Kontroverstheologie (Kontroverstheologie) besch�ftigt sich mit Lehraussagen anderer Konfessionen, insbesondere solcher, mit denen st�ndig Ber�hrung besteht. F�r Mittel-, West- und Nordeuropa bedeutet dies vor allem die Besch�ftigung mit Lehraussagen des r�mischen Katholizismus.
Urspr�nglich meinte Kontroverstheologie die nachreformatorische konfessionelle Theologie, die der eigenen konfessionellen Selbstbehauptung und Verteidigung im Gegen�ber zu anderen Konfessionen diente. Kontroverstheologie hat ihren Ausgangspunkt in der theologischen Auseinandersetzung um die rechte Lehre. Kontroverstheologie hat die Aufgabe, die theologische Wahrheitsfrage zu stellen und zu beantworten und damit auch Irrtum und H�resie zu benennen. Sie dient damit der Feststellung, wo die Grenze zwischen wahrer und falscher Kirche verl�uft. Kontroverstheologie soll aber nicht nur die konfessionellen Lehrunterschiede feststellen und �berpr�fen, sondern nach M�glichkeit auch �berwinden. Sie verfolgt damit auch ein Anliegen der modernen �kumene. Diente sie in den konfessionellen Kontroversen des 16. / 17. Jahrhunderts der Polemik, so heute dem zwischenkirchlichen Dialog mit konziliantem Ton.
Dass die Polemik dem konzilianten Ton gewichen ist, zeigt eine �nderung an. Das Streben nach �berwindung konfessioneller Unterschiede ist gr��er als die Verteidigung konfessioneller Positionen. Damit besteht die Gefahr, dass die Wahrheitsfrage, an sich unaufgebbares Element der Kontroverstheologie, auf der Strecke bleibt. Dieser Gefahr wurde schon erlegen, z. B. bei der Unterzeichnung der Gemeinsamen Offiziellen Feststellung (GOF) zur Gemeinsamen Erkl�rung zur Rechtfertigungslehre (GER) zwischen Vatikan und Lutherischem Weltbund am 31. Oktober 1999 in Augsburg.
S. auch: Apologetik; >Bekenntnis; >Wahrheit; Toleranz; �kumene; Katholisches Kirchenverst�ndnis; Reformatorisces Kirchenverst�ndnis.
Lit.: EKL, 3. Aufl. (Neufassung), Bd. 2, Sp. 1422; ELThG, Bd. 2, S. 1160; K. Lehmann, W. Pannenberg (Hg.), Lehrverurteilungen � kirchentrennend?, 1986
Walter Rominger
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