Mussolini 1943 vom faschistischen Gro�rat abgesetzt und verhaftet. Zwar herrschten die Faschisten nach Mussolinis Absetzung noch eine kurze Zeit, verloren aber doch sehr bald die Macht. Durch Volksentscheid wurde die f�r die Machtergreifung der Faschisten mitverantwortliche  Monarchie in Italien abgeschafft. Die deutsche Waffen-SS befreite Mussolini aus seinem Gef�ngnis auf dem Gran Sasso in den Abruzzen. Er gr�ndete in Norditalien die "Republik von Sal�" (Repubblica Sociale Italiana), die bis zum Kriegsende ein deutsches Marionettenregime war. Am 28. April 1945  wurde Mussolini zusammen mit seiner Geliebten Clara Petacci in Giuliano di Mezzegra (Comer See) erschossen. Ihre gesch�ndeten Leichen werden �ffentlich aufgeh�ngt

3. Grundlagen:

- Ein Hauptmerkmal des faschistischen Denkens und Handelns ist das F�hrerprinzip. Dem "F�hrer" (in Italien dem "Duce") hat man bedingungslos zu folgen. Unterhalb des gro�en "F�hrers" (Hitler, Mussolini) gibt es in allen gesellschaftlichen Gruppen kleinere Unterf�hrer, die in ihrem Einflussbereich ebensolchen bedingungslosen Gehorsam fordern k�nnen wie der (gro�e) F�hrer selbst.  

- Ein an der r�mischen Vergangenheit ausgerichteter traditionalistischer Kult verband sich in Italien mit einer revolution�r-dynamischen Selbstdarstellung und entsprechenden Politikans�tzen. Im Nationalsozialismus gab es eine vergleichbare R�ckbesinnung auf das Germanentum und im serbischen, ukrainischen und russischen Faschismus auf den Panslavismus, auf das alte Russland mit orthodox-kirchlichem Ritus, Zarentum, Antisemitismus und gro�slawistischem Expansionismus.

- Ein aus sozialistischen Gedanken kommendes korporatives Wirtschaftsmodell mit nach Produktionszweigen gegliederter Organisation pr�gte die Planwirtschaft.

- Das Parlament wurde, �hnlich wie bei den Kommunisten, durch eine zentralistische Leitung, die "Kammer der Fasci und der Korporationen" oder den "Faschistischen Gro�rat" ersetzt.  Die faschistische Bewegung verstand sich anfangs (1919 � 1922) als Anti-Partei und sp�ter als Massenpartei eines neuartigen Typus.

- Au�enpolitisch betrieb der italienische Faschismus eine expansionistische Propaganda, die danach strebte, sich weite Teile der kroatischen Ostk�ste der Adria einzuverleiben.

- �u�erlich war der Faschismus gekennzeichnet von einem gigantischen Einsatz von politischen Symbolen, Fahnen und Uniformen. Rituelle Massenzeremonien und Marschkolonnen pr�gten das Erscheinungsbild. Diese Veranstaltungen in Verbindung mit aufreizenden Reden fanatisierten die Massen.

4. Gedankengut und Philosophie:

- Der Faschismus vertritt auf der einen Seite scheinbar konservative Werte wie Moral, Sicherheit und Ordnung oder v�lkische Traditionen. Gleichzeitig tritt er sozial-revolution�r, antiparlamentarisch und antikapitalistisch auf.

- Die typischen Elemente des Faschismus waren: F�hrerprinzip; Nationalismus; Antikommunismus; Antisemitismus und Rassismus; Verherrlichung von Kraft, Sch�nheit und Gewalt;  Militarismus; Gigantomanie; zentrale Bedeutung des Geheimdienstes; Recht und Ordnung, im totalit�ren und  faschistischen Sinne, stehen �ber Freiheit und den Rechten des Individuums; Blut- und Weiherituale; der religi�sen, meist heidnischen Symbolik entnommene Rituale, Begriffe und Zeichen.

- Geistesgeschichtlich liegen die Wurzeln des Faschismus in Niccolo Machiavellis (1469-1527) "Der F�rst" und dem in der franz�sischen Revolution aufkommenden Gedanken der Massenbewegung und des Nationalismus. Folgerichtig sind in fast allen faschistischen Systemen F�hrerkult, nationalistische �berheblichkeit und milit�rischer Machtanspruch Wesensmerkmale. Pluralismus war weder im politischen System noch in der Wirtschaft gewollt. Die meisten faschistischen Staaten und Parteien haben eine antisemitische Haltung.

- Der auf Charles Darwin (1809-1882) zur�ckgehende Sozialdarwinismus, mit seiner Lehre vom "�berleben der St�rksten", ist eine weitere Wurzel des Faschismus (>Evolution; Evolutionskritik). Gedanken von Friedrich Nietzsche (1844-1900) zum Beispiel in "Wille zur Macht" und der musikalischen Gigantomanie des Komponisten Richard Wagner (1813-1883) beeinflussten besonders die Theorie im deutschen Nationalsozialismus. Sozialistische und kommunistische Gedanken sind im linken Fl�gel der faschistischen Bewegung deutlich (Volksgemeinschaft).

- Grundlegende theoretische Werke brachte der Faschismus nur wenige hervor: Mussolinis Programmschrift "Der Geist des Faschismus" (italienisch "La Dottrina Del Fascismo") wurde 1932 in zwei Teilen ver�ffentlicht. Der Text erschien zuerst als Einleitung zu dem Artikel Fascismo f�r die Enciclopedia Italiana.

Die wichtigsten faschistischen Theoretiker in Italien waren neben Mussolini:

Julius Evola (1898-1974), Kulturphilosoph, entstammte einer katholisch-traditionellen Familie in Rom. Sp�ter entwickelte er den an der Antike ausgerichteten heidnisch-rassistischen Traditionalismus.

Enrico Corradini (1865-1931) war Nationalist.

Der Jurist Alfredo Rocco (1875-1935) war Vordenker der nationalistischen Bewegung Italiens, die 1923 mit dem Faschismus fusionierte.

Robert Michels (1876-1936) war deutscher Soziologe. Michels kam aus der SPD. Er wechselte nach Italien und wandte sich dem Faschismus zu. 1928 errichtete ihm Mussolini einen Lehrstuhl in Perugia, um die Theorie des Faschismus weiterzuentwickeln.

Giovanni Gentile (1875-1944) war ein neoidealistischer Philosoph. Er vertrat eine "Aktualismus" genannte radikale philosophische Richtung, die die absolute Existenz der Dinge verneinte und die Theorie vertrat, s�mtliche Erscheinungen w�rden erst im "reinen Akt" erzeugt.  

Sergio Panunzio (1886-1944) war ein Theoretiker des Syndikalismus. Er entwickelte nach 1922 einen wichtigen Teil der faschistischen Staatslehre, indem er das Verh�ltnis von Partei und Staat abzugrenzen versuchte. Panunzio lehrte an der einflussreichen Fakult�t f�r politische Wissenschaft der Universit�t von Perugia.

Zusammengefasst sind die wesentlichen Kennzeichen faschistischen Denkens:

5. Geschichtliche Verwirklichung au�erhalb von Italien

Der Faschismus breitete sich im 20. Jahrhundert, in jeweils etwas abweichender ideologischer Form, weltweit aus. In vielen L�ndern Europas erreichte er politische Macht (Italien, Deutschland, Slowakei, Rum�nien, Ungarn u.a.). Faschistische, neofaschistische und ihnen verwandte gr��ere Organisationen, Bewegungen, Parteien  finden sich auch heute in vielen L�ndern (Russland, Belgien, D�nemark, Italien, Frankreich, Deutschland, USA u.a.). Selbst in Israel gab es faschistische Kleinparteien, die allerdings verboten wurden.  

L�nder, in denen offen faschistische Diktaturen ganz oder teilweise herrschten:

Deutschland:

Die bedeutendste faschistische Diktatur fand sich im deutschen Nationalsozialismus, der von 1933-1945 Deutschland beherrschte. Ihre Ma�losigkeit f�hrte zum 2. Weltkrieg mit 56 Millionen Toten und zum gr��ten Genozid der Geschichte, dem Holocaust am j�dischen Volk mit ca. 6 Millionen Toten. Die meisten faschistischen Staaten konnten sich nur mit deutscher Unterst�tzung durchsetzen (Kroatien, Rum�nien, Ungarn).

Griechenland:

1936 bis 1941 herrschte die vom italienischen Faschismus und vom deutschen Nationalsozialismus beeinflusste Metaxas-Diktatur.

- Kroatien: Am 10. Mai 1941 rief die Usta�a den Unabh�ngigen Staat Kroatien aus und errichtete eine faschistische Diktatur unter Ante Pavelic, die Serben, Juden, Zigeuner und politische Gegner systematisch verfolgte.

Rum�nien:

In Rum�nien kam nach dem Ersten Weltkrieg mit der "Legion des Erzengels Michael" ("Eiserne Garde") unter Corneliu Zelea Codreanu in den 1930er Jahren eine faschistische Bewegung auf, die sich als weltanschauliche Bewegung, religi�se Kampfgemeinschaft, mit starken Kr�ften des F�hrerkultes, Militarismus und Antisemitismus herausbildete und von dem Diktator Marschall Ion Antonescu fortgef�hrt wurde.

Ungarn:

In Ungarn existierten Gruppierungen wie in �sterreich, die sich am Vorbild der SA und SS orientierten, zum Beispiel die Pfeilkreuzler (auch "Hungaristen" genannt). Ihr F�hrer Ferenc Sz�lasi glaubte an ein "Karpato-danubisches" Vaterland. Die Pfeilkreuzler beriefen sich auf heidnische Traditionen der Ungarn und waren rabiat antisemitisch.

Auch in der Slovakei, in Serbien und anderen Staaten gelangten faschistische Diktaturen im Zuge des 2. Weltkrieges zur Macht. Meist waren sie nur deutsche Vasallenstaaten. Politisch einflussreiche faschistische oder �hnliche Bewegungen gab es auch in:

Frankreich:

die "Action fran�aise" mit Charles Maurras.

Gro�britannien:

1932 die von Oswald Mosley gegr�ndete "British Union of Fascists". Ihr Hauptgedanke war das �bermenschentum und die Weltbedeutung Gro�britanniens.

Schweiz:

In der Schweiz formierten sich vor allem nach 1933 verschiedene Gruppen mit meist denselben Mitgliedern. Sie werden unter dem Begriff "Frontenbewegung" zusammengefasst.

Skandinavien:

In den skandinavischen L�ndern D�nemark, Schweden und Norwegen kamen mit der "Schwedischen Nationalsozialistischen Partei", der "D�nischen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei" und der "Norwegischen Nationalen Sammlung" faschistische Bewegungen auf, welche die nordische Herrenmenschen-Ideologie zum Programm machten.

Auch in den USA gab und gibt es eine faschistische Bewegung

6. Die Bezeichnung "Faschist" als unredliches Totschlagargument der Linken

Linke Politologen bezeichnen fast alle rechts gerichteten, autorit�r gef�hrten L�nder als faschistisch. Sie verstehen Faschismus, wie es die kommunistische Geschichtsschreibung definierte, als aggressive Form des Kapitalismus. Diese Sicht ist schon deshalb falsch, da der Faschismus in sozialen Fragen linken Ideen viel n�her steht als konservativen oder liberalen. Nach der linken Einordnung des Faschismus m�sste man Spanien unter General Franco (1939-1975),  Portugal unter General Carmona  und sp�ter Salazar (1926-1974), Griechenland unter den Obristen (1967-74) und etliche lateinamerikanische L�nder, die zeitweise unter Milit�rherrschaft standen, als faschistisch einordnen. Bei konsequenter Beibehaltung dieser Einordnungen m�sste man aber auch die meisten bis Ende des 20. Jahrhunderts  sozialistisch gef�hrten arabischen Staaten (Syrien, �gypten, Irak) als faschistisch bezeichnen. Dies tun die linken Politologen nicht. Oft dient die Bezeichnung "Faschismus" oder "faschistisch" als linkes Totschlagargument, um konservative Kritiker mundtot zu machen.

7. Schlussfolgerung f�r Christen

Faschismus ist eine zur Bewegung und zum Staatsgedanken gewordene Spielart des von Gottes Geboten gel�sten menschlichen Herrschaftsanspruchs und Denkens. Er ist somit eine Konsequenz  des antichristlichen Geistes der Aufkl�rung. Der bereits in der franz�sischen Revolution erkennbare extreme Nationalismus ist eine Form hochm�tiger, s�ndiger Herzenshaltung, n�mlich eines volksweiten Egoismus. Die �bertragung der darwinschen Ideen von der Entstehung der Arten durch den Sieg des St�rkeren �ber das Schw�chere gibt dem Faschismus seinen besonders brutalen Zug und offenbart den antichristlichen Geist des Darwinismus (>Evolution). Das Wiederaufkommen vorchristlicher Religion und Philosophien, wie des r�mischen oder germanischen Heidentums, offenbart ebenfalls den antichristlichen Charakter des Faschismus Aber auch hier sieht man Parallelen zum heidnischen Kult in der Franz�sischen Revolution (Kult um die in Paris verehrte "G�ttin der Vernunft"). Es gibt auffallende �hnlichkeiten zwischen dem faschistischen Staats- und Gesellschaftsmodell und dem in Offenbarung 13 geschilderten Herrschaftsmodell unter dem Antichristen. Der von Paulus erw�hnte charakterliche Verfall der endzeitlichen Menschheit wurde im Faschismus pr�gende Kraft:

"Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochm�tig, L�sterer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unvers�hnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten feind, Verr�ter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als Gott" (2. Tim 3,1-4).

Ganz gleich, in welcher Form der Faschismus auftritt, ob offen heidnisch oder klerikal, Christen m�ssen sich von derartigen Geisteshaltungen fern halten.

Lit. zur Beurteilung: F. Schaeffer, Wie k�nnen wir denn leben?, 1977

Rainer Wagner


Index

Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):

1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch

Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de