Friedensbewegung

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Die Friedensbewegung ist Anfang der 80er Jahre in der Bundesrepublik Deutschland zu einer wahren Massenbewegung angewachsen.

Zwar z�hlten nach Sch�tzungen nur 1,5 bis 3 Millionen Bundesb�rger direkt zur Friedensbewegung, doch war der Kreis der Sympathisanten � besonders bei Jugendlichen � erheblich gr��er. Der Hauptgrund d�rfte in der gesteigerten Kriegsangst zu suchen sein. Im Koordinationsausschuss der Friedensbewegung sa�en 1983 (zum Zeitpunkt der Raketenstationierung) folgende Organisationen:

Aus diesen Organisationen sch�lten sich in weltanschaulicher Hinsicht vor allem drei Hauptgruppen heraus:

Angesichts solcher unterschiedlicher Ausgangspositionen (und damit auch unterschiedlicher Zielsetzungen) ist Streit innerhalb der Friedensbewegung nicht ausgeblieben.

Diskutiert wurde u. a. �ber folgende Fragen:

Einen schweren R�ckschlag erlebte die Friedensbewegung 1984, als die christlich-pazifistischen Gruppen ihre aktive Mitarbeit im Koordinationsausschuss aufk�ndigten. Am 28. 11. 1984 war in der Presse zu lesen:

"Die Friedensbewegung in der Bundesrepublik ist nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes von Beginn an durch orthodoxe Kommunisten erheblich beeinflusst worden ... Aus der bundesdeutschen Friedensbewegung l�sen sich gegenw�rtig die christlichen Gruppen. Ihnen sind unter anderem Bedenken gekommen, ob es der Sache des Weltfriedens n�tzt, wenn man sie in Aktionseinheit mit moskauh�rigen Kommunisten betreibt. Nach deren Selbstverst�ndnis ist der Friede bekanntlich deckungsgleich mit dem weltweiten Heraufziehen eines Sozialismus bolschewistischer (und atheistischer) Pr�gung" (AP-Meldung vom 28.11.1984).

Abgesehen von dieser ideologischen Einseitigkeit stellt, sich grunds�tzlich die Frage nach dem Menschenbild. Besonders an den Fragen, ob der Mensch von Natur aus gut ist und ob er das Gute aus eigener Kraft erreichen kann, entscheidet sich alles. S�mtliche Gruppen der Friedensbewegung haben ein optimistisches Menschenbild:

"Der Glaube an den guten, aktivierbaren Kern im Menschen ist eine wichtige Voraussetzung f�r die Einstellungs- und Verhaltens�nderung gegen�ber dem angeblich feindlichen Volk" (Friedensmanifest der Gr�nen).

Von diesem Menschenbild ausgehend, vertrauen sie auf den guten Willen der V�lker und der einzelnen. Diese Sicht steht jedoch im Gegensatz zum biblischen Realismus, der sagt:

"Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist b�se von Jugend auf" (1. Mose 8,21; s. auch Ps 51,7; R�m 3; R�m 7 u.a.).

Zur weiteren Beurteilung s.: Kommunismus; Friede; >Mensch; Humanismus; Neomarxismus; Ideologie; Gr�ne Ideologie.

Lit.: L. Gassmann, Gr�n war die Hoffnung. Geschichte und Kritik der gr�nen Bewegung, 1994

Lothar Gassmann


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Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):

1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch

Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de