Scientology

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1. Generelles zu Scientology 

Scientology ist eine durch den Amerikaner Lafayette Ron Hubbard (1911 � ?) ins Leben gerufene gigantische Organisation von konzernartigem Charakter mit dem Angebot von Kursen. Der Konzern ist streng hierarchisch strukturiert. Mit Hilfe bestimmter Psychotechniken soll der Mensch mentale Gesundheit erlangen und das in ihm brach liegende Potential aussch�pfen lernen. Mental gesund gewordene Menschen seien schlie�lich f�hig, die sich in desolatem Zustand befindende Welt v�llig zu sanieren.

2. Der Gr�nder

Lafayette Hubbard wird in den Biographien als au�erordentlich begabter Mensch mit �bernat�rlichen F�higkeiten dargestellt. Er soll sich esoterisches Wissen auf ausgedehnten Reisen bei buddhistischen M�nchen geholt haben. Mit dem stark okkult orientierten Templerorden (>Ordo Templi Orientis) des kalifornischen Zweiges hatte Hubbard eine enge Beziehung. Das angeblich besondere Wissen Hubbards hat sich in seinem Bestseller "Dianetik" niedergeschlagen, einer Art Anatomie der menschlichen Seele mit ihren Defiziten und ihrem Potential.

3. Die wichtigsten Lehrpunkte von Scientology

3.1. Das Menschenbild:

Der Mensch besteht aus K�rper (body), Verstand (mind) und Thetan (das wahre Ich). Der Verstand teilt sich auf in einen "analytischen Verstand" und in einen "reaktiven Verstand". Der analytische Verstand begeht keine Fehler und ist einem Computer vergleichbar. Dieser "analytische Verstand" sammelt alle Daten auf einer Art Bank, der sog. "Standard Memory Bank". Diese Daten beinhalten Erinnerungen, Erfahrungswerte, Sinneseindr�cke. Der analytische Verstand archiviert diese Daten so, dass sie zur Bew�ltigung des Lebens dienen. Der Gegenspieler des "analytischen Verstandes" ist der "reaktive Verstand". Dieser ist verantwortlich f�r alle negativen Erscheinungen im Leben wie Psychosen, Neurosen, Zw�nge, Verdr�ngungen, Hass, Neid, Minderwertigkeitsgef�hle, Verfolgungswahn usw. Diese durch den "reaktiven Verstand" verursachten und erw�hnten Daten nennt man in der Fachsprache von Scientology "Engramme". Diese Engramme werden auch auf einer Bank gespeichert, n�mlich auf der "Reactive Engramm Bank". Engramme werden als d�monisch. qualifiziert. Diese sind die gr��ten Hemmfaktoren im Leben eines Menschen; sie verhindern, dass der Mensch in seiner Entwicklung die Stufe der Gottheit erreichen kann. Bestimmte Psychotechniken sollen die Engramme beseitigen.

3.2. Das Gottesbild:

Gott als pers�nliches Gegen�ber, das dem Menschen durchs offenbarte Wort der Bibel oder durchs Gebet begegnen will, gibt es nicht. Hubbard r�hmt sich der buddhistischen Elemente in Scientology. Wie im Buddhismus haben wir es in Scientology mit einer atheistischen Konzeption zu tun, was das "Gottesbild" betrifft (Atheismus). Gott wird in Scientology ersetzt durch den Menschen, dem in Aussicht gestellt wird, dank der richtigen psychotechnischen Methoden den aus den Fugen geratenen Globus zu sanieren �ber eine Dauer riesiger Zeitr�ume hinweg. Das, was Gott ersetzt, ist etwas kalt Berechnendes, das nichts mit W�rme und Geborgenheit zu tun hat, sondern mit Erfolg materialistischer Art.

3.3. Elementare Methoden zur Erlangung mentaler Gesundheit und �bernat�rlicher Kr�fte:

Die wichtigste Methode zur Beseitigung von Engrammen ist die Psychotechnik des Auditierens. Mit Hilfe eines von Hubbard erfundenen Elektrometers sollen �ber den Hautwiderstand die seelischen Regungen des Klienten messbar sein. Dieses auch Psychogalvanometer genannte Ger�t hat zwei Metalldosen, welche der Klient in die rechte und linke Hand nehmen muss. Der Auditor ist eine autorisierte Person, die mit gezielten Fragen den Klienten ausfragt. Je nachdem, wie der Zeiger des Psychogalvanometers ausschl�gt, zieht der Auditor seine Schl�sse. Das Ziel der Fragen ist, beim Klienten zu den Engrammen vorzudringen. Engramme vermag der Auditor im Klienten durch ein Machtwort zu l�schen. Wenn alle Engramme gel�scht sind, hat der Klient den erw�nschten Zustand von "clear" (klar, rein) erreicht. Jeder mit Engrammen Belastete gilt als "pre-clear". Beim Auditieren handelt es sich um eine Art von Beichtform in s�kularer Form. In der Person, die den Zustand von "clear" erreicht hat, beginnt der Thetan, das wahre Ich, erst richtig zu funktionieren. F�r Personen, die "clear" sind, gibt es weiterf�hrende Kurse, die OT-Kurse. OT steht f�r "operating Thetan". Es gibt 15 verschiedene OT-Stufen, wobei beim Erreichen der h�chsten Stufe sich MEST einstellt. MEST steht f�r matter, energy, space und time, also Materie, Energie, Raum und Zeit. Auf der h�chsten Stufe steht der Mensch �ber der Materie, Energie, Raum und Zeit. Er hat die "Stufe der Gottheit" erreicht.

4. Werbestrategien

Scientologen versuchen vor allem junge Leute zum Ausf�llen eines Testes zu gewinnen mit dem Versprechen, das in einem schlummernde Potential voll aussch�pfen zu k�nnen. Die Testfragen dringen in den privaten und intimen Bereich ein. Der Getestete erh�lt das Resultat schnell. Diesem wird er�ffnet, wie begabt er sei, und dass es ein Jammer w�re, das gro�e Potential brach liegen zu lassen. Zur Aussch�pfung des Potentials komme man um den Besuch von Kursen nicht herum. Auch w�re die Gefahr sehr gro�, beim Verzicht auf den Kursbesuch kriminell zu werden. So werden in sich selber ungefestigte, meistens noch sehr junge Menschen dazu �berredet, teure Kurse zu besuchen, die mit einem Kredit der Scientology-Organisation finanziert werden. Dadurch kommt es sehr h�ufig zu traumatisierenden Verschuldungen. Zur Werbestrategie geh�rt wesentlich, dass sich diese Organisation als "Scientology Church" ausgibt. Dem �u�eren Anschein nach tritt Scientology als Kirche in Erscheinung mit den Auditoren als Priestern, die vor allem in den angels�chsischen L�ndern die �bliche klerikale schwarze Ausgangskleidung tragen mit schwarzem Hemd und wei�em steifen Rundkragen. Es finden gottesdienst�hnliche Versammlungen statt mit Lesungen aus ihrer "Dianetik" genannten "Heiligen Schrift". Auch "Sakramente" gibt es. Aber die Anrufung Gottes als einer Person fehlt v�llig. Durch den Status einer "Kirche" bezahlen die Scientologen in den USA keine Steuern.

5. Biblische Beurteilung

Mit der Lehre, dass der Mensch sich selber zur Gottheit emporarbeiten k�nne, wird der von der Heiligen Schrift so sehr betonte und zu respektierende Unterschied zwischen Sch�pfer und Gesch�pf missachtet. Es wiederholt sich der in Genesis 3,1-7 bezeugte S�ndenfall, der im Hereinfallen auf das Versprechen der Schlange besteht, Gott gleich sein zu k�nnen. Der Mensch wird kaltschn�uzig wie ein manipulierbarer Computer betrachtet, f�r den dank seines Potentials alles machbar ist. Die Bibel bezeugt aber deutlich die dem Menschen gesetzten Grenzen und zeigt auch seine S�ndhaftigkeit vor Gott auf. Als Beispiel diene Psalm 39,5-12, wo die Hinf�lligkeit des Menschen dargestellt wird. Allerdings gibt es eine Erl�sung des Menschen im Sinn seiner totalen Erneuerung, aber nicht �ber Methoden menschlicher Weisheit, sondern allein durch Gottes Gnade als Geschenk. Das Erl�sungsziel besteht aber nicht in MEST, in der Unabh�ngigkeit von Materie (M}, Energie (E), Raum (S = space) und Zeit (T = time). Das Erl�sungsziel ist der Friede mit Gott durch Jesus Christus und als Resultat davon die Wiederherstellung des Menschen zur Ganzheitlichkeit nach dem urspr�nglichen Plan Gottes, so dass er wiederum zur harmonischen Gemeinschaft mit seinem Sch�pfer und allen Erl�sten f�hig ist.

Vgl. R�mer 8,11 und 8,14-18! Der biblische Gott ist der sich im Wort offenbarende und durch Geschichte handelnde Gott Er ist pers�nlicher Ansprechpartner, der mit Seiner sich in G�te, Barmherzigkeit und Gericht zeigenden Liebe die Menschen zu sich ziehen will, um ihnen Heil im Sinn von F�lle zu schenken. Er opfert Sein Liebstes in Seinem Sohn Jesus Christus. Das biblische Gottesbild ist einzigartig zusammengefasst in Joh.3,16.

S. zur Beurteilung auch: Sekte; Kult; Okkultismus; >Fantasy.

Lit. (krit.): F.-W. Haack, Scientology, Magie des 20.Jahrhunderts, 1982; S. Leuenberger, Scientology � Heilsweg Dianetik?, 2000.

Samuel Leuenberger


Index

Etliche Texte sind auch in gedruckter Form erschienen in verschiedenen Handb�chern (je 144-200 Seiten, je 9,80 Euro):

1. Kleines Sekten-Handbuch
2. Kleines Kirchen-Handbuch
3. Kleines �kumene-Handbuch
4. Kleines Endzeit-Handbuch
5. Kleines Katholizismus-Handbuch
6. Kleines Anthroposophie-Handbuch
7. Kleines Zeugen Jehovas-Handbuch
8. Kleines Ideologien-Handbuch
9. Kleines Esoterik-Handbuch
10. Kleines Theologie-Handbuch

Weitere Handb�cher (�ber Theologie, Esoterik, u.a.) sind geplant. Informationen bei www.l-gassmann.de