Geboren am 1. Januar 1901 in Etzelwang in der Oberpfalz in Bayern, wo sein Vater Pfarrer war; gestorben am 26. Oktober 1997 in Erlangen. Ab 1920 Studium der evangelischen Theologie in Erlangen und anschlie�end in T�bingen, wo ihn besonders Karl Heim theologisch beeinflu�te.
1924 wird K�nneth zum Dr. in Philosophie bei Friedrich Brunst�d in Erlangen promoviert; 1927 wird K�nneth Licentiat der Theologie. Nach Abschlu� seines Theologiestudiums 1924 ist er zun�chst als Dozent am Predigerseminar in der Vikarsausbildung t�tig, bevor er 1926 in die >Apologetische Centrale in Berlin-Spandau berufen wird. 1930 habilitiert sich K�nneth in Theologie an der Friedrich-Wilhelm-Universit�t in Berlin. Sein bis heute in einigen Auflagen erschienenes Buch "Theologie der Auferstehung" wird erstmals 1930 verlegt. Gegen den NS-Staat beteiligt sich K�nneth von Anfang an am kirchlichen Widerstand in der "Jungreformatorischen Bewegung" und der Bekennenden Kirche. K�nneths Kritik an Alfred Rosenbergs Rassenlehre (Der Mythos des 20. Jahrhunderts) mit:
"Antwort auf den Mythos. Die Entscheidung zwischen dem nordischen Mythos und dem biblischen Christus"
bewirkt seine Verfolgung durch die nationalsozialistische Diktatur:
1937 erh�lt er Rede- und Schreibverbot. Im Rahmen seiner Mitarbeit bei der Bekennenden Kirche erh�lt K�nneth 1938 die kleine Diasporagemeinde Starnberg. 1944 wird er Dekan des Kirchenbezirks Erlangen. 1946 zun�chst Honorarprofessor f�r systematische Theologie an der Universit�t Erlangen; seit 1953 als ordentlicher Professor Nachfolger Werner Elerts. Emeritiert wird er 1969. Bis zuletzt nimmt er an den theologischen Entwicklungen Anteil und steht in Korrespondenz mit Sch�lern und Freunden.
Fr�h schon tritt K�nneth in die Auseinandersetzung mit der Theologie Rudolf Bultmanns und dessen Sch�lern ein, sowohl literarisch als auch in der �ffentlichen Disputation (z. B. bei der Sittenser Disputation mit Ernst Fuchs 1964 und auf dem Kontrovers-Kirchentag 1969 in Stuttgart). K�nneth nimmt also nicht allein aktiv am ersten Kirchenkampf (gegen die Deutschen Christen und die nationalsozialistische Ideologie) teil, sondern genauso an dem nur etliche Jahr sp�ter beginnenden zweiten. Deshalb arbeitet er von Anfang an bei der Bekenntnisbewegung "Kein anderes Evangelium" und der Evangelischen Notgemeinschaft in Deutschland mit. Bei der Gro�kundgebung 1966 in der Dortmunder Westfalenhalle (24.000 Teilnehmer) h�lt K�nneth das Hauptreferat: "Kreuz und Auferstehung Jesu." K�nneth ist der erste Pr�sident des Theologischen Konvents der Konferenz Bekennender Gemeinschaften, sp�ter viele Jahre, bis zu seinem Tode, dessen Ehrenpr�sident und mit in der Schriftleitung des Konventsorgans "Diakrisis".
K�nneth theologische Arbeit ist stark apologetisch orientiert (Apologetik). Seine Auseinandersetzung mit den ideologischen M�chten und Kr�ften des 20. Jhd.s, dem Nationalsozialismus, dem >Existentialismus (Bultmannsche Theologie) und dem >Sozialismus, geschieht von der biblisch-reformatorischen Position aus. Nimmt K�nneth �ber einen Zeitraum von 70 Jahren an den theologischen Auseinandersetzungen in ihrer ganzen Breite teil, so bilden doch, allerdings durch die Auseinandersetzungen mitbedingt, die Zwei-Reiche-Lehre, eine spezielle Unterscheidung von Gesetz und Evangelium, und die Auferstehung Jesu Themenschwerpunkte seiner theologischen Arbeit.
S. auch: Apologetik; >Bekenntnis; Bekennende Kirche.
Literatur von W. K�nneth (in Auswahl, au�er der bereits genannten): Der Christ als Staatsb�rger. Eine ethische Orientierung, 1984; Entscheidung heute. Jesu Auferstehung � Brennpunkt der theologischen Diskussion, 1966;
Fundamente des Glaubens. Biblische Lehre im Horizont des Zeitgeistes, 1975; Glaube an Jesus? Christologie und moderne Existenz, 1962; Lebensf�hrungen. Der Wahrheit verpflichtet, 1979; Politik zwischen D�mon und Gott. Eine christliche Ethik des Politischen, 1954; Wider den Strom. Christsein in den Begegnungen mit dem Zeitgeist. Eine biblisch-theologische Studie, 1989.
Festschriften f�r W. K�nneth: Christsein in einer pluralistischen Gesellschaft. Walter K�nneth zum 70. Geburtstag, hg. v. Hans Schulze und Hans Schwarz, 1971; Bekennen in der Zeit. Walter K�nneth zum 80. Geburtstag, hg. v. Wulf Metz, 1981; Christuszeugnis im Nebel des Zeitgeistes. Nic�nisches Glaubensbekenntnis heute. Walter K�nneth zu Ehren, hg. v. Ulrich Asendorf und Friedrich-Wilhelm K�nneth, 1979.
�ber W. K�nneth informiert kurz: Lexikon des Konservatismus, 1996, S. 338 � 340.
Walter Rominger
Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):
1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch
Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de