Der Begriff Kommunismus kommt aus der lat. Sprache: communis = gemeinsam bzw. gemeinschaftlich.
Durch seine Hoffnung auf ideale irdische Verh�ltnisse, die nur mit der biblischen Lehre vom 1000j�hrigen Friedensreich (Chiliasmus) vergleichbar sind (Offb 20), nimmt der Kommunismus die Form einer innerweltlichen Erl�sungslehre an. Daher ist Kommunismus im geistigen Grenzbereich zwischen Gesellschaftsform und >Religion anzusiedeln. Verschiedene Historiker sehen in ihm sogar eine christliche Sekte in s�kularer Form. Wo man die praktische Realisierung des Kommunismus in Angriff nahm, wurden auch �u�erlich religi�se Formen sichtbar:
F�hrende Personen bildeten eine Art hierarchisch geordneter Priesterkaste (vom absoluten Generalsekret�r der KPdSU abw�rts �ber die regionalen Parteichefs der Staaten und "Bruderparteien" bis zu den Parteisekret�ren in den Orten und Betrieben); der Kommunismus hatte Dogmen, die als unfehlbar galten (offizielle Losung: "Die Lehre von Karl Marx ist allm�chtig, weil sie wahr ist!" oder "Die Partei hat immer recht"); Riten (Jugendweihe, sozialistische Namensgebungen usw.); feierliche Handlungen (Ges�nge und M�rtyrerkult); einen absoluten Erl�sungs- und Wahrheitsanspruch.
Die Anf�nge kommunistischen Denkens finden wir in der klassischen Philosophie und Staatslehre Athens sowie in einem �berzogenen j�disch-christlichen Chiliasmus. Der Mittelpunkt der Lehre des Kommunismus ist eine Gesellschafts- und Wirtschaftsutopie, die seit dem klassischen Altertum, teils im s�kularem Raum, teils mit religi�sem Unterbau, diskutiert und von vielen angestrebt wird. Zentralgedanke der kommunistischen Ideologie ist eine menschheitserl�sende Wirtschaftsutopie, die nur gemeinschaftliches Eigentum akzeptiert und jeden Privatbesitz ausschlie�t. Nach dieser Lehre hat alles B�se seine Ursache im Privateigentum. Die Beseitigung des Privateigentums zieht angeblich die Erl�sung der Menschheit nach sich. Da diese Wirtschaftsordnung ohne grundlegende Ver�nderung von Staat und Gesellschaft nicht zu verwirklichen ist und sich auch umgestaltend auf Staat und Gesellschaft auswirkt, wird der Kommunismus auch zu einer Staatslehre.
Der Kommunismus kann in den klassischen Kommunismus und den modernen Kommunismus unterschieden werden.
Der heutige, moderne Kommunismus definiert den klassischen Kommunismus mit dem Begriff vom utopischen Kommunismus, w�hrend er sich selbst als wissenschaftlichen Kommunismus oder realen Kommunismus bezeichnet. Trotz gewisser Unterschiede zwischen dem klassischen Kommunismus und dem auch "Marxismus-Leninismus" genannten modernen Kommunismus ist beider Grundlehre, n�mlich die Menschheitserl�sung durch Beseitigung des Privateigentums, gleich.
Als erster definierte >Plato (428-346 v.Chr.) den Gedanken der "Gemeinschaft der Frauen, der Kinder und des Eigentums" in seiner Staatsphilosophie. Dabei sah sich Plato selbst in der Tradition u.a. mit einem der sogenannten Sieben Weisen, dem Athener Staatsreformer und Dichter Solon (etwa 640-560 v.Chr). Plato meinte, man k�nne die von Solon angestrebte "Eintracht der Menschen" durch den Kommunismus am Besten verwirklichen. Sp�ter versuchten u.a. der persische Sektenf�hrer Mazak (6.Jahrhundert), der Bauernf�hrer Thomas M�ntzer (1490-1525), der Inder M. Gandi (1869-1948) oder auch Lew Tolstoi (1828-1910), kommunistische Ideale in die Tat umzusetzen. Gnostische Sekten (Circumcillionen), Donatisten aber auch Kirchenf�hrer wie Chrysostomus (324-407) vertraten kommunistische Gedanken unter Berufung auf die G�tergemeinschaft der Urgemeinde in Jerusalem (Apg 2,24f.). Das M�nchtum im mittelalterlichen Chiliasmus (Joachim von Fiore), aber auch mittelalterliche Sekten (Katharer) und Reformbewegungen (Waldenser und Taboriten), vertraten in wirtschaftlicher Hinsicht teilweise kommunistische Ideen. Bei Seitenrichtungen der T�uferbewegung (T�ufertheokratie von M�nster 1534/35/ Hutterer u.a.), bei einigen Vorl�ufern des Pietismus (Labadisten) und in Kommunit�ten und einigen Sekten der Neuzeit (>Volkstempler) sind vereinzelt kommunistische Experimente zu finden.
Als staatsgestaltend trat Kommunismus erstmalig unter K�nig Kawad (489-531) in Persien kurzzeitig in Erscheinung. Kawad f�rderte eine Zeit lang, m�glicherweise um aristokratische Gegner auszuschalten, die Lehre des religi�s motivierten Sozialreformers und zoroastrischen Sektenf�hrers Mazak, der die Abschaffung des Eigentums und die Gleichheit aller Menschen betonte. Die staatlich durchgesetzte G�ter- und Frauengemeinschaft soll zu einem wirtschaftlichen und famili�ren Chaos im Lande gef�hrt haben. Der Versuch endete mit einem Putschversuch und Volksaufstand (498/99). K�nig Kawad gestatte seinem Sohn und Nachfolger Chosrau ( 531-578) ab 528 die blutige Vernichtung der Mazakiten.
W�hrend der kurzen Herrschaft der T�ufer in M�nster (1534/35) versuchte man ebenfalls, die Abschaffung des Privateigentums und die gemeinsame Nutzung aller Dinge (und sogar der Frauen) durchzusetzen. Dieses Reich fand ein gewaltsames Ende. Erfolgreicher waren freiwillige Versuche der Einf�hrung kommunistischer Wirtschaftsordnung in meist religi�s motivierten, sich von der �brigen Welt absondernden Gruppen. Dauerhaft setzte sich der Verzicht auf Privateigentum nur in den streng hierarchisch aufgebauten Systemen der katholischen oder orthodoxen Kl�ster durch.
Seit dem 18. Jahrhundert kam es zu vielf�ltigen Versuchen, kommunistische Verh�ltnisse auf freiwilliger Basis einzuf�hren. Wir finden derartige Experimente in der aus hinduistischer Tradition kommenden Ashrambewegung, und hier besonders in den auf Mahatma Gandi (1869-1948) zur�ckgehenden Ashramgr�ndungen in Indien oder seinen ber�hmten s�dafrikanischen Ashrams "Ph�nix" oder "Tolstoi Farm". Kommunistische Ideen standen auch hinter der im Jahr 1851 in China entstandenen Taiping-Bewegung (gro�er Frieden), deren Mitglieder ihr Eigentum freiwillig zur gemeinsamen Nutzung einbrachten, oder in der israelischen Kibbuzbewegung.
Der moderne Kommunismus unterscheidet sich vom klassischen Kommunismus vor allem durch die Verbindung von Beseitigung des Privateigentums mit dem Interessen der neu entstandenen Gesellschaftsklasse, des Proletariats. Eine erste kommunistische Organisation (Partei) war die von Francos Noel Babeuf (1760-97) gegr�ndete "societ� des �gaux". Sie schloss sich mit dem von dem geb�rtigen Italiener Filippo Buonarotti (1760-1837) gef�hrten "Verein des Pantheon" zusammen. In seinem Buch "Conspiration pour l'�galit�" er�rtert Buonarotti die Gr�nde des Scheiterns dieser ersten Organisation und beschreibt deren kommunistische Ideale. Buonarotti inspirierte mit seinen kommunistischen Gedanken die Generation der Revolution�re von 1830-1848. Buonarottis wichtigster Sch�ler war Auguste Blaqui (1805-1881). Er trat f�r eine gewaltsame Machtergreifung einer elit�ren Gruppe mit dem Ziel der Einf�hrung des Kommunismus ein. Etiennet Cabet (1788-1856) war ein weiterer fr�her Vertreter des modernen Kommunismus. Die von ihm gef�hrte kommunistische Gruppe lehnte im Gegensatz zu Buonarotti und Blaqui einen gewaltsamen Umsturz ab, machte aber die kommunistischen Ideen durch das von Cabet verfasste "credo communiste" (kommunistisches Glaubensbekenntnis) und seinen auch ins Deutsche �bersetzten Roman "Voyage en Icarie" (1842) popul�r. Diese kommunistischen Gedanken beeinflussten viele im Pariser Exil lebende Deutsche. Dort gr�ndeten die Privatdozenten Schuster und Venedey 1834 den "Bund der Ge�chteten", dessen linker Fl�gel sich 1836 abspaltete und den "Bund der Gerechten" bildete, der sich sp�ter "Bund der Kommunisten" nannte. Nach Schusters Ausscheiden �bernahm der Handwerker Wilhelm Weidling (1808-1871) den Vorsitz und Moses He� (1812-1875) die intellektuelle F�hrung des "Bundes der Kommunisten". Die Deutschen "Schapper, Bauer und Genossen", die zum "Bund der Kommunisten" geh�rten, beteiligten sich 1839 an einem Aufstandsversuch. Nach dessen Scheitern und ihrer Haftentlassung gingen sie ins Londoner Exil und gr�ndeten im Februar 1840 den deutschen Arbeiterbildungsverein. Karl Marx (1818-1883) und Friedrich Engels (1820-1895) standen diesem Bund nahe und verfassten in seinem Auftrag das 1848 erschienene "Kommunistische Manifest".
Die Mitglieder des Londoner Arbeitervereins unterst�tzten die b�rgerliche Revolution von 1848 in Deutschland. Marx verlegte zeitweise den Sitz des Arbeiterbildungsvereins nach K�ln, wo er auch die "Neue Rheinische Zeitung", als kommunistisches Sprachrohr, redigierte. Nach der Niederlage der 48er Revolution verlegte Marx seinen Wirkungsort wieder nach London, wo er als Journalist t�tig war. 1852 spaltete sich auch der Arbeiterbildungsverein. Im Gegensatz zu den meisten Vorstandsmitgliedern sahen Marx und Engels die Zeit f�r die Errichtung des Kommunismus als noch nicht reif.
Marx verband in seiner Philosophie und Wirtschaftstheorie die klassische kommunistische Utopie mit auf Friedrich Wilhelm >Hegel (1770-1831) zur�ckgehenden philosophischen Gedanken, dem Materialismus von Ludwig Feuerbach (1804-1872) und Schlussfolgerungen aus der damals neu aufkommenden naturwissenschaftlichen Evolution stheorie von Charles Darwin (1809-1882) sowie verschiedener britischer National�konomen und eigener �konomischer Studien. Marx meinte Gesetzm��igkeiten der �konomie erkannt zu haben, die bewiesen, dass das Kommen des Kommunismus eine mit Naturgesetzen vergleichbare gesellschaftliche Gesetzm��igkeit ist. Seine Ideen beeinflussten die linken und sozialistische Bewegungen bis heute. Neben der Programmschrift "Kommunistisches Manifest" legte Marx seine Ideen in den Werken "Zur Kritik der politischen �konomie" (1859) und "Das Kapital" (1.Band 1867, die �brigen Teile ver�ffentliche Engels aus seinem Nachlass 1885 und 1894) vor.
Die heutige kommunistische Utopie versteht sich selbst als auf Marx zur�ckgehende wissenschaftliche philosophische und �konomische Lehre, die sp�ter von anderen Marxisten, vor allem aber von Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) weiter entwickelt wurde. Der Marxismus-Leninismus unterschied sich von den kommunistischen Lehren seiner Vorg�nger vor allem dadurch, dass der Marxismus weniger den Idealzustand des Zieles des Kommunismus ausmalte, als vielmehr den Kommunismus als Folge einer geschichtlichen Gesetzm��igkeit verstand. Nach Marx ist der Kommunismus die h�chste Entwicklungsstufe der menschlichen Gesellschaft. Wie Darwin in der Natur, meint Marx in der Gesellschaft eine Entwicklung, die zur jeweils h�heren Stufe f�hren muss, erkannt zu haben.
Am Anfang der Menschheitsentwicklung stand nach Marx eine Urgesellschaft, in der es keinen Privatbesitz gab (Urkommunismus). Durch die Entwicklung der Produktion (Landwirtschaft, primitives Handwerk u.a.) kam es zur Herausbildung von Privateigentum. Dies f�hrte zur Entstehung von reicheren und �rmeren Klassen. Die Durchsetzung dieses Prinzips f�hrte u.a. auch zur Entstehung der Ehe, zum Aufkommen staatlicher Ordnungen usw. Nebenentwicklung war u.a. das Aufkommen der Religion. Bald formierte sich die Sklavenordnung. Durch �konomische Weiterentwicklung und daraus folgende gesellschaftliche Gesetzm��igkeiten, kam es in dieser und in sp�teren Ordnungen zu Auseinandersetzung zwischen den Machthabern der etablierten Gesellschaftsordnung und sich neu entwickelnden gesellschaftlichen Klassen. Im Lauf des Kampfes der Klassen und ihrer Gesellschaftsordnungen �berwand, nach kommunistischer Lehre, der fortschrittlichere Feudalismus die primitivere Sklavenhalterordnung, und das sich etablierende B�rgertum �berwand sp�ter den feudalen St�ndestaat.
Im Kapitalismus kommt es, durch extreme Konkurrenz und sich zuspitzende Ausbeutung der arbeitenden Klassen, zu einer �konomischen Verelendung der Menschenmassen. Diese Verelendung f�hrt, nach marxistischer Lehre, zu einer "revolution�ren Situation", die in einer Weltrevolution m�ndet. Diese Revolution f�hrt gesetzm��ig zum Sieg des Sozialismus. Nach einer kurzen Stabilisierungszeit, indem eine Elite der Arbeiterklasse in der Diktatur des Proletariats alle vorsozialistischen Elemente ausschaltet, kommt es zu einer nicht nur materiellen, sondern auch geistigen Ver�nderung der Menschheit. Es entsteht ein innerlich ver�nderter Menschentypus, der im Marxismus die Bezeichnung "neuer Mensch" bzw. "Homo Sowjetikus", bekam. Die Menschheit wird dadurch reif f�r den Kommunismus, der sich aus dem Sozialismus heraus entwickelt. Arbeit wird im Kommunismus vom "neuen Menschen" aus tiefer �berzeugung geleistet. Sie muss nicht mehr durch Lohn vergolten werden. Der Kommunismus ist durch die Ausschaltung der Bereicherung weniger und durch den Fortschritt von Wissenschaft und Technik in der Lage, die Menschheit mit allem Notwendigen voll zu versorgen. Dies �berwindet das Interesse an privater Sicherheit und Privateigentum. Jeder Mensch kann jetzt nach seinen Bed�rfnissen leben. Privateigentum gibt es nicht mehr. Geld, Regierung und Religion sterben ab, da sie nicht mehr gebraucht werden.
Neben den idealistischen freiwilligen Versuchen, Kommunismus. Verh�ltnisse in kleinen Gemeinschaften einzuf�hren, und nach den kurzen gescheiterten Versuchen der Verwirklichung des Kommunismus im 6. Jahrhundert in Persien und im 16. Jahrhundert in M�nster, fand das erfolgreichste und langfristigste kommunistische Modell im 20. Jahrhundert eine Verwirklichung. In seiner Endphase bezeichneten es seine Vertreter, in Abgrenzung zu anderen linken Modellen, als "real existierender Sozialismus".
Schon im 19. Jahrhundert kam der Kommunismus �ber die sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien zu Einfluss. Viele der neu entstandenen Gewerkschaften wurden ein Kampfinstrument f�r Sozialismus und Kommunismus Allerdings hatten die entstehenden Arbeiterparteien meist einen radikalen und einen mehr pragmatischen Fl�gel (letzterer wurde oft von Linken "revisionistisch" genannt). Die Radikalen strebten mehr nach der Weltrevolution, w�hrend die Reformorientierten den Sozialismus durch Reformen der gegenw�rtigen Ordnung erreichen zu k�nnen meinten.
Der erste Weltkrieg brachte die sozialistische Bewegung in eine ernste Krise. Die pragmatischen Teile der sozialdemokratischen Parteien unterst�tzten ihre jeweiligen Nationen, w�hrend die dogmatischen Kommunisten internationalistisch dachten. F�r sie waren die Klassenbande der Menschen st�rker als ihre nationale Beheimatung. Am Ende spalteten sich fast alle sozialistischen Parteien. Aus dem dogmatischen radikalen Fl�gel entwickelten sich die Kommunistischen Parteien, w�hrend die pragmatischen Fl�gel die sozialistischen oder sozialdemokratischen Parteien bildeten.
In Deutschland spaltete sich 1919, unter F�hrung von Karl Liebknecht (1871-1919) und Rosa Luxemburg (1870-1919) die KPD von der SPD und USPD ab. In Russland trennten sich Lenins kommunistische Bolschewiki von den sozialdemokratisch orientierten Menschewiki. Zur Macht kamen die Kommunisten erstmalig durch den vom kaiserlich deutschen Auslandsgeheimdienst mitfinanzierten und gef�rderten Milit�rputsch Lenins am 7. November 1917 (nach altrussischem Kalender Oktoberrevolution genannt). Mit diesem Putsch st�rzte Lenin die im Februar 1917 entstandene b�rgerlich-demokratische Regierung. Es schloss sich ein vierj�hriger blutiger B�rgerkrieg an, begleitet von gegen die Gegner des Kommunismus gezielt eingesetzten furchtbaren Hungersn�ten und Terror der neu entstandenen Geheimpolizei (Tscheka, sp�ter GPU oder NKWD), dem mehr als f�nf Millionen Menschen zum Opfer fielen. Den Revolutionskriegen schloss sich ein 70 Jahre w�hrendes Terrorregime an, das gepr�gt war von einem m�chtigen Geheimdienst, der Verfolgung jeder Regung eigenen Denkens der Menschen, des Kampfes gegen nationale oder idealistisch-humanistische Gedanken und der Unterdr�ckung und Verfolgung jeglicher Religion. Allein in der Sowjetunion fielen dem Staat geworden Kommunismus 20 Millionen Menschen zum Opfer
Entgegen der eigenen kommunistischen Lehre setzte sich der Kommunismus nicht in den h�chstentwickelten kapitalistischen Staaten wie England, Frankreich oder Deutschland durch, sondern nur im vergleichbar r�ckst�ndigen Russland und der Mongolei. Versuche kommunistischer Machtergreifung nach dem 1. Weltkrieg gab es u.a. im Baltikum, in Finnland, in Deutschland und Ungarn. Sie scheiterten ebenso wie ein sp�terer Versuch in Bayern. Durch die politischen Umw�lzungen nach dem 2. Weltkrieg kamen Osteuropa und Teile Asiens unter russischen Einfluss, was zur zwangsweisen Einf�hrung des kommunistischen Systems f�hrte. Versuche, durch Revolution den Kommunismus in Asien, Afrika oder S�damerika einzuf�hren, hatten nur teilweisen (Kuba, �thiopien, Mosambique, Indochina) oder kurzzeitigen Erfolg. Den gr��ten Erfolg hatte die kommunistische Revolution im r�ckst�ndigen China, wo sich der Kommunismus in Gestalt des >Maoismus durchsetzte.
Niemals konnte sich der Kommunismus auf die Mehrheit einer Bev�lkerung st�tzen. Von Anfang an gab es Versuche der Menschen, sich zu befreien. Konnten fr�her Versuche der V�lker, sich durch Aufst�nde oder Reformen vom Kommunismus zu befreien, niedergeschlagen werden (1953 in der DDR, 1956 in Ungarn und Poolen, 1968 in der CSSR), so fehlte dem Kommunismus seit Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts auch dazu die Kraft. Bereits seit den 70er Jahren kam es zu einem fortschreitenden wirtschaftlichen Niedergang des kommunistischen Weltsystems. Innere Reformen des kommunistischen Systems, wie von Gorbatschow seit Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts angestrebt, f�hrten nicht zu seiner Erneuerung, sondern zur Destabilisierung. Nach einem vergeblichen Versuch konservativer Kommunisten, Gorbatschows Reformen durch einen Putsch in der Sowjetunion aufzuhalten oder r�ckg�ngig zu machen, l�ste sich die Sowjetunion 1990 in 16 Teilstaaten auf. Die Regierungen der kommunistischen Vasallenstaaten in Osteuropa waren zum gr��ten Teil schon vorher zusammengebrochen. Wo sich Kommunistische Partein erhalten konnten, schwenkten sie auf Reformkurs und �hneln heute sozialdemokratischen Parteien, mit etwas radikalerer Tendenz als diese. Oft nennen sie sich sozialistische Parteien (z.B. in Deutschland PDS). Kommunismus herrscht zur Zeit nur noch in sehr abgeschlossen Gebieten, wie Nordkorea, Kuba, Vietnam oder Laos. China vertritt zwar immer noch den Kommunismus als Staatslehre, hat aber selber durch die F�rderung von Privatwirtschaft seine �konomische Grundlage unterminiert. Einzig der Terror, der allen kommunistischen Staaten eigen war, setzt sich im Einparteienstaat China fort.
Der Kommunismus ist der unm�gliche Versuch, das verlorene Paradies aus menschlicher Kraft auf der Erde neu zu schaffen (>Selbsterl�sung). Die Realit�t des B�sen und die menschlichen Schuldverfallenheit nimmt man nicht ernst, sondern f�hrt sie nur auf den �u�eren Einfluss des Privateigentums zur�ck. Der Kampf um die Vernichtung des Privateigentums und gegen alles, was dem Kommunismus im Wege steht, kann nur durch schrecklichen Terror durchgesetzt werden. Daher erlebte die Menschheit im System des Kommunismus die grauenhafteste Terrorherrschaft der Geschichte. Mindestens 65 Millionen Menschen wurden im 20. Jahrhundert Opfer des kommunistischen Terrors. Sein Absolutheitsanspruch machte ihn zu einer s�kularen Religion, die jede andere geistige Regung bek�mpfte. Bestimmte Gedanken des Kommunismus lassen den Schluss zu, das es sich hierbei um eine Irrlehre, vergleichbarer mit Sekten handelt. Die Bibel warnt uns davor, solchen Irrlehren nachzufolgen (Mt 24,24).
Lit.: F. Schaeffer, Wie k�nnen wir denn leben?, 1977; S. Couretoins, Das Schwarzbuch des Kommunismus, 1998; A. Solschenizyn, Der Archipel Gulag, 1973.
Rainer Wagner
Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):
1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch
Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de