Gestalttherapie

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Von Fritz Perls entwickelte Methode der Gruppendynamik. Gestalttherapie will den Menschen in seiner Ganzheit als Leib-Seele-Geist-Organismus erfassen.

Sie bezieht deshalb K�rperlichkeit, Emotionalit�t und geistige Strebungen in den Therapieprozess ein. Durch evolution�re Entfaltung der in ihm ruhenden Potentiale soll der Mensch zu seiner Ganzheit, zur �bereinstimmung von Denken und F�hlen, gelangen (Stichwort: "authentisch mit sich selbst werden"). Auftretende Gef�hle und Bed�rfnisse sollen unmittelbar ausgelebt werden � ohne Hemmungen und ohne Furcht vor Geboten, Strafen und Normen anderer. So geh�ren vor allem nonverbale �bungen (Ber�hren, Liebkosen, Schlagen usw.) zum Programm. In Konfrontationsspielen wie "hei�er Stuhl" oder "die Runde machen" werden einzelne Teilnehmer aufgefordert, den anderen offen ihre Gef�hle und Meinungen zu sagen.

Ein Teilnehmer bemerkt z.B.:

"Ich kann in diesem Raum niemand leiden."

Daraufhin fordert ihn der Trainer auf:

"Gut, mach die Runde! Sag jedem von uns, dass du ihn nicht leiden kannst! F�ge bei jedem eine pers�nliche Bemerkung hinzu, warum du ihn nicht leiden kannst!"

Die Gestalttherapie beruht auf folgenden Regeln:

1. K�mmere dich wesentlich mehr um die Gegenwart als um deine Vergangenheit oder Zukunft.

2. Setze dich mehr mit dem auseinander, was da ist, als mit dem, was abwesend ist.

3. Erlebe die Dinge und stelle sie dir nicht nur vor.

4. F�hle statt zu denken.

5. Bring deine Gef�hle zum Ausdruck, statt sie zu rechtfertigen oder zu erkl�ren oder die anderer Personen zu bewerten.

6. �ffne dein Bewusstsein ebenso dem Schmerz wie der Freude.

7. Gebrauche das Wort "sollte" nicht.

8. �bernimm die Verantwortung f�r deine Handlungen, Gef�hle und Gedanken.

9. Schick dich drein, die Person zu sein, die du bist.

Fritz Perls, "Vater" der G., geht in seinem Menschenbild von einem existentialistisch-humanistischen Optimismus aus. Sein Ziel ist es, dem als autonom gedachten Menschen wieder zu seiner Ganzheit zu verhelfen (Evolutionismus). An Quellen gebraucht er neben >Psychoanalyse, >Existenzphilosophie, Morenoschem Psychodrama und Ph�nomenologie auch den k�rperorientierten Ansatz des Freud-Marxisten W    . Reich sowie die Philosophie und Praxis des Zen-Buddhismus (Zen-Meditation). Neben enthemmender "Nackttherapie" werden quasi-religi�se liturgische Feiern und meditative Erfahrungen eingesetzt (Meditation).

Wie bei Moreno wird die Menschwerdung Gottes zu einer Gottwerdung des Menschen pervertiert nach dem Grundsatz:

"die Menschen lehren, Gott zu spielen."

Zur Kritik:

Lit.: F. Perls, Gestalttherapie in Aktion, 1974. � Kritisch: L. Gassmann, F�hlen statt zu denken, 1991.

Lothar Gassmann


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Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):

1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch

Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de